Fußball-MittelrheinligaFC Hennef hofft auf Goldenen November

Lesezeit 3 Minuten
Geballte Erfahrung auf der Sechs: Aron Andreasson (rechts) vom FC Hennef 05.

Geballte Erfahrung auf der Sechs: Aron Andreasson (rechts) vom FC Hennef 05.

Für den FC Hennef 05 zählen im Duell mit dem FC Union Schafhausen nur drei Punkte. Drei Punkte, die einen Goldenen November einläuten sollen.

Von wegen Goldener Oktober. Zumindest aus Sicht des Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef 05 war der vergangene Monat eher einer zum Vergessen. Trotz eines 3:1-Derbyerfolgs beim Siegburger SV 04 wohlgemerkt. „Am Ende überwiegt die Erinnerung an vier Niederlagen“, sagt Trainer Fatih Özyurt. Mit der mageren Oktober-Bilanz habe man sich vor der Partie gegen den Aufsteiger FC Union Schafhausen (So., 14.30 Uhr) „selbst unter Druck gesetzt. Wir dürfen uns nichts vormachen: Am Sonntag müssen wir gewinnen. Basta.“

Zumal den FCH trotz eines einstelligen Tabellenplatzes (9.) nur drei Punkte vom Siegburger SV 04 trennen; der Vorletzte tritt nach seinem Erfolg im Verbandspokal über Lich-Steinstraß (4:0) beim Drittletzten Teveren an (So., 14.30 Uhr). Überhaupt spricht Özyurt angesichts der weiteren Partien beim Schlusslicht Glesch-Paffendorf und gegen Freialdenhoven (10.) von einem „wegweisenden Monat November. Da wird sich entscheiden, ob wir ruhige Weihnachten verbringen dürfen oder nicht.“

Wenn bis zur Winterpause eine Zwei vorne steht, sind wir im Soll
Jürgen Thomas, Sportchef des FC Hennef 05

Sportchef Jürgen Thomas stellt mit Blick auf die bislang 13 geholten Punkte klar: „Wenn bis zur Winterpause eine Zwei vorne steht, sind wir im Soll.“

Um dieses Etappenziel zu erreichen, müssen die 04er vor allem kaltschnäuziger werden. „Wir benötigen zu viele Chancen, um ein Tor zu schießen“, räumt Özyurt ein. „Natürlich war auch Pech dabei, aber letztlich ist es immer eine Frage der Qualität.“ Es passte irgendwie ins Bild, dass der einzige Treffer in Frechen (3:1) aus einem Fernschuss resultierte: Aron Andreasson packte aus 30 Metern einfach mal die Brechstange aus – 1:0.

Nicht nur wegen seiner Schussgewalt ist man in Hennef froh, dass der Defensiv-Allrounder nach einem Muskelbündelriss zurück ist und seit seinem Comeback vor knapp einem Monat keine Minute verpasst hat. Wegen derselben Verletzung hatte er bereits in der Meister-Saison nahezu die komplette Rückrunde versäumt. „Seine Präsenz, Kopfballstärke und Spielintelligenz tun uns gut“, sagt Özyurt über den 23-Jährigen.

Benny Boboy kehrt zurück

Trotzdem sei bei ihm noch „viel Luft nach oben. Als gelernter Innenverteidiger muss er sich vor allem an das größere Laufpensum auf der Sechser-Position gewöhnen. Die Erwartungen an ihn sind grundsätzlich höher als bei anderen Spielern – und das sollten sie auch sein.“ Immerhin verbuchte der frühere U-19-Nationalspieler Islands insgesamt 34 Regionalliga-Partien für Meuselwitz und Lübeck, ehe er im vergangenen Winter zu seinem Jugendklub zurückkehrte.

Am Sonntag dürfte das Eigengewächs wieder gemeinsam mit Benny Boboy (zurück nach Gelb-Rot-Sperre) die Doppel-Sechs bilden. Ein Duo, das sich laut Thomas „perfekt ergänzt. Benny denkt offensiv und treibt das Spiel immer wieder nach vorne, während Aron in erster Linie absichert.“ Da sich die Nummer eins Max Blönigen im Training den Ringfinger ausgekugelt hat, steht Justin Strauch vor seinem Liga-Debüt.

Angreifer Shahin Biniazz ist nach überstandener Muskelverletzung wieder eine Option von Beginn an, zumal seine Wendigkeit und Sprintstärke gerade die groß gewachsenen Abwehrspieler des Gegners vor Probleme stellen könnten.

Schafhausen zahlt keine Gehälter

Trotzdem erwartet Özyurt am Sonntag „heftige Gegenwehr. Wir treffen auf eine eingeschworene Truppe und einen besonderen Verein.“ Besonders, weil man auch nach dem Aufstieg im Sommer nicht von seiner Philosophie abgerückt ist. Demnach gibt es beim FC Union auch in der Mittelrheinliga weder Monatsgehälter noch Punkt- oder Auflaufprämien. „Das ist einmalig in der Oberliga“, sagt Özyurt.

Der Rivale aus Heinsberg versprühe einen „Dorf-Flair. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Schafhausen richtig viel Qualität im Kader hat.“ Anders seien Ergebnisse wie das in Freialdenhoven (4:0) nicht zu erklären. Es gebe aber keinen Grund für Understatement, betont der Coach. Es bleibt dabei: Für ihn zählen nur drei Punkte. Drei Punkte, die einen Goldenen November einläuten sollen.

KStA abonnieren