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Großinstandsetzung in SiegburgVHS-Studienhaus nach den Sommerferien bezugsfertig

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Abschluss der Großinstandsetzung: Das VHS Studienhaus kann nach den Sommerferien wieder bezogen werden, Aula der Musikschule

Abschluss der Großinstandsetzung: Blick in die Aula der Musikschule.

Abschluss eines 6-Millionen-Euro Projekts: Das VHS-Studienhaus steht kurz vor der Fertigstellung.   

Einiges an Geduld und Nervenstärke hat die Sanierung des VHS-Studienhauses den Nutzern jahrelang abgefordert, den Beschäftigten und Studenten der Volkshochschule ebenso wie Dozenten und Schülern der Musikschule.

Jetzt ist ein Ende in Sicht: Nach den Sommerferien können die Räume endlich wieder genutzt werden, als Letzte bekommen die schmucken Treppenhäuser neue Bodenbeläge. Viele VHS-Veranstaltungen hatten im Containerdorf am Neuenhof stattfinden müssen, während die Musikschule versuchte, in der Musikwerkstatt an der Zeughausstraße über die Runden zu kommen.       

Aufwendige Aufzugkonstruktion als besonderer Clou

Ein besonderer Clou ist der Aufzug zwischen dem in den 1888 erbauten Teil des Studienhauses und dem Trakt im unverkennbaren Bauhausstil von 1933: Die Gebäude haben unterschiedliche Geschosshöhen, die der Lift ausgleicht, indem er zwischen Keller und zweiten Obergeschoss auch auf halben Etagen hält. 340.000 Euro hat die Konstruktion Projektleiterin Anja Herkenhöhner zufolge gekostet, wobei 250.000 Euro aus Städtebaufördermitteln kommen. Nützlicher Nebeneffekt: Treppen oder Rampen für Rollstuhlfahrer werden so überflüssig.

Daniel Schreiter, Amtsleiter für Immobilienmanagement, hatte im Bauschuss der Kreisstadt angesichts von Deckendurchbrüchen, Sanitärinstallierungen, Kabelverlegung, Malerarbeiten, Verlegung von Oberböden und der Feininstallation technischer Gewerke, der Brandmeldeanlage, des Aufzugs und neuer Türen von einer „Großinstandsetzung“ gesprochen.

Abschluss der Großinstandsetzung: Das VHS Studienhaus kann nach den Sommerferien wieder bezogen werden

Etliche Musikinstrumente werden wieder an Ort und Stelle gebracht.

Das meiste ist erledigt. Derzeit laufen noch Restarbeiten, Maler sind im Gebäude und Feinarbeiten an der Elektrik laufen derzeit noch. Nicht mehr wiederzuerkennen ist die alte Studiobühne: Die dunklen Wände und Vorhänge von früher sind Geschichte, jetzt wirkt der Raum mit der großen Glasfront hell und freundlich und soll für Gymnastik und Ballett genutzt werden. Neue Nachbarn im Haus werden die Siegburger Ehrengarde, die Diaspora Croatica und die Diakonie-Schwangerenberatung.

Die Aula der Musikschule füllt sich zusehends mit Musikalien aller Art, Instrumentenkoffern, Pauken, Keyboards und vielem mehr. Dass die Aula bald wieder zur Verfügung steht, freut Musikschulleiter Hans-Peter Herkenhöhner besonders: „Dann haben wir endlich wieder einen Saal für professionelle Konzerte.“ Immerhin Raum für 150 Zuhörer bietet die Aula, deren Parkett geräuchert wurden und edlen Eindruck machen wird. Nicht zu nutzen sein wird die Empore, da sich dort ein zweiter Rettungsweg nicht realisieren lässt, und auch die Orgel wird wohl nicht genutzt werden können.

In der Musikwerkstatt an der Zeughausstraße wurde es ganz schön eng

Für Herkenhöhner ist der Saal aber vor allem als Saal für Orchesterproben wichtig. Er kann sich auch vorstellen, dass es ein Konzert in der Aula gibt, wenn er am 6. September zum Tag der Musikschule lädt, an dem Interessenten alle Instrumente kennenlernen und ausprobieren können. In der Musikwerkstatt an der Zeughausstraße, wo 95 Prozent des Unterrichts stattgefunden hätten, sei es zudem ganz schön eng geworden.

Abschluss der Großinstandsetzung: Das VHS Studienhaus kann nach den Sommerferien wieder bezogen werden, ehemalige Studiobühne

Nicht mehr wiederzuerkennen ist die ehemalige Studiobühne.

Der Musikschulleiter freut sich zudem, dass es auf seiner Etage jetzt Toiletten geben wird, die zudem auch für Menschen mit Behinderung geeignet sind. Auch im Keller wurden solche Sanitäranlagen geschaffen und so endlich ein Missstand beseitigt, den schon die frühere VHS-Leiterin Mechthild Tillmann immer wieder bemängelt hatte.   

Ursprünglich waren für die Instandsetzung 2,2 Millionen Euro vorgesehen, bereits zuvor hatte die Stadt in die energetische Sanierung investiert. Anfang 2024 wurde eine Summe von 4,5 Millionen Euro genannt. Dem Bau- und Sanierungsausschuss lag jetzt eine Gesamtsumme von knapp sechs Millionen Euro vor. Für eine Verzögerung hatte vor allem die Statik der Studiobühne gesorgt: Die Belastbarkeit der Decke über dem Erdgeschoss musste in einem aufwendigen Verfahren geprüft werden.