Die American Footballer der Troisdorf Jets trainieren überwiegend auf dem Kunstrasenplatz im Aggerstadion.
Copyright: Quentin Bröhl
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Troisdorf – Auf den Sportplätzen im Troisdorfer Stadtgebiet geht es eng zu. 14 Fußballvereine mit unterschiedlichen Mannschaftsstärken plus die American Footballer der Troisdorfer Jets verteilen sich auf zehn Anlagen. Durch den Zuwachs vor allem beim Nachwuchs der Jets und des FC Flying Albatros musste die Belegung insbesondere des Aggerstadions neu sortiert werden. Die Folge war eine kleine Rochade.
Auf der Platzanlage der SG Eschmar im gleichnamigen Stadtteil trainieren und spielen neben der SG Eschmar noch der TFC Inter Troisdorf und seit Beginn der Saison auch der SV Umutspor.
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„Um eine Entzerrung der Belegung im Aggerstadion zu erreichen und den dort tätigen Vereinen aufgrund Mitgliederzuwachs auch Entwicklungspotenzial zu ermöglichen, war der Umzug des SV Umutspor Troisdorf nötig“, erklärt Stadt-Pressesprecherin Bettina Plugge auf Nachfrage. Nachdem die Belegungspläne auf den städtischen Anlagen begutachtet waren, bot man dem SV Umutspor an, auf die Platzanlage in Eschmar auszuweichen. Dafür wechselte der seit dem Jahr 2019 im Spielbetrieb teilnehmende Ayyildiz Troisdorf nach Altenrath, wo bislang nur der TuS Altenrath den Kunstrasen nutzte.
Viktoria Köln muss für Nutzung zahlen
Zwei Anfragen zur Nutzung des Aggerstadions hat die Stadtratsfraktion „Die Fraktion“ im Haupt- und Finanzausschuss gestellt: Warum die A-Jugend der SF Troisdorf 05 nicht ihre Heimspiele im Aggerstadion austrage und warum stattdessen die A-Jugend-Bundesliga-Truppe von Viktoria Köln auf dem Rasen auflaufe.
Die Antwort der Stadtverwaltung lautete, dass die Sportfreunde Troisdorf keine Anfrage zur Nutzung des Aggerstadion gestellt hätten. „Ein Spielen auf Naturrasen macht aus sportlicher Sicht keinen Sinn, weil die Mannschaft auf Kunstrasen trainiert“, so die Erste Beigeordnete Tanja Gaspers.
Die A-Jugend von Viktoria Köln trägt auch in der Saison 2022/23 die Heimspiele in der Bundesliga im Aggerstadion aus. Die sieben Partien seien abgestimmt mit den anderen Nutzern des Stadions, und nach der Tarifordnung würden dem Verein einige Tausend Euro in Rechnung gestellt, hieß es dazu. (que)
„Der SV Umutspor spielt in der Kreisliga A und Ayyildiz nur in der C-Klasse. In Eschmar waren für Umutspor die Möglichkeiten besser, über einen ganzen Platz zu spielen. Zum Zeitpunkt der Planungen waren auch Trainingszeiten für eine A-Jugend des SV Umutspor erforderlich“, sagt Bettina Plugge und fügt an: „Für den Nachwuchs ist der Platz in Eschmar besser erreichbar als in Altenrath, und Ayyildiz hat nur eine Seniorenmannschaft.“
Während die Sportplätze in Bergheim, Müllekoven, Kriegsdorf, Spich, Hütte und Oberlar jeweils nur von einem Verein genutzt werden, platzt gerade die Anlage der SG Eschmar aus allen Nähten, denn auch der TFC Inter Troisdorf trainiert dort und trägt seine Meisterschaftsspiele aus. „Es sind keine Schwierigkeiten in der Nutzung des Platzes in Eschmar bekannt. Die SG Eschmar ist Anfang Juni 2022 über einen Umzug des SV Umutspor intensiv informiert worden“, betont Bettina Plugge.
Das sieht der Geschäftsführer und langjährige Vorsitzende des SV Umutspor, Osman Nuri Serdaraglu, ganz anders. „Wir fühlen uns wie rausgeschmissen. Die Stadt will uns schon seit Jahren aus dem Aggerstadion raus haben.“ Für ihn ist das Tischtuch nach vielen Gesprächsversuchen zerschnitten. Da er im Sommer zeitweise ohne konkrete Platzanlage da stand, meldeten sich zahlreiche Akteure ab.
Sogar gerichtlich ging der Verein gegen den Umzug vor, nahm aber das Angebot in Eschmar am Ende doch an. Auch bei der SG Eschmar kam die Rochade zunächst nicht so gut an.
Neue Nachbarn hat Seref Sucuoglu, Sportlicher Leiter des SGE.
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„Durch den Wechsel der Vereine ist es hier noch voller geworden. Die Abstimmung mit den Trainingszeiten und Spielzeiten war zunächst sehr schwierig“, berichtet Seref Socuoglu, Sportlicher Leiter der SG Eschmar, und „dass wir unsere zweite Mannschaft und sogar eine Jugendmannschaften verloren haben.“ Es habe über 40 Abmeldungen gegeben. „Hier gab es eine Menge Streitigkeiten von der Eckfahne bis zu den Tornetzen“, fügt er hinzu.
Immerhin scheint der neue Nachbar SV Umutspor umgänglicher zu sein, so Sucuoglu weiter. Vielleicht wächst hier etwas zusammen wie auf dem Kunstrasenplatz an der Carl-Diem-Straße, wo Hellas Troisdorf und die SF Troisdorf 05 schon seit Jahren gut miteinander auskommen