Ausstellung auf Burg WissemTroisdorfer Künstler gestaltet ein „optimistisches Jetzt“

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Ein Mann mit Schal und schwarzem Sakko steht vor einem naiven Gemälde.In einer Winterlandschaft leuchtet das rote Herrenhaus der Troisdorfer Burg Wissem..

Josef Hawle stellt nach zehn Jahren Pause erneut in der Remise der Burg Wissem aus.

In der Remise der Burg Wissem in Troisdorf wurde nach zehn Jahren Pause eine Ausstellung des Spicher Künstlers Josef Hawle eröffnet. 

Josef Hawle hat in seiner langen Karriere als Künstler vielfältige Spuren seines Schaffens hinterlassen: Er hat klein- und großformatige Builder gemalt, ebenso aber auch Tassen gestaltet, Etiketten für portugiesischen Wein und Unicef-Postkarten. In der Remise der Burg Wissem wurde nun eine Schau eröffnet, die sich dem malerischen Werk der vergangenen zehn Jahre widmet.

Grußkarten und eine Flasche Wein aus dem Douro-Tal in Portugal zeigen Illustrationen von Josef Hawle.

Hawles Kunst ist unter anderem auf Unicef-Briefkarten dem Etikett für portugiesischen Wein verewigt.

2013 nämlich hatte Hawle, der 1948 in München geboren wurde, zuletzt in der Remise ausgestellt. 65 Gemälde sind es diesmal, die er zeigt; „liebevolle Kompositionen“, wie es Jürgen Langen zur Einführung formulierte. Ein „optimistisches Jetzt“, das in zehn Jahren vermutlich schon eine Erinnerung sein werde: Wenn der Klimawandel die Landschaft verändert haben wird.

Meine Malerei beginnt da, wo Worte nicht ausreichen
Josef Hawle, Maler aus Troisdorf

Bis dahin aber scheint auf Hawles Bildern immer die Sonne, sind fröhliche Menschen in idyllischen Landschaften und Stadtszenerien unterwegs. Im Rhein-Sieg-Kreis und in Köln, im Süden Europas oder auch Afrikas. Die Farben leuchten, detailreich und mit ausgefeilter Technik geht Hawle zu Werke.

In jedes Bild fließt lange Erfahrung

„Freude an der Malerei“ solle aus seinen Bildern sprechen, sagte der Künstler selbst am Sonntag; „meine Malerei beginnt da, wo Worte nicht ausreichen.“ Malerische Entscheidungen treffe er aus dem Herzen. Das Positive im Alltag und die Schönheit der Natur sollen die Betrachter seiner Bilder sehen.

Dabei fließe lange Erfahrung in die Arbeiten ein, wie Hawle sagte. „55 Jahre“, habe er geantwortet, als er gefragt wurde, wie lange er für ein Bild brauche. Er könne das in zwei Wochen malen, aber er brauche dafür 50 Jahre Erfahrung.

Kein Künstler für Bildband oder Bücherwand
Alexander Biber, Bürgermeister

Hawle sei eigentlich „kein Künstler für Bildband oder Bücherwand“, sagte Bürgermeister Alexander Biber zur Vernissage in der proppenvollen Remise. Er sehe in dem 75-Jährigen einen Künstler „aus dem Leben für das Leben“. Die Welt sei leider nicht so schön und friedlich, wie der Spicher sie male. 

Dass sie eine bessere werde, dazu trage Hawle Jahr für Jahr unter anderem mit der Gestaltung der Lions-Adventskalender nicht nur in Troisdorf bei; mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt bedankte sich Biber dafür, „dass Du Dich immer wieder einbringst für unsere Heimat.“

Troisdorfer Ausstellung bis zum 13. Dezember

Die Ausstellung Josef Hawle – Naivrealistische Malerei ist bis einschließlich 13. Dezember in der Remise der Burg Wissem während der Öffnungszeiten des Museums zu sehen. 

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