MuskelegelParasit bei Wildschwein in Rhein-Sieg entdeckt – Veterinäramt warnt Bürger

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Unterhalb von Stadt Blankenberg sichtete unser Fotograf eine kleine Wildschwein-Rotte.

Unterhalb von Stadt Blankenberg sichtete unser Fotograf diese kleine Wildschwein-Rotte im Februar 2022.

Bei einer routinemäßigen Untersuchung von Wildscheinproben in Rhein-Sieg wurde ein Parasit entdeckt, der auch für den Menschen gefährlich sein könnte.

Zum ersten Mal ist in der Region bei einem Wildschwein ein Parasit entdeckt worden, der auch für den Menschen gefährlich sein könnte: der Dunkersche Muskelegel. Der Parasit wurde als Zufallsbefund bei der routinemäßigen Untersuchung von Wildschweinproben auf Trichinen im Labor des Kreises nachgewiesen.

Das Kreisveterinäramt hat daraufhin umgehend alle beteiligten Jäger über den Befall informiert und die Wildkörper beschlagnahmt, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht verarbeitet worden waren. Alle Einzelproben wurden dann zur individuellen Untersuchung in das chemische Veterinär- und Untersuchungsamt nach Krefeld geschickt. Dort bestätigte sich der Befund.

Kreisveterinäramt warnt vor Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch

Funde des Dunkerschen Muskelegels wurden bislang vor allem in den östlichen Bundesländern dokumentiert. Dem Parasiten dienen in der freien Natur beispielsweise Füchse und Marderhunde, aber auch Waschbären als sogenannter Endwirt. Wildschweine stellen dagegen einen „Fehlwirt“ dar, in dem sich der Parasit im essbaren Gewebe wiederfinden kann. Potenziell können sich daher auch Menschen über die Aufnahme von nicht ausreichend durcherhitztem Fleisch oder durchgereifter Rohwurst von Wildschweinen infizieren.

Der Verzehr von rohem oder nicht ausreichend erhitztem Fleisch kann beim Menschen schwere Erkrankungen verursachen. „Das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzt das Risiko für eine Übertragung auf den Menschen als gering ein“, sagt Dr. Johannes Westarp, der Leiter des Kreisveterinäramtes. „Dennoch sollte Wildbret vom Schwarzwild vorsichtshalber stets mindestens zwei Minuten lang bei 72 Grad Kerntemperatur erhitzt werden, um Erreger zuverlässig abzutöten.“

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