AmtsgerichtWütende Seniorin nötigte in Hennef wegen Knöllchen Politessen

Justitia spricht Recht.
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Hennef/Siegburg – Wohl niemand freut sich über ein Knöllchen. Doch eine 72-Jährige regte sich so sehr über einen Bußgeldbescheid für falsches Parken auf, dass sie vor dem Siegburger Amtsgericht landete.
72-Jährige wollte sich über Strafzettel beschweren
Die Seniorin hatte im Juni 2019, nachdem sie den Zettel an der Windschutzscheibe entdeckte, mit ihrem Auto zwei Politessen des Ordnungsamtes Hennef gestoppt. Sie habe den Fahrweg der Ordnungsamtsmitarbeiterinnen versperrt, hieß es in der Anklage, um sich bei diesen zu beschweren.
Die Frau fand das Knöllchen für ihren Verstoß unangemessen. Das sahen die städtischen Bediensteten anders und zeigten die Frau zudem wegen Nötigung an.
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So landete die 72-Jährige vor dem Kadi. Der Richter stellte das Verfahren zwar wegen Geringfügigkeit ein, verhängte aber eine Geldbuße von 600 Euro, zahlbar in sechs Monatsraten. Weil die Angeklagte nur zwei Raten beglich – Begründung: „Ich habe noch so viele andere Zahlungsverpflichtungen“ – folgte jetzt, eineinhalb Jahre später, eine zweite Verhandlung.
Eine Politesse erschien als Zeugin, doch die Angeklagte blieb unentschuldigt fern. Zahlen muss sie den Rest trotzdem. Richter Daniel Hahn erließ einen Strafbefehl über 400 Euro.
Ignoriert sie diesen, wird zwangsvollstreckt – wobei weitere Kosten anfallen. Ist bei ihr nichts zu holen, muss die renitente Rentnerin die Strafe im schlimmsten Fall im Gefängnis absitzen.