Ein Tag Ägäis an der AggerSommerfest der griechischen Gemeinschaft in Siegburg

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Viele Leckereien gab es auf dem griechischen Sommerfest. 

Siegburg – Getanzt wurde schon kurz nach der Eröffnung des hellenischen Sommerfests auf dem Areal des Kanu-Clubs Delphin an der Aggerbrücke. Strahlender Sonnenschein, der Duft von Grillspezialitäten und die Klänge der Bouzouki aus den Lautsprecherboxen sorgten dafür, dass bereits einige der ersten Besucher zaghaft die Arme zum Sirtaki ineinander verschränkten.

„Endlich geht es wieder los“, freute sich auch Stergios Boucouras, als Vorsitzender des SV Hellas Troisdorf einer der Mitorganisatoren. Aus der privaten Initiative einiger griechischer Familien ist in fast 20 Jahren eine Institution geworden, die an manchen Jahren bis zu 2000 Besucher anzog. Doch dann kam eine zweijährige Zwangspause wegen Corona – und ein herausfordernder Neustart.

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Die Vorsitzenden der drei veranstaltenden Vereine sind Fotios Sepidis, Lazaros Hatzialexandru und Stergios Boucouras (v.l.). 

Die 19. Ausgabe des „Antamoma“ genannten Fests wurde von der Griechischen Gemeinde des Rhein-Sieg-Kreises, SV Hellas Troisdorf und des Vereins der Hellenen aus Pontos Bonn/Rhein-Sieg auf die Beine gestellt.

„Das war ein Kraftakt, denn verglichen zu Vor-Corona hatten wir nur ein Drittel der Helfer zur Verfügung“, sagte Boucouras. „Aber das Fest ist wichtig, es steht auch für den Neustart unseres Vereinslebens, das während der Pandemie so gelitten hat“, ergänzt Fotios Sepidis vom Verein der Hellenen aus Pontos.

Griechische Community im Kreis hat rund 4000 Mitglieder

Rund 4000 Mitglieder zählt die über Jahrzehnte gewachsene griechische Community im Rhein-Sieg-Kreis, dazu kommen weitere 2000 Bonner mit griechischen Wurzeln. „Damit ist Bonn/Rhein-Sieg die zweitgrößte griechische Gemeinde in Nordrhein-Westfalen“, erklärt Sepidis – und eine buntgemischte dazu: So stammen die Pontosgriechen von den Hellenen ab, die im Altertum bis zur türkischen Schwarzmeerküste gesiedelt hatten.

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Am Grill wurden Spezialitäten zubereitet. 

„Sie hatten eine etwas andere Sprache und andere Traditionen als die übrigen Griechen“ erläuterte Fotios Sepidis: „Diese Traditionen halten wir in unserem Verein hoch“ – unter anderen in Tanzgruppen und mit Vorträgen.

Griechische Gemeinde in Siegburg wurde 1964 gegründet

Die griechische Gemeinde Siegburg hatte sich bereits im Jahr 1964 gegründet. Ziel war es, den zugewanderten Landsleuten die Integration in die deutsche Gesellschaft zu erleichtern. Das sei längst gelungen, davon zeigen sich die Organisatoren des Fests überzeugt.

Das Sommerfest selbst sei ja das beste Beispiel dafür: „Ich schätze, über die Hälfte der Besucher sind keine Griechen“, sagt Lazaros Hatzialexandru von der griechischen Gemeinde.

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Zu ihnen gehörten auch Regina Kemmer und ihre Familie, die aus Bonn an die Agger gekommen waren. „Wir haben das Fest vermisst. Die Griechen sind wirklich nett, das Essen ist lecker“, sagte sie.

Es waren gleich mehrere Grillstände aufgebaut. Neben Fleisch und griechischer Wurst gab es griechische Süßspeisen und Wein vom Peloponnes. Eine Hüpfburg und ein Karussell sorgten dafür, dass es den jüngsten Besuchern nicht langweilig wurde. Für die Erwachsenen gab es bis zum späten Abend Live-Musik und griechische Tänze – auch zum Mitmachen.

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