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„Auch wichtig für die dritte Halbzeit“Jan-Sebastian Uth ist Niederkassels Topscorer

Lesezeit 4 Minuten
Zum Verwechseln ähnlich: Jan-Sebastian Uth (links) vom 1. FC Niederkassel II und Bruder Mark vom 1. FC Köln

Zum Verwechseln ähnlich: Jan-Sebastian Uth (links) vom 1. FC Niederkassel II und Bruder Mark vom 1. FC Köln

Der „große“ Bruder von FC-Profi Mark Uth verbuchte bislang mehr Torbeteiligungen als Einsätze für den Fußball-A-Ligisten 1. FC Niederkassel II. 

Sie tragen denselben Nachnamen und sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Doch einen großen Unterschied gibt es zwischen den Brüdern Jan-Sebastian (35) und Mark Uth (33): Nur der jüngere hat es auf die große Fußball-Bühne geschafft. Während der Angreifer des 1. FC Köln seine Profi-Karriere am 18. Mai bekanntlich mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga krönen will, steht Jan-Sebastian Uth mit dem 1. FC Niederkassel II ein voraussichtlich sorgenfreier Endspurt in der Kreisliga A bevor.

„Wir sind froh, dass Basti einen anderen Weg eingeschlagen hat“, sagt der Niederkasseler Vereinschef Marc Pfister. „Er ist ein ganz wichtiger Mann für uns. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch für die dritte Halbzeit.“ Im jüngsten Match beim TuS Mondorf II (3:0) sei der Doppeltorschütze „der beste Akteur auf dem Feld“ gewesen. Auch im Duell mit dem TuS Oberlar (So., 12.30 Uhr) baut Trainer Sven Rasch auf seinen Topscorer, der bislang mehr Torbeteiligungen (sieben Treffer, acht Assists) verbuchte als Einsätze (zehn).

Basti ist ein ganz wichtiger Mann für uns. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch für die dritte Halbzeit
Marc Pfister, Vorsitzender des 1. FC Niederkassel

Auch wenn sich die Uth-Geschwister heute in sportlicher Hinsicht in zwei verschiedenen Welten bewegen, schlugen sie einst denselben Weg ein: Los ging es nämlich beim TuS Langel, wo sie unter anderem von ihrem Vater Stephan gecoacht wurden. „Von Langel sind wir dann gemeinsam zu Bayer Leverkusen (E-Jugend, Anm. d. Red.) gewechselt, wo wir aber nur ein Jahr zusammengespielt haben“, erklärt Jan-Sebastian Uth. Während sein jüngerer Bruder zum 1. FC Köln ging, blieb er zunächst unterm Bayer-Kreuz. Es folgten der Wechsel in die Taxofit-Fußballschule und später zum FC Viktoria Köln: „Dort habe ich auch mein Senioren-Debüt gegeben.“

Auch Mark Uth ging für die U 19 der Viktoria auf Torejagd – und sollte spätestens mit seinem anschließenden Wechsel zum U-19-Bundesligisten 1. FC Köln (24 Spiele, 24 Tore) den Grundstein für seine Profi-Karriere legen. Eine Karriere, die ihm bis heute nicht zuletzt 185 Erstliga-Einsätze für den 1. FC Köln (59), Schalke 04 (48) und Hoffenheim (78) bescherte.

Der heutige Niederkasseler Torjäger legte seinen Fokus hingegen auf ein Studium der Immobilienwirtschaft. Die Fußballschuhe schnürte er „nebenbei“ für die TuS Koblenz (Regionalliga Südwest). Nach einer schweren Verletzung, an die heute noch eine mit acht Schrauben fixierte Platte im Fuß erinnert, verlegte er seinen Lebensmittelpunkt nach Frankfurt. Auch dort kickte er parallel zum Studium immer noch auf gehobenem Amateurniveau, nämlich in der Verbandsliga Hessen.

Jan-Sebastian Uth

Jan-Sebastian Uth (am Ball) vom 1. FC Niederkassel II schnürt in Mondorf einen Doppelpack.

Mittlerweile ist der zweifache Familienvater wieder in seine Heimat Langel zurückgekehrt – und dort als Geschäftsführer einer Immobilien-Agentur tätig. Nach vier Saisons beim A-Ligisten SV Lövenich (Rhein-Erft-Kreis) zog es ihn im Dezember 2024 zur Rasch-Elf. Zuvor hatte er schon bei den Altherren des 1. FCN gekickt, was ihn allerdings „sportlich zu wenig gefordert hat. Die A-Liga ist da schon intensiver und reizvoller.“

Auch wenn er ohne Weiteres auf Bezirks- oder Landesliga-Niveau spielen könnte, kommt dies für ihn nicht mehr infrage: „Mein Lebensmittelpunkt ist meine Familie und ich will möglichst viel Zeit mit ihr verbringen. Daher weiß ich auch noch nicht genau, ob ich in der Saison 2025/26 weitermache.“ Pfister hofft auf einen Verbleib des Routiniers: „Wir würden uns riesig freuen, wenn Basti mindestens noch eine Saison dranhängt.“

Mark Uth beendet im Sommer seine Karriere

Mark Uth hat seine Entscheidung hingegen getroffen: Im Sommer ist für den Ex-Nationalspieler Schluss. Während er schon des Öfteren von seinem Bruder von der Tribüne aus angefeuert wurde, war dies umgekehrt aus zeitlichen Gründen kaum möglich. „Wir stehen aber immer im Kontakt und tauschen uns regelmäßig aus“, sagt der Niederkasseler Angreifer.

Dass beide Uth-Brüder noch mal gemeinsam die Fußballschuhe schnüren, könne man „nicht ausschließen. Ich vermute mal, dass Mark dem Fußball erhalten bleibt – womöglich im Management-Bereich. Vielleicht zocken wir ja irgendwann mal bei den Altherren zusammen.“ Auch einen Job als Jugendtrainer könne er sich vorstellen. Für den Fall, dass sein zweijähriger Sohn ebenfalls die Liebe zum Fußball entdeckt.