Fußball-MittelrheinligaBergisch Gladbach ist nicht Hennefs Kragenweite

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Burak Mus FC Hennef 05

Unüberwindbare Mauer: Burak Mus und der FC Hennef können das Bergisch Gladbacher „Bollwerk“ nicht knacken.

Am Ende fehlte dem FC Hennef 05 nur ein Tor zum Punktgewinn, doch alle waren sich einig: Der Gegner war an diesem Tag eine Nummer zu groß.

FC Hennef 05 – SV Bergisch Gladbach 09 0:1 (0:1). Es bleibt dabei: Der FC Hennef kann gegen die „Großen“ einfach nicht gewinnen. Nach den Niederlagen in Bonn (0:1), gegen Hohkeppel (0:5) und Vichttal (0:3) gingen die Mittelrheinliga-Fußballer auch am Freitagabend im eigenen Stadion leer aus. „Es war allerdings das erste Mal, dass bei uns vorne zu Recht die Null stand“, sagte Trainer Fatih Özyurt. „Wir haben in 100 Minuten keine einzige echte Torchance verbucht.“

Anstatt seiner Elf einen Vorwurf zu machen, adelte der 43-Jährige den SV Bergisch Gladbach als „stärksten Gegner, auf den wir in dieser Saison getroffen sind. Diese Mannschaft funktioniert wie ein Uhrwerk und ist schlichtweg nicht unsere Kragenweite.“ In dieser Verfassung seien die 09er „der heißeste Aufstiegsanwärter“.

Claudio Heider zeigt Nervenstärke

Während der Bergisch Gladbacher Sportchef Christian Schlösser von einem „erwachsenen Auftritt“ seiner Mannschaft sprach, gab sich sein Pendant Jürgen Thomas als fairer Verlierer: „Das Ergebnis klingt knapp, aber man muss ehrlich sagen: Wir waren weit weg von einem Torerfolg. Mit seiner aggressiven Spielweise hat uns der Gegner keine Luft zum Atmen gelassen – das hat mir schon sehr imponiert.“

Benny Boboy FC Hennef 05

Benny Boboy (Mitte) sieht Gelb-Rot, seine Hennefer Mitspieler wollen es nicht wahrhaben.

Dabei hatten sich auch die Gäste um die Ex-Hennefer Andy Habl, Joel Kouekem und Tristan Arndt im Spiel nach vorne äußerst schwergetan. Der FCH ließ im ersten Durchgang seinerseits kaum etwas zu, mit Ausnahme der Szene in der 37. Minute: Nachdem sich die Heimelf von einem langen Ball hatte überrumpeln lassen, brachte Hajdar Shala Gästeakteur Thomas Idel im eigenen Strafraum zu Fall. Kapitän Claudio Heider zeigte Nervenstärke vom Elfmeterpunkt und schickte Max Blönigen in die falsche Ecke – 1:0.

Nach einer Gelb-Roten Karte für Milo McCormick (62.) spielten die 05er lediglich 17 Minuten lang in Überzahl. Dann wurde auch der bereits verwarnte Benny Boboy nach einem Foulspiel vom Platz geschickt. Da die Gäste ihre Konterchancen nicht konsequent nutzten, blieb es bis zum Abpfiff spannend. Doch die dritte Ampelkarte der Partie für den eingewechselten Bergisch Gladbacher Nico Kuhbier (90./+5) sollte der einzige Aufreger bleiben.

Am Sonntag tritt der FCH beim Spitzenreiter Frechen an. Es ist der nächste Anlauf auf einen Sieg (und die ersten Treffer) gegen einen „Großen“.

FCH: Blönigen – Mus, Shala, Camara, Yamahara (66. Schusters) – Andreasson – Wybierek, Nakano (62. Kapenda), Boboy, Asani – Ichue (69. Cubukcu).


Eintracht Hohkeppel – Siegburger SV 04 3:1 (1:0). Auch im Siegburger Lager musste man die Klasse des Gegners neidlos anerkennen. „Unsere Jungs haben nach dem Derby gegen Hennef (1:3, Anm. d. Red.) die richtige Reaktion gezeigt und sich teuer verkauft, aber Hohkeppel hat nun mal eine Monsterqualität – das hat man heute eindrucksvoll gesehen“, sagte Sportchef Mehmet Dogan nach der Niederlage beim neuen Spitzenreiter.

Im Hinblick auf die Nachholpartie beim bisherigen Tabellenführer SpVg Frechen (Mi., 20 Uhr) betonte er jedoch: „Wir haben jetzt zum achten Mal in Folge nicht gewonnen, sind auf den vorletzten Platz abgerutscht und müssen tunlichst anfangen Siege einzufahren. Ganz egal, wie der Gegner heißt.“ Cheftrainer Alexander Otto bilanzierte zutreffend: „Wären die Jungs in den letzten Wochen so aufgetreten wie heute, hätten wir deutlich mehr Punkte auf dem Konto.“

David Bors bestraft Siegburg

In der 55. Minute hatte Kaito Asano die Führung der Heimelf durch David Bors (30.) per Handelfmeter ausgeglichen, ehe die Gäste sogar die große Chance auf die Führung hatten: Bilal El Morabiti steuerte (flankiert von zwei Teamkollegen) aufs Eintracht-Tor zu, doch seinen Querpass auf Asano konnte der einzige noch übrig gebliebene Gegenspieler abfangen. Die Bestrafung folgte auf dem Fuße – 1:2 (61./Bors).

Otto bezeichnete die besagte Drei-gegen-eins-Situation hinterher als „Knackpunkt. Gegen diesen Gegner muss alles klappen – dazu gehört eben auch, dass man solche Möglichkeiten nicht liegen lässt.“ Nachdem Joran Sobiech wegen Foulspiels Gelb-Rot gesehen hatte (73.), schloss Ömer Tokac einen Konter zum 3:1 ab (78.).

SSV: Vogel – Kinoshita (77. Ramirez), Koyuncu, Sobiech, Jo – Zierden (85. Maloko), Hammouda (61. Adahchur) – Kisekka (71. Tomson), Asano, El Morabiti – Kabambi (66. Ojesanmi).

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