Fußball-MittelrheinligaPartie des FC Hennef gegen Bonn fällt aus

Lesezeit 4 Minuten
Sascha Glatzel vom Bonner SC

Trainer Sascha Glatzel vom Bonner SC.

Trainer Sascha Glatzel vom Bonner SC verteilte vor dem (mittlerweile abgesagten Spiel) beim FC Hennef kleine Spitzen gegen seinen Ex-Klub.                                            

Der Meistertrainer kehrt zurück. Zumindest für einen Abend. Am Freitag (19 Uhr) trifft Sascha Glatzel mit seinem neuen Verein Bonner SC an alter Wirkungsstätte auf den FC Hennef 05. Sechseinhalb Jahre lang führte der Coach Regie bei den 05ern, ehe er sich im Sommer (mit dem Titel) verabschiedete.

Und trotzdem bezeichnet er die anstehende Rückkehr als „nicht wirklich besonders. Zum einen ist fast kein Spieler mehr aus der Meistersaison da. Zum anderen ist mein Verhältnis zum Klub abgekühlt, nachdem keiner meiner Jungs im Sommer offiziell verabschiedet wurde.“


Update: Spiel in Hennef fällt aus

Am Donnerstagmorgen wurde die für Freitagabend angesetzte Partie des FC Hennef 05 gegen den Bonner SC abgesagt. Der Naturrasen ist witterungsbedingt gesperrt. Da das Duell als „Sicherheitsspiel“ eingestuft wurde, kann nicht auf Kunstrasen ausgewichen werden. Dort existiert nämlich kein abgetrennter Bereich für Gästefans.


Aus letzterem Grund blieb Glatzel auch der Jahreshauptversammlung fern, auf der er selbst hätte verabschiedet werden sollen. Vor dem Wiedersehen habe er jedoch „keine Lust nachzutreten. Ich hatte eine sehr intensive und superschöne Zeit in Hennef, die ich nicht missen will.“

Seit gut einem Monat widmet sich der Trainer ohnehin ganz seiner neuen Aufgabe. Mit Erfolg, denn seit Glatzels Ankunft im Sportpark Nord ist der BSC nicht wiederzuerkennen. Fünf Siege, ein Remis und nur ein einziges Gegentor (beim 4:1-Sieg zum Einstand gegen die bis dato ungeschlagene SpVg Frechen) – so lautet die beeindruckende Liga-Bilanz des Nachfolgers von Giuseppe Brunetto.

Genau deswegen bin ich ja in Bonn: Hier ist es nicht egal, ob man Erster oder Siebter wird
Sascha Glatzel, Trainer des Bonner SC

Trotzdem bremst der Coach die Euphorie: „Die Chance aufzusteigen ist nach wie vor sehr klein. Aber sie ist immerhin wieder da.“ Sieben Punkte trennen die Bonner vom Spitzenreiter Frechen, sechs von Eintracht Hohkeppel (2.). Umso wichtiger, dass der BSC eine Woche vor dem Topspiel gegen den Tabellenzweiten keine Punkte liegen lässt.

„Die Erwartungshaltung beim BSC ist natürlich viel größer als in Hennef. Aber genau deswegen bin ich ja in Bonn: Hier ist es nicht egal, ob man Erster oder Siebter wird“, sagt Glatzel – und spielt damit nicht zuletzt auf die Tatsache an, dass man beim FCH trotz Meisterschaft (notgedrungen) auf den Aufstieg in die Regionalliga verzichtete.

Heimspiel vor 1200 Zuschauern

Zudem mache es „deutlich mehr Spaß, seine Heimspiele (wie zuletzt beim 2:0 gegen Endenich, Anm. d. Red.) vor 1200 Zuschauern auszutragen als vor 50 oder 100“. Zumindest am Freitag dürfte auch der Anton-Klein-Sportpark gut besucht sein, wobei die „Sicherheitspartie“ im Stadion ausgetragen wird. Glatzel erwartet ein „50:50-Spiel, das wir allerdings gewinnen werden. Mich würde es nicht wundern, wenn eine Standard dieses Duell entscheidet.“

Der Coach warnt vor einem konterstarken Gegner mit hohem Emotionslevel, der trotz des großen Umbruchs im Sommer über „richtig viel Qualität verfügt. Mit diesem Kader gehört Hennef locker unter die Top Acht.“

Sein Gegenüber Fatih Özyurt sieht das naturgemäß anders („Für uns geht es nach wie vor nur um den Klassenerhalt“), betont jedoch: „Wir sind in der Lage den BSC zu ärgern. Dafür müssen wir aber mutiger auftreten als im Hinspiel (0:1, Anm. d. Red.) – und das werden wir auch.“

Grundsätzlich sei es ein großes Kompliment, wenn ein Gegner wie Bonn von einem Duell auf Augenhöhe spreche: „Vor dem Hinspiel hatten alle geglaubt, dass wir zweistellig verlieren würden. Mittlerweile nimmt man uns offenbar ernst – das haben wir uns erarbeitet.“

Man werde die Partie unter Flutlicht angehen wie ein Pokalspiel, betont er. Dabei gilt es nicht zuletzt die gegnerische Offensive auszuschalten. Eine Offensive, die mit Michael Okoroafor, Hendrik Strobl, Armando Rexhepaj und Jonas Berg gleich vier ehemalige Hennefer Jugendspieler aufweist. Zumindest aus deren Augen könnte die anstehende Partie eine besondere sein.


Siegburg 04 trifft auf „Wundertüte“

Der Siegburger SV 04 tritt am Sonntag (15.30 Uhr) bei Fortuna Köln II an und will seine Serie von fünf Pflichtspielsiegen in Folge ausbauen. „Wir fahren dorthin, um zu punkten. Am liebsten dreifach“, sagt Cheftrainer Alexander Otto. Zumindest in personeller Hinsicht sei der Gegner „eine Wundertüte. Mal sehen, ob die Mannschaft Verstärkung aus dem Regionalliga-Kader erhält.“

Der Coach rechnet so oder so mit kräftiger Gegenwehr: „Die Fortuna hat noch nie eine bessere Mittelrheinliga-Hinrunde hingelegt. Wir werden uns strecken müssen, um etwas mitzunehmen.“

KStA abonnieren