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Fußball-MittelrheinligaFC Hennef 05 wendet den Abstieg ab

Lesezeit 4 Minuten
Martin Gerards

So sieht Erleichterung aus: Interimstrainer Martin Gerards vom FC Hennef 05.

Sportchef Frank Fußhöller fordert nach der Rettung ein Denkmal für Interimstrainer Martin Gerards. Siegburg verliert zum Abschluss und verkündet zwei Zugänge.

FC Hennef 05 – TuS Königsdorf 2:1 (1:0). Sportchef Frank Fußhöller war nach dem Abpfiff „fix und fertig. Was die Jungs in den letzten Wochen abgerissen haben, ist einfach nur sagenhaft.“ Mit dem 2:1-Erfolg über den TuS Königsdorf besiegelte der Fußball-Mittelrheinligist den Klassenerhalt. Aus eigener Kraft, wohlgemerkt.

Im Nachhinein hätte den 05ern sogar ein Remis gereicht, denn der FC Hürth kam in Porz – trotz 3:1-Führung bis zur 65. Minute und nach einer langen Unterbrechung beim Stande von 3:2 im Zuge einer Roten Karte für den Porzer Trainer Jonas Wendt – nicht über ein Unentschieden hinaus. Damit folgen die Hürther dem FC Schafhausen und Endenich in die Landesliga. „Wir haben Nervenstärke bewiesen, nicht nur heute“, kommentierte Fußhöller den Saisonendspurt mit drei Siegen in Folge.

Martin muss man eigentlich ein Denkmal setzen. Unter seiner Regie haben wir 13 von 18 möglichen Punkten geholt
Frank Fußhöller, Sportchef des FC Hennef 05

Seinen größten Dank richtete er an Interimstrainer Martin Gerards: „Ihm muss man eigentlich ein Denkmal setzen. Unter seiner Regie haben wir 13 von 18 möglichen Punkten geholt – das ist einfach nur krass.“ Auch die Hennefer Zuschauer lobte er für einen „überragenden Support. In der fünfminütigen Nachspielzeit stand das ganze Stadion. Als die Beine schwer wurden, haben uns die Fans zum Sieg getragen.“ Der Gegner aus Königsdorf habe ebenfalls „alles reingeworfen“. Symptomatisch war ein Wortgefecht nach dem Abpfiff zwischen Fußhöller und Albert Deuker, der am Sonntag bekanntlich zum letzten Mal auf der Königsdorfer Trainerbank saß.

Nach einer nur unzureichend geklärten Ecke hatte Ole Lichter mit einem satten 20-Meter-Schuss für die Hennefer Führung gesorgt (14.). Anschließend versäumten es die 05er nachzulegen. Auch, weil Kai Schusters nur den Pfosten traf (43.). Kurz darauf hatten auch die Königsdorfer Aluminiumpech (45.). „Zur Pause hätten wir mit drei, vier Toren führen müssen“, so Fußhöller. Kurz nach dem Wechsel war es Denys Pinchuk, der aus dem Gewühl heraus traf – 2:0 (53.). Nach einem Kontertor von Niklas Koppitz begann jedoch das große Zittern (68.). Zumal es lange Zeit so aussah, als würde ein Remis nicht reichen zum Klassenerhalt. In der 80. Minute rettete Luca Wilsing in höchster Not, ehe der FCH den Vorsprung ins Ziel brachte.

FCH: Wilsing – Harden, Bouchafrati, Camara, Bouakran – Lichter, Rosic, Teixeira (67. Pflüger), Schusters (75. Mus) – Pinchuk, Dang (90./+2 Shala).

Ole Lichter

Ole Lichter schießt den FC Hennef 05 in Führung.


SpVg Frechen – Siegburger SV 04 4:1 (1:1). Die Krönung ist ausgeblieben. Nachdem der SSV 04 bereits mit dem 5:1-Erfolg über Vichttal die 55-Marke geknackt und damit die bis dato beste Mittelrheinliga-Saison der Vereinsgeschichte (2017/18) getoppt hatte, verpasste man am letzten Spieltag den Sprung auf Platz zwei. Selbst ein Sieg hätte am Ende nicht zur Vizemeisterschaft gereicht, denn Merten gab sich im Duell mit Wegberg-Beeck keine Blöße. Der Siegburger Cheftrainer Alexander Otto sprach trotzdem von einer „sensationellen Saison. Die Jungs dürfen stolz auf sich sein.“

Die Partie hatte mit einem Kuriosum begonnen: Weil sich die Trikotfarben der SpVg (schwarz) und 04er (dunkelblau) zu sehr ähnelten, unterbrach der Referee das Spiel und die Frechener schlüpften doch in ihre weißen Jerseys. Jene Jerseys, die man eigentlich für die Mannschaftstour auf Mallorca „schonen“ wollte.

Anschließend brachte Ervin Cindrak die Heimelf per Foulelfmeter in Führung (18.), ehe Alexander Tackie Sai postwendend ausglich und damit sein zehntes Rückrunden-Tor erzielte (20.). Nach der Pause gab die SpVg den Ton an: Nachdem Kai-Maxime Vranken am Pfosten gescheitert war (52.), staubte Simon Doll zum 2:1 ab (62.). Dann waren es Vranken (68.) und Tim Dilley (90.), die jeweils ein tolles Solo krönten – 4:1.

Siegburg verpflichtet Leo Camara und Kelana Mahessa

Schöne Randnotiz aus Siegburger Sicht: Reserve-Spieler Batuhan Keskin feierte sein Mittelrheinliga-Debüt, nachdem er die komplette Wintervorbereitung „oben“ absolviert und sich im finalen Testspiel gegen Schönenbach eine schwere Knöchelverletzung zugezogen hatte.

Die 04er verabschieden sich nun in die Sommerpause, ehe Otto seine Mannschaft am 14. Juli zum Vorbereitungsstart bittet. Dann werden auch Innenverteidiger Leo Camara (23/FC Hennef 05) und Kelana Mahessa (24) an Bord sein. Letzterer war im vergangenen Jahr von der SpVg Frechen zum Bonner SC zurückgewechselt, wo er allerdings keinen einzigen Startelf-Einsatz verbuchen sollte. Immerhin wurde der zentrale Mittelfeldakteur beim Regionalliga-Aufsteiger 16 Mal eingewechselt.

SSV: Vogel – Athanasiadis (57. Keil), Conde, Hammouda (79. Giovanni Multari), Jo – Adahchur, Vinci – Shiraishi (46. Idoguchi), Kuhbier (62. Giulio Multari), Ezami (66. Keskin) – Sai.