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125 JahreTuS Buisdorf ist genauso alt wie der Deutsche Fußball-Bund

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Der TuS Buisdorf hat sein 125-jährigs Bestehen gefeiert. 

Eine erste Aufnahme der Mitglieder des Turnvereins Buisdorf aus dem Jahr 1905.

Der TuS Buisdorf hat sein 125-jähriges Bestehen gefeiert. Eine erste Aufnahme der Mitglieder des Turnvereins Buisdorf aus dem Jahr 1905.

Der Sankt Augustiner Verein mit den Abteilungen Fußball, Volleyball und Turnen hat an zwei Tagen groß im Haus Buisdorf gefeiert.  

Der kleine TuS Buisdorf, der große FC Bayern München und der Deutschen Fußball-Bund haben eins gemeinsam: Sie alle feiern in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag. 

DFB-Präsident Bernd Neuendorf mit langem Vorwort

Da verwundert nicht, dass DFB-Präsident Bernd Neuendorf im 52 Seiten starken Jahrbuch der Buisdorfer ein Grußwort über zwei Seiten schrieb, während die anderen drei Grußwort-Prominenten lediglich mit je einer Seite auskamen. Er ziehe seinen Hut vor dem Gesamtwerk TuS Buisdorf, das nicht nur den Fußballsport umfasse, sondern auch mit seiner Volleyball- und Turnabteilung "zahlreiche Highlights" gesetzt habe, so Neuendorf, der früher Präsident des Fußballverbandes Mittelrhein (FVM)  war und seit 2022 Chef von mehr als acht Millionen Kickern in Deutschland ist.

„Der TuS Buisdorf und der DFB haben beinahe zeitgleich das Licht der Welt erblickt“, fügte der Präsident an. Man sei eine Art Spielkameraden gewesen. Dabei zeigte sich Neuendorf hervorragend informiert und ging in seinem Statement auch auf den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft in Buisdorf ein, und auch die Geschichte von Oma Kläre als größtem Fußballfan der kickenden Enkel Max, Moritz und Julius dürfe nicht fehlen. 

Party mit Ehrengästen beim TuS Buisdorf

Grund genug also für den Verein, mit der Dorfgemeinschaft, der Oma, den drei Enkeln und alle anderen Beteiligten im Umfeld des Vereins ordentlich zu feiern. Und das haben die Buisdorfer gleich an zwei Tagen in Folge im Haus Buisdorf mit jeweils rund 300 Gästen gemacht.

Lange gefeiert wurde zwei Tage im Haus Buisdorf.

Lange gefeiert wurde zwei Tage im Haus Buisdorf.

Zu den Ehrengästen zählten Bürgermeister Max Leittersdorf, Vizelandrätin Notburga Kunert, Landtagsabgeordneter Sascha Lienisch, Fußball-Kreisvorsitzender Guido Fuchs, Kreissportbund-Präsident Wolfgang Müller, Ortsvorsteher Bernhard Müller sowie Vertreter der Parteien, darunter Sarah Janssen (Grüne) und Heike Borowski (SPD).  

Grundstein des TuS wurde durch Turnabteilung gelegt

„Der Grundstein des TuS Buisdorf wurde durch die Turnabteilung gelegt,  1906 waren Grundzüge eines Fußballclubs sichtbar“, sagte Bergmann in seiner Begrüßungsrede. In den 1920er Jahren erreichten die Fußballer die Zugehörigkeit zur zweithöchsten Spielklasse des westdeutschen Sportverbandes. Man habe seinerzeit Vereine wie Siegburg 04, Troisdorf 05 oder TuRa Hennef klar besiegt. 

Viel erlebt hat der Verein in den 125 Jahren. 1948 wurde eine Damen-Handballmannschaft gegründet. 1956 stand der Bau des alten Vereinsheims an, das heute die Pfadfinder nutzen. Seit 1980 wird beim TuS Buisdorf Volleyball gespielt. 

Ende der 1980er Jahre spielten auch viele Mädchen beim TuS Fußball.

Ende der 1980er Jahre spielten auch viele Mädchen beim TuS Fußball.

Von den 550 Mitgliedern des Vereins sind 140 im Volleyball aktiv. Auch die Turnabteilung ist ein fester Bestandteil des Vereins. „In den letzten 25 Jahren haben rund 2000 Kinder bei Sabine Hens und Mecky Mylius den Purzelbaum rückwärts gelernt und damit häufig die Liebe zum Sport entdeckt“, so Bergmann.

In einer 52 Seiten starken Chronik sind alle wichtigen Eckdaten aus 125 Jahren liebevoll zusammengetragen. Auch die Blütezeit des Frauenfußballs in den 1980er Jahren wird ausführlich geschildert. Unvergessen sind bei den Buisdorfern die Pokalspiele 1982 und 1984 gegen den damaligen mehrmaligen Deutschen Meister SSG Bergisch Gladbach vor bis zu 800 Zuschauer.

In der Chronik finden sich die Angebote wie Kinderturnen, die Frauenabteilung mit drei Gymnastikgruppen sowie Rückblicke der vielen Mannschaften und besonders der Jugendteams und der Alten Herren. 

Politische Prominent durfte nicht fehlen.

Politische Prominenz durfte nicht fehlen.

Für Furore sorgten in jüngsten Vergangenheit die Volleyballer in der Kategorie Breitensport, die nach einer Siegesserie den Deutschen Meistertitel feierten. Und die Fußballer schafften 2018 nach vielen Jahren den Sprung zurück in die Bezirksliga, wo sich das Team in sieben Spielzeiten etabliert hat. 

Bergmann ging am Ende seiner Rede auf das nächste große Ziel ein, dass sich die Fußballer des Vereins auf die Fahne geschrieben haben. In naher Zukunft soll der Hybrid-Rasenplatz in einen Kunstrasenplatz verwandelt werden. 

„Nach vielen Jahren und vielen Hautabschürfungen auf dem Ascheplatz wurde 2016 der Sportplatz mit hohem Eigeneinsatz in einen Hybrid-Rasenplatz umgebaut“, sagte Bergmann. Das habe sicherlich einen Schub für alle gegeben, aber mittlerweile sei der stark frequentierte Platz in die Jahre gekommen und nach Starkregen nicht mehr nutzbar. 

Damals habe man sich für Hybrid entschieden, um sich nicht mit 460.000 Euro für einen aufwendigeren Kunstrasen zu verschulden. „Ohne den damaligen Umbau, würde es die Fußballabteilung in der heutigen Form nicht geben“, so Bergmann.

Zeitnah wolle man gemeinsam mit der Stadt das Fördergeld beantragen.  „Der Kunstrasen soll so schnell wie möglich kommen“, so Bergmann. Man sei sonst kaum noch wettbewerbsfähig, begründet er die Entscheidung der Vereinsführung um den Vorsitzenden Thomas Bächer.