Geocacher Daniel Pflieger aus Hannover war über acht Tage mit dem Rad auf der Suche nach den Caches.
Wie eine SchatzsucheGeocaching-Fans treffen sich zum Austausch und Rätseln in Sankt Augustin

Station in Sankt Augustin. Geocacher Daniel Pflieger fährt mit dem Rad quer durch Deutschland.
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Der Protagonist hat sich noch eine Dusche gegönnt und kommt nur ein paar Minuten zu spät. „Das war auch nötig bei 130 Kilometern auf dem Rad“, meint Daniel Pflieger. Der 39-Jährige aus Hannover hatte Fans und Gleichgesinnte nach Sankt Augustin in die Eierkuchenmanufaktur eingeladen und gut knapp 30 Hobby-Geocacher aus der Region freuten sich über den Austausch.
Zuerst verteilte er anhand von kleinen Schnipseln ein Rätsel, was normalerweise als eines von zehn Stück auf seinem Rad klebt und dort gelöst werden kann. Schnell zücken alle ihre Handys und schon geht es los mit dem Caching.
Geocaching als Radtour: über 1200 Kilometer von Görlitz bis hinter Aachen

Beim Treffen der Fan-Community sind alle mit ihren Handys beschäftigt.
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Daniel Pflieger hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Grund seines Besuchs in der Region ist der zweitlängste Cache Deutschlands, der über rund 1200 Kilometer vom Osten in Görlitz bis nördlich von Aachen geht. Pflieger fährt die Strecke mit dem Rad in achteinhalb Tagen und sammelt dabei auch noch 26 einzelne Caches ein.
So war er in Siegen und musste mit den Koordinaten im Schaubergwerk auf einer Lore eine Seriennummer finden und die Quersumme errechnen.
Seit 15 Jahren ist Pflieger der digital-analogen Schnitzeljagd verfallen. Seit 2010 entwickeln er und sein 12-köpfiges Team jeden Tag spannende Geocaching-Routen und Verstecke, als Event für Firmen oder als Marketinginstrument für Städte. Geheimpunkt heißt das Unternehmen, der Sitz ist in Hannover. Auch ein Reisebüro für Geocacher gehört zum Portfolio, das an die 25 Reisen im Jahr in die ganze Welt organisiert.
30 Hobby-Geocacher trafen sich in Sankt Augustin

Einer von zehn Caches, die Pflieger auf seinem Fahrrad versteckt hat.
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Einige der Anwesenden aus der Community kennen sich von gemeinsamen Events oder Reisen. Da geht es auch schon mal nach Alaska, wie eine Teilnehmerin beim Treffen der gleichgesinnten Spieler berichtet.
Für Daniel Pflieger ist es nicht das erste Langstrecken-Geocaching, dass er absolviert. Bereits 2017 fuhr er 1500 Kilometer von Sylt nach Oberstdorf, im Folgejahr dann etwa 2300 Kilometer entlang aller 16 Landeshauptstädte und 2019 schließlich einmal komplett um Deutschland herum – von Polen über Frankreich bis England.
„Früher war ich richtig süchtig nach Geocaching und habe mindestens zwei bis drei am Tag finden müssen“, sagt er. Nach 15 Jahren im Spiel sind es heute eher die besonderen Geocaches, die ihn herausfordern.
Geocaching ist eine digital-analoge Schnitzeljagd, bei der es darum geht, mit Hilfe von GPS-Koordinaten kleine und größere Schätze aufzuspüren, die andere Spieler versteckt haben. Diese „Schätze“ gibt es überall. 3,4 Millionen davon sind weltweit versteckt, allein in Deutschland über 400.000. Einige davon sind leicht zu finden, für andere muss man größere Herausforderungen meistern.