Halteverbot ignoriertOrdnungsamt in Troisdorf verteilt an Schule Knöllchen an Eltern

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Eine Verkehrshelferin ist morgens vor der Grundschule in der Schloßstraße am Fußgängerüberweg im Einsatz. 

Troisdorf – An diesem Mittwochmorgen nach den Sommerferien sind es einige Autofahrer, die in den nächsten Wochen unangenehme Post von der Stadt Troisdorf erhalten – in der Regel für ein Verwarngeld in Höhe von 15 Euro, weil sie vor der Grundschule Schloßstraße im absoluten Halteverbot angehalten haben, um ihre Kinder in die Schule zu bringen.

„Wir haben gute Kameras und können da ganz schnell reagieren“, sagt Ordnungsamtsleiterin Sandra Zemla, die an diesem Morgen am Eingang der Grundschule mit drei Mitarbeiterinnen im Einsatz ist. Das Trio ist in gelber Warnkleidung schon von weitem zu sehen. Vielleicht beschließen einige Eltern deshalb, doch nicht anzuhalten und lieber noch eine Runde zu drehen.

Troisdorf: Eltern ignorieren Halteverbot an Grundschule Schloßstraße

„Das ist hier schon eine Schwerpunkt-Schule, die morgens in der halben Stunde vor dem Beginn stark frequentiert wird. Ein großer Teil der Eltern halten sich nicht an das absolute Halteverbot“, berichtet Zemla. Man überprüfe die zwölf Troisdorfer Grundschulen im Rotationssystem. Bei einer sogenannten Problemschule wie hier an der Schloßstraße seien die Mitarbeiter häufiger unterwegs.

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Erwischt: Die Mitarbeiterin des Ordnungsamts nimmt einen Fahrer im absoluten Halteverbot auf.

Auch in der Schule ist das Problem bekannt. So stellt der Hausmeister morgens zwei Pylonen auf den kleinen Parkplatz am Eingangstor, „sonst stehen hier dauernd Eltern und lassen ihre Kinder aus dem Fahrzeug“, betont die kommissarische Schulleiterin Sophia Göbel.

Tempo-Kontrollen

Rund 5700 Kinder beginnen im Rhein-Sieg-Kreis das neue Schuljahr. Mit Augenmerk auf die Erstklässler appelliert das Straßenverkehrsamt des Kreises an die Verkehrsteilnehmer, besonders auf die Kinder achtzugeben. „Umsichtiges und verantwortungsbewusstes Verhalten im Straßenverkehr hilft, den Schulweg sicher zu gestalten und Unfälle zu vermeiden“, teilt Harald Pütz mit, der Leiter des Straßenverkehrsamtes.

Um das geltende Tempolimit zu kontrollieren, wird das Straßenverkehrsamt in den ersten Schulwochen in schulnahen Straßen Präsenz zeigen und dort auch die Geschwindigkeit messen. (dad) 

260 Schüler gebe es an dieser Grundschule. Am heutigen Donnerstag freuen sich 54 i-Dötzchen über ihren neuen Lebensabschnitt. „Wir weisen bei Info- und Pflegschaftsabenden die Eltern immer darauf hin, dass es eine Bringzone um die Ecke an der Bushaltestelle am Annonisweg gibt, die nicht mehr für den öffentlichen Busverkehr genutzt wird“, ergänzt Sophia Göbel. Dann könnten die Kinder schon frische Luft schnappen. Am besten sei es ohnehin, den Schulweg zu Fuß, mit dem Rad oder dem Roller zu bestreiten. Doch die meisten Eltern hielten sich nicht daran.

In der Vergangenheit sei vom Schulparlament die Idee gekommen, mit Verwarnkärtchen die Eltern für ihr Fehlverhalten zu sensibilisieren. „Das hat leider nicht so viel gebracht“, bedauert Sophia Göbel. Sie hofft, dass die Kontrollen des Ordnungsamtes etwas bringen.

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Auch Bürgermeister Alexander Biber hat sich am frühen Morgen ein Bild von der Situation gemacht: „Wir gehen da rigoros vor und haben ja auch unseren Trailer an den Schulen im Einsatz.“ Damit meint er den mobilen Blitzer, der derzeit um die Ecke auf der Friedensstraße vor dem Kindergarten steht.

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