Mit interaktiver SoftwareStadt Siegburg erhält Mietspiegel – klarer Wert für jede Adresse

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Absperrungen an der Baustelle für das neue Kaiser-Carré an der Kaiserstraß.

Wohnraum in der Kreisstadt ist begehrt: die Baustelle für das Kaisercarré in der Innenstadt.

Zur Festlegung des Preises dienen Lage und Infrastruktur. Mit einer Software können sich Mieter und Vermieter interaktiv ein Bild machen.

Was lange währt, wird endlich gut: Seit Jahren soll Siegburg einen Mietspiegel bekommen, jetzt konnte Bürgermeister Stefan Rosemann das neue Instrument vorstellen – noch dazu in einer zeitgemäßen Variante, die auch eine Software bietet, mit der sich Mieter und Vermieter interaktiv ein Bild machen können. Über eine Eingabemaske werden unter anderem Angaben zu Adresse, Gebäudealter und Wohnungszustand eingegeben, dann wird der entsprechende Wert in Euro pro Quadratmeter ausgespuckt.

Das EMA-Institut Regensburg hat den Spiegel, der laut städtischer Pressestelle wissenschaftlichen Standards entspricht, für Siegburg entwickelt. „Eigentlich sind es Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern, für die ein solcher qualifizierter Mietspiegel verpflichtend ist“, heißt es in einer Mitteilung, Siegburg hat rund 42.000 Einwohner. Dennoch habe man sich auf den Weg gemacht: „Weil die Themen Wohnraum und Mietkosten dauerhaft aktuell sind“, erläutert Rosemann.

Mietspiegel gilt „als verlässliche Orientierungshilfe für die Akteure des Mietwohnungsmarktes“

Stefan Haller vom Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümerverein bezeichnete es als wichtig, dass der Mietspiegel barrierearm auf der Internetseite der Stadt erreichbar sei. Ein Straßenverzeichnis zeigt an, wie ein jeweiliger Wohnstandort zu bewerten ist, wobei die Entfernung zum Zentrum nicht das einzige Kriterium ist. Berücksichtigt wird auch die Infrastruktur wie Schulen, Kitas und Supermärkte.

Für den Begriff der ortsüblichen Miete gibt es eine klare Definition: „Die Miete einer konkreten Wohnung gilt im Allgemeinen als ortsüblich, wenn sie innerhalb einer Spannbreite von Mietpreisen liegt, in der sich zwei Drittel aller Mieten dieser Wohnungsklasse befinden.“ Unerlässlich sei der Mietspiegel „als verlässliche Orientierungshilfe für die Akteure des Mietwohnungsmarktes“, heißt es in einer Broschüre.

Der Mietspiegel helfe, „auf Basis einer anerkannten Entwicklung eine Verständigung beider Mietvertragsparteien leichter herbeizuführen und langwierige und teure Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden“. Eine Übersicht bietet eine Basistabelle: So werden für eine Wohnung von 80 bis 90 Quadratmetern, erbaut bis 1918, 7,92 Euro pro Quadratmeter fällig, erbaut im Zeitraum 1985 bis 1995 sind es 8,31 Euro und für 2018 bis 2022 wird ein Wert von 9,86 Euro angegeben. Nähere Auskünfte gibt es unter 02241/1021500 oder per E-Mail.

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