Nur das Popcorn fehlt noch. Theaterleiter Guido Wehner freut sich auf den Neustart in seinem Kino.
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Am heutigen Donnerstag öffnet das Siegburger Cineplex am Bahnhof wieder seine Türen.
Eigentlich wäre ein Neuanfang nach der Corona-Pause schon am 30. Mai möglich gewesen.
Warum Betreiber Guido Wehner den Wiedereinstieg zweimal verschoben hat und wie es im Kino nun abläuft.
Siegburg – Die Süßigkeiten-Vorräte sind aufgefüllt, die Getränkebehälter ebenso – nur das Popcorn fehlt noch. „Das machen wir am Donnerstag frisch“, sagt Guido Wehner, Theaterleiter des Cineplex am Bahnhof. Der 2. Juli ist der Tag, an dem er sein Kino wieder öffnet. 108 Tage sind vergangen, seit die Stadt Siegburg ihm aufgrund der Corona-Pandemie die Zwangsschließung auferlegte.
„Die Zeit ohne Einnahmen tat weh, aber zum Glück hatten wir ein Polster angelegt“, sagt Wehner. „Unser großer Vorteil ist außerdem, dass uns das Gebäude gehört und wir keine Miete zahlen müssen. Das Personal haben wir in Kurzarbeit geschickt.“
Warten auf attraktive Filme
Gemäß der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW hätte er schon am 30. Mai wieder öffnen dürfen. „Das war für uns wirtschaftlich nicht interessant, weil wir nur jede zweite Reihe hätten besetzen dürfen und dort auch nur jeden zweiten Platz“, erklärt er. Außerdem habe es noch keine neuen Filme gegeben. „Seit März haben die Verleiher ja nichts mehr heraus gebracht. Deswegen haben wir den Neustart zwei Mal verschoben“, sagt der Kinobetreiber, der die Abhängigkeit von den Filmverleihern als „Katz-und-Maus-Spiel“ bezeichnet.
„Wenn die Kinos nicht öffnen, bringen die keine Filme heraus. Wenn keine Filme herauskommen, öffnen die Kinos nicht. Deswegen hoffen wir, dass nun viele Betreiber nachziehen, damit neben den kleineren Verleihern auch die großen wieder etwas herausbringen.“
Sommerferien waren ein Faktor
Wehner hatte gehofft, dass der Science-Fiction-Blockbuster „Tenet“ Mitte Juli anlaufen würde, doch der Start wurde erneut um einen Monat verschoben. „Die Filme kommen hier erst auf die Leinwand, wenn sie auch in den USA anlaufen – und dort sind die Kinos ja noch zu.“
Freuen können sich Film-Fans auf die „Känguru-Chroniken“, auf Clint Eastwoods „Der Fall Richard Jewell“ und auf die Neuverfilmung des Disney-Klassikers „Mulan“. Dazu kommen viele Kinderfilme. „Auch der Beginn der Sommerferien hat eine Rolle bei der Wiedereröffnung gespielt“, sagt Wehner.
Abstände werden eingehalten
Mittlerweile darf er wieder jede Reihe besetzen, das Buchungssystem hat er so umstellen lassen, dass zwischen zwei Gruppen automatisch ein Platz frei bleibt. „Das hatten wir vor der Schließung schon und wollen es erst einmal beibehalten.“ Tickets seien weiter an der Kasse zu haben, nicht ausschließlich online, wie es andere Kinos regeln, etwa der Kölner Cinedom.
Für Abstand zwischen Besuchergruppen sorgt das Buchungssystem im Siegburg Cineplex.
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Wehner geht dennoch nicht gleich von vollen Sälen aus. „Wir erhalten viel Zuspruch von unseren Kunden, die sich freuen, dass wir wieder aufhaben. Ich glaube aber, dass viele Leute noch immer den Kontakt zu anderen meiden werden“, erklärt er seine Einschätzung.
Ansonsten hat er die in allen Geschäften inzwischen üblichen Hygiene-Vorkehrungen getroffen: Auf der Treppe steht gleich am Haupteingang ein Desinfektionsmittelspender, Popcorn und Getränke verkaufen seine Mitarbeiter hinter Plexiglasscheiben. Im Cineplex-Gebäude gilt Maskenpflicht, erst am Sitzplatz darf sie abgenommen werden.
„Wir zeigen auch nur zwei statt drei Filme pro Saal und pro Tag, damit sich nicht zu viele Leute auf einmal im Foyer aufhalten, sondern wirklich nur die für einen Film da sind“, sagt Wehner. „Die Leute sind ja mittlerweile vom Einkaufen trainiert, die Regeln einzuhalten. Wir werden schauen, wie das funktioniert und gegebenenfalls noch darauf reagieren.“
