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Fußball-MittelrheinligaSiegburger Duo erlebt Einstand zum Vergessen

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Alec Vinci (rechts)

Alec Vinci (rechts) vom Siegburger SV 04 fliegt kurz vor der Pause vom Platz.

Jens Fikisi und Alec Vinci erleben einen bitteren Nachmittag im Walter-Mundorf-Stadion. Dem Hennefer Sportchef platzt nach der Partie in Hohkeppel der Kragen. 

Siegburger SV 04 – SV Bergisch Gladbach 09 0:2 (0:1). Das nennt man wohl einen Einstand zum Vergessen: Ausgerechnet die beiden „verlorenen Söhne“ Alec Vinci und Jens Fikisi sollten beim Heimauftakt des Fußball-Mittelrheinligisten Siegburg die tragischen Figuren sein: Während letzterer das frühe 0:1 verschuldete, kassierte Vinci kurz vor der Pause Gelb-Rot. „Klar war das ein bitterer Nachmittag für beide“, sagte Trainer Alexander Otto. „Aber wir gewinnen und verlieren zusammen, als Team.“ Also legte der Coach den Finger in die Wunde: „Die ersten 45 Minuten waren brutal enttäuschend. In Unterzahl haben wir eine gute Reaktion gezeigt, aber das Spiel haben wir letztlich in der ersten Halbzeit verloren.“

Die Partie hatte denkbar ungünstig begonnen aus Siegburger Sicht: Nach einem Rückpass vertändelte Fikisi den Ball gegen Ole Tillmann – 0:1 (10.). Ausgerechnet Fikisi, denn der Keeper war just am „Deadline Day“ vom Bonner SC verpflichtet worden. Wenig später geriet eine Grätsche von Leo Camara zur unfreiwilligen Steilvorlage für Tillmann, doch der Angreifer der 09er schoss den Ball Zentimeter am Tor vorbei (14.). Kurz nachdem Fikisi im Eins-gegen-Eins-Duell mit Finn Stromberg gerettet hatte, scheiterte Tristan Arndt an der Unterkante der Latte (19.). „Über einen höheren Rückstand hätten wir uns nicht beschweren dürfen“, räumte Otto ein.

Siegburger Regisseur Alec Vinci sieht Gelb-Rot

Nach einer halben Stunde kam Stürmer Alexander Tackie Sai für den verletzten Enes Yilmaz, der die Kapitänsbinde an Vinci weitergab. Der nur aufgrund eines geplatzten Transfers zum nordirischen Erstligisten Cliftonville FC doch noch in Siegburg gebliebene Regisseur musste kurz darauf allerdings ebenfalls vom Platz: Nur zwei Minuten nach seiner Verwarnung brachte er Tillmann kurz vor dem Strafraum zu Fall – Gelb-Rot (43.).

Nach der Pause bewahrte Fikisi seine Elf zwei Mal vor dem 0:2. Doch den letzten Angriff der Partie nutzte Jan Luca Bugenhagen, indem er eine Flanke von Elyas Aydin einköpfte – 2:0 (90./+6).

SSV: Fikisi – Gawenda, Weingarten, Camara, Jo – Yilmaz (30. Sai), Suleiman (61. Mani) – Sakamaki (46. Ojesanmi), Vinci, Schnörpel (72. Hammouda) – McIntosh (46. Keil).


SV Eintracht Hohkeppel – FC Hennef 05 4:1 (2:1). Nach dem Schlusspfiff entlud sich Frank Fußhöllers ganzer Frust. „Normalerweise bin ich mit solchen Aussagen vorsichtig, aber heute muss ich sagen: Wir sind gegen zwölf Mann angetreten.“ Damit spielte der Sportchef des FCH nicht zuletzt auf „zwei klare Abseitstore“ des Gegners vor der Pause an. Zudem monierte er „unzumutbare Rahmenbedingungen. Wir mussten uns quasi die Kabine mit dem FSV Neunkirchen-Seelscheid teilen, die das Landesliga-Vorspiel bestritten haben. Das war das reinste Chaos.“

Keyhan Sancarbarlaz macht den Deckel drauf

Kai Schusters hatte das 0:1 (26., Alexander Guiddir) mit einem Schlenzer beantwortet (43.), doch quasi im Gegenzug brachte Joel Vieting die Heimelf erneut in Front. Nach der Pause war es erneut Guiddir, der eine Flanke per Kopf verwertete – 3:1 (50.). Anschließend scheiterte Levi Dang zwei Mal an Keeper Kevin Jackmuth, ehe ein Tor von Schusters aberkannt wurde – wegen eines Offensivfouls von Dang abseits des Ballgeschehens. In der siebten Minute der Nachspielzeit machte Keyhan Sancarbarlaz per Konter den Deckel drauf.

FCH: Wilsing – Harden (63. Kubek), Hoffmann, Karaca – Pflüger – Köhl (80. Sopo), Mahessa (54. Wybierek), Rosic, Schusters – Ichue (85. Ernst), Mowitz (58. Dang).