Bei der in den vergangenen Jahren aufgebauten Einheit laufen die Fäden während eines Einsatzes zusammen.
Stationiert in HangelarSankt Augustiner Feuerwehr hat Einheit für Information und Kommunikation

Die Drohne verfügt über Lautsprecher, und eine Kamera mit Wärmebildfunktion.
Copyright: Marius Fuhrmann
Wenn die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin zu einem Großeinsatz gerufen wird, liegt der Fokus der Öffentlichkeit meist auf den Flammen, die aus einem Dach schlagen, oder den ehrenamtlichen Kräften, die Menschen aus einem verqualmten Gebäude retten. Doch abseits des Geschehens laufen die Fäden bei der IuK-Einheit zusammen, der Einsatzleitung.
Die Feuerwehr hat die Informations- und Kommunikations-Abteilung über die vergangenen Jahre aufgebaut. Am Samstagvormittag stellte sie sie auf der Marktplatte einigen Ratsvertreterinnen und -vertretern sowie dem Bürgermeister vor.
Die Sankt Augustiner Wehr hat die Einheit an einem Standort konzentriert
Die IuK-Einheit ist bei der Sankt Augustiner Feuerwehr am Standort Hangelar untergebracht. „Viele Feuerwehren haben das auf mehrere Löschgruppen aufgeteilt, wir sind froh, eine gesamte Einheit dafür zu haben“, sagte der Sankt Augustiner Wehrleiter Herbert Maur.
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Die Herausforderung besteht darin, mit der Technik umgehen zu können. „Für die Jüngeren ist das ein Klacks“, sagte Maur, der hervorhob, dass die Hangelarer Ehrenamtlichen dies zusätzlich zu ihren normalen Aufgaben als Feuerwehr bewältigten. „Sie sind sie ein eingespieltes Team, das alle Handgriffe kennt, alle anderen müssen es regelmäßig üben.“

Wehrleiter Herbert Maur (r.) erklärte den Gästen die Funktion des Einsatzleitwagens und der Technologie.
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Die Einsatzleitung stehe über Funk in Kontakt mit den Führungskräften und der Leitstelle. Zu ihren Fahrzeugen gehören der kleine Einsatzleitwagen mit seinem Funkrufnamen ELW 1 und der größere Einsatzleitwagen, ELW 2 genannt. Material liefert ein normaler Rüstwagen, der eben keine Schläuche an Bord hat, sondern Technik. Sie parken etwas abseits des eigentlichen Geschehens, in dichter Bebauung oft einige Straßenecken weiter.
„Besonders der ELW 1 kommt da gut hin, denn er ist kleiner und wendiger. Er hat den Vorteil, dass ihn jeder mit einem Autoführerschein fahren kann. So ist schnell ein Einsatzleitwagen am Einsatzort und kann mit der Koordinierung beginnen“, erklärte Maur. Er wurde erst vor kurzer Zeit in Dienst gestellt, zuvor wurde er als Mannschaftstransporter genutzt.
Im großen Fahrzeug gibt es Funkarbeitsplätze, Besprechungsraum und Satellitenkommunikation
Ungleich größer ist der ELW 2, der über gleich drei Funkarbeitsplätze und einen Besprechungsraum verfügt. Der Computer kann auf das System der Leitstelle zugreifen und Daten herunterladen beziehungsweise übertragen. Das Fahrzeug macht sich Satellitenkommunikation zunutze und hat eine Wetterstation an Bord. Ein eigener Stromerzeuger an Bord speist die Technik.
Ebenso wie sein kleinerer Bruder hat der ELW 2 einen Bildschirm für Außenstehende dabei, er ist zugleich ein Touchscreen. Hier können sich Angehörige der Führungsebene während eines Einsatzes Karten und Lagebilder ansehen – oder Drohnen-Aufnahmen. Denn die Feuerwehr Sankt Augustin verfügt über zwei Drohnen, die gestochen scharfe Bilder liefern können.
Zwei Drohnen liefern Bilder und können über Lautsprecher Einsatzkräfte warnen
Die größere hat auch eine Wärmebildfunktion, die bei einer Personensuche oder Dachstuhlbränden helfen kann. Auch ein Lautsprechermodul kann sie transportieren, die Ansagen können die Ehrenamtlichen in ihrer mobilen Zentrale eintippen. Auch Musik kann der Lautsprecher theoretisch abspielen. „Wir nutzen diese Funktion zum Beispiel, um unsere Einsatzkräfte zu warnen“, erläutert Maur. Je nach Bebauung und Topografie fliege die Drohne ein bis zwei Kilometer weit.
Wird der Platz im ELW 2 zu klein, können die Einsatzkräfte binnen zwei Minuten ein Zelt aufblasen, in dem zahlreiche Entscheidungsträger an Tischen Platz nehmen können. „Zum Beispiel, wenn die Stadtverwaltung hinzukommt. Aufbauen mussten wir dieses Zelt aber noch nie. Es macht aber durchaus Sinn, denn es kann ein großes Hilfsmittel sein“, sagte Maur. In dem Zelt könne über Satelliten und WLAN kommuniziert werden.
Trotzdem könne es vorkommen, dass alle Technik ausfalle. „Wir müssen trotzdem darauf vorbereitet sein, analog zu arbeiten: Dafür haben wir Whiteboards, Flipcharts und ganz klassisch Stift und Papier.“ Seit der Corona-Pandemie jedoch erhalte immer mehr Technik in die Arbeit der Einsatzleitung. „Wenn man weiß, was sie kann, ist die Technik Gold wert“, sagte Maur.

