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Fußball-MittelrheinligaManuel Glowacz trifft Hennef tief ins Mark

Lesezeit 3 Minuten
Michael Okoroafor (vorne) vom FC Hennef schießt den Ball weg.

Michael Okoroafor (vorne) und der FC Hennef schrammen haarscharf am Heimerfolg vorbei.

Rote Karte, Gegentor: Die Nachspielzeit wurde dem FC Hennef am Sonntag zum Verhängnis. Siegburg 04 ging bei Alexander Voigts Debüt leer aus. 

FC Hennef 05 – Eintracht Hohkeppel 1:1 (1:0). Es fehlten nur wenige Sekunden zum perfekten Rückrundenstart. Bis tief in die Nachspielzeit hinein führte der FC Hennef, doch dann kam es knüppeldick für den Tabellenführer der Fußball-Mittelrheinliga: Nach einem langen Ball der Gäste brachte Martin Michel den gegnerischen Stürmer Shunya Hashimoto zu Fall. Der Referee entschied auf Notbremse und Rot für den Keeper der 05er, ehe Manuel Glowacz den 17-Meter-Freistoß aus halbrechter Position versenkte (90./+8).

Das 1:1 fühlt sich an wie eine Niederlage
Sascha Glatzel, Trainer des FC Hennef 05

„Das 1:1 fühlt sich an wie eine Niederlage“, sagte Trainer Sascha Glatzel. „Wir waren das bessere Team und hatten ein klares Chancenplus. Es hat alles gestimmt, nur eben nicht das Ergebnis.“ Auch Sportchef Dirk Hager attestierte seiner Elf eine „Spitzenleistung, die mit drei Punkten hätte belohnt werden müssen“.

Der selbst ernannte Aufstiegsfavorit aus Hohkeppel hatte zunächst Glück gehabt, dass ein Tor von Louis Klapperich wegen Abseits nicht gegeben wurde (10.) und Tarik Dogan per Handelfmeter an Ji-seok Park scheiterte (15.). Trotzdem ging der FCH kurz darauf in Führung: Nachdem der südkoreanische Gästekeeper einen Freistoß von Sakae Iohara nur unzureichend abgewehrt hatte, war Klapperich zur Stelle – 1:0 (23.).

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Feldspieler Teixeira muss ins Tor

Hohkeppel rannte anschließend zwar an, doch wirklich gefährlich wurde es nicht. Auf der Gegenseite versäumte es der FCH nachzulegen. Der Gegner musste von der 89. Minute an mit einem Feldspieler im Tor weitermachen, doch geprüft wurde der gerade mal 1,77 Meter große Nils Teixeira nicht mehr. Park hatte sich verletzt, als das Wechselkontingent der Gäste bereits erschöpft war.

FCH: Michel – Siregar (90./+4 Viehweger), Ramirez, Dogan, Mus (90./+5 Ohno) – Akalp, Iohara – Fujiwara (90. El Morabiti), Okoroafor, Todate (85. Schmidt) – Klapperich (90./+8 Blönigen).


Bergisch Gladbach 09 – Siegburg 04 4:1 (2:0). Auch zwei Wochen nach Karneval durchfluteten kölsche Töne die Belkaw-Arena. 20 Minuten waren beim Rückrunden-Auftakt gespielt, da war Kasallas Hit „Alle Jläser huh“ schon zwei Mal durch die Stadionlautsprecher ertönt. Während die meisten Anhänger dem Appell des Bergisch Gladbacher Torsongs gerne Folge leisteten, war den mitgereisten Fans aus Siegburg der Durst vergangen. Alle guten Vorsätze fürs neue Jahr waren frühzeitig Makulatur.

Der Gegner hat uns vorgemacht, wie man richtig kämpft
Oliver Bonato, Sportchef des Siegburger SV 04

„Der Gegner hat uns vorgemacht, wie man richtig kämpft“, wetterte Sportchef Oliver Bonato. „Es kann nicht sein, dass es bei uns im Training regelmäßig kracht und wir uns dann sonntags den Schneid abkaufen lassen.“ Das 0:1 hatte Michael Vogel zu verantworten: Der Keeper spielte einen Pass genau in die Füße von Metin Kizil und der Stürmer der 09er sagte Danke – 0:1 (8.). Danach bewahrte Vogel seine abstiegsbedrohte Elf vor dem 0:2, ehe Kizil nach feiner Vorarbeit von Nico Kuhbier doch erhöhte (20.).

Der Vorlagengeber tauchte kurz darauf alleine vor Vogel auf, doch letzterer behielt die Oberhand. Kurz nachdem Hendrik Strobl den Ball aus fünf Metern übers Tor bugsiert hatte, reagierte SSV-Trainer Alexander Voigt mit einem Doppelwechsel. Vor der Pause wohlgemerkt.

Alexander Voigts Weckruf verhallt

Doch auch dieser Weckruf verhallte; stattdessen führte Kizils dritter Streich zum 0:3 (56.). Sven Brand verkürzte zwar per direkt verwandeltem Freistoß (70.), doch quasi im Gegenzug gelang Claudio Heider das gleiche Kunststück zum 4:1 (72.). Die Rote Karte für Patrick Hill (75./Tätlichkeit) änderte nichts mehr am Ausgang.

Während sich die 09er fürs Hinspiel (0:4) revanchierten und ihrem neuen Cheftrainer Andreas Dreiner einen Einstand nach Maß bescherten, erlebte Voigt eine Premiere zum Vergessen.

SSV: Vogel – Nakanishi (46. Klug), Hasal, Isecke, Stephan (46. Koyuncu) – Suleiman, Maloku (36. Jo), Kinoshita – Brand – Wybierek (67. Kouekem), Strobl (36. Kisekka).

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