Saftpresse, Steinkauz und Rhein-Sieg-Bahn. Beim ersten Regionalmarkt in Sankt Augustin war viel los.
Nachhaltige ErzeugnisseErster Regionalmarkt in Sankt Augustin war bei Gästen beliebt

Benjamin Junge kommt zum Saftmachen ins Haus
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„Grumpy“ war der heimliche Star beim Regionalmarkt um die Burg Niederpleis. Leicht genervt blickte der Steinkauz in die zahlreichen Smartphone-Kameras, die sich auf ihn richteten; um sein Missfallen zu verdeutlichen, demonstrierte er ausführlich seine intakte Verdauung.
Waldpädagogin Vicky Mayer war mit „Grumpy“ eigens aus Montabaur zum Regionalmarkt angereist. Sie lebt mit insgesamt drei Eulen im Haushalt: „Gerade in der Balz-Zeit ist das ganz schön anstrengend.“ Privat sei „Grumpy“ eigentlich ganz umgänglich, beteuerte sie. Der gefiederte Hausgast bevorzugt moderne Tiefkühl-Ernährung in Form gefrorener Mäuse: „Lebende Mäuse zu verfüttern, ist verboten“.

Steinkauz Grumpy hatte schon mal bessere Laune.
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Mayer präsentierte sich auf dem Markt breit aufgestellt: So zeigte sie von ihr entwickelte Keramiktassen mit speziellen Henkeln, die besonders für Menschen mit eingeschränkter Handmotorik und Senioren geeignet sind.
Genießer-Markt in Sankt Augustin: Erzeugnisse aus der Region
Rund 30 Erzeuger, Verbände und Institutionen stellten sich auf dem Burggelände vor, um Werbung für nachhaltige Erzeugnisse aus der Region zu machen. Alle Teilnehmer kommen aus dem Naturpark Siebengebirge oder den angrenzenden Bereichen der Naturparke Bergisches Land, Rhein-Westerwald und Rheinland.
Das Sortiment reichte von Bio-Obst- und Gemüse über unbehandelte Schafswolle, dazu kamen Craft-Bier, geräucherte Fisch- und Wild-Spezialitäten ebenso wie Naturseifen und Bio-Weine. Für die kleinsten Besucher gab es einen Barfuß-Parcours und übergroße Seifenblasen. Vorträge und Demonstrationen rundeten das Programm ab.
Privatkelterei reist mit Saftpresse aus dem Westerwald an
Die Privatkelterei Junge war mit ihrer mobilen Saftpresse aus dem Westerwald angereist. „So ein Einsatz lohnt sich ab einer Tonne geerntetes Obst. Und die kommt schnell zusammen“, verriet Inhaber Benjamin Junge. Weniger als eine Stunde braucht die in einem Anhänger untergebrachte Edelstahl-Konstruktion, um beim Erzeuger vor Ort eine Tonne ungewaschenes Obst in naturbelassenen Direktsaft zu verwandeln, der sich in Flaschen oder Kartons abgefüllt mindestens zwei Jahre lang hält. Am häufigsten werden Äpfel, Birnen und Quitten versaftet, sagte Junge: „Aber natürlich gehen auch viele andere Arten, wie Rhabarber oder Mohrrüben“.
Eine Stahlkonstruktion ganz anderer Art fasziniert Mark Borutta und Matthias Hasselberg aus Asbach. Sie suchten „Schwellenpaten“ für ihr Museum der Rhein Sieg Eisenbahn, die einst immerhin über Niederpleis bis nach Siegburg fuhr.
Während draußen verkostet und gefachsimpelt wurde, drängelten sich im Hofladen der Burg Niederpleis die Kunden. Hier stapelten sich kistenweise frisch geerntete Erdbeeren. Hauptattraktion war aber der Spargel aus der Region: „Spargel geht eigentlich immer“, befand Cordula Gromer aus Bornheim, die mit Schwester und bester Freundin angereist war. Geduldig standen sie Schlange, um mit gleich mehreren Pfund des „weißen Goldes“ wieder nach Hause zu fahren.