3000 Euro wurden für den Theaterschatz beantragt, 5000 Euro stehen für einen Wassersprudler in der Innenstadt zur Verfügung.
Geld für Naturschutz und KulturBürger in Siegburg entscheiden über Teile des Haushalts

Bürgerhaushalt für Siegburg, Stadtverwaltung und Antragsteller stellten bewilligte Projekte vor.
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Keine Steuererhöhungen, kein Haushaltssicherungskonzept sieht der Etat der Kreisstadt für das laufende Jahr vor, in Zeiten knapper kommunaler Kassen keine Selbstverständlichkeit. Nicht minder erfreulich: 50.000 Euro können in Projekte investiert werden, für die es einen besonderen Bürgerhaushalt gibt. Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Antragsteller erläuterten jetzt bei einem Pressetermin, wofür es Mittel gibt.
3000 Euro wurden etwa für den Theaterschatz beantragt, in dem die Studiobühne, das Kinder- und Jugendtheater Tollhaus und die Theaterschule unter einem Dach zusammengefasst sind: So können Requisiten für spontane Bühnenprojekte angeschafft werden, Stoffe, Masken oder Bälle, die dann allen Mimen zur Verfügung stehen sollen. Theaterleiter René Böttcher gefiel besonders, wie die Mittel vergeben wurden.
Benjes-Hecke statt Bauzaun
Jeder Teilnehmer konnte über eine Internetplattform bis zu 50.000 Euro verteilen. „Ich konnte mir so meine Stadt zusammenbauen“, schildert Böttcher das Verfahren. Insgesamt werden zehn Projekte unterstützt. Jochen Sohnius ist in Kaldauen schon länger ein unansehnlicher Bauzaun hinter dem Bürgerhaus ein Dorn im Auge. Er freut sich, dass jetzt mit einer Benjes-Hecke Abhilfe geschaffen wird. Dabei wird locker geschichtetes Totholz zu einem neuen Lebensraum für Lebewesen aller Art.
1000 Euro können dafür fließen. 5000 Euro stehen für einen Wassersprudler für Trinkwasser in der Innenstadt zur Verfügung. 5300 Euro sind für die Kosten vorgesehen, die durch einen „Foodsharing-Verteiler“ anfallen, den Dominique Clijsters vom Unverpackt-Laden an der Kaiserstraße betreibt. 10.000 Euro gibt es für einen wetterfesten Winterspielplatz, 5000 Euro für eine Kinder- und Jugenddisco, Schaukeln für Kleinkinder (3000 Euro) sowie Atemschutzattrappen für Kinder- und Jugendfeuerwehr (insgesamt 7000 Euro).
10.000 für Förderung von Balkon-Solaranlagen
10.000 Euro sollen für die Förderung von Balkon-Solaranlagen fließen. „Das bedarf aber noch gedanklicher Arbeit“, so der zuständige Co-Dezernent Bernd Lehmann. Insgesamt hätten sich 900 Bürger mit Vorschlägen beteiligt. Ideen, die in diesem Jahr nicht zum zeug kämen, könnten durchaus im Bürgerhaushalt 2024 bedacht werden. „Die Bürger bestimmen, was wie verwendet wird“, erläuterte Bürgermeister Stefan Rosemann. Der Bürgerhaushalt sei ein Baustein für mehr Beteiligung und Transparenz in der Stadt. Lukas Wagner, Vorsitzender des Ausschusses für Digitales und Bürgerbeteiligung, stellte fest, es sei „beeindruckend, wie viele Ideen eingereicht wurden“.