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Hitzerekord in NRWIm Rhein-Sieg-Kreis war es am Mittwoch am wärmsten

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Blick vom Drachenfels aus ins Mittelrheintal. Dort hatte sich eine Hitze-Insel gebildet.

Blick vom Drachenfels aus ins Mittelrheintal. Dort hatte sich eine Hitze-Insel gebildet.

An einzelnen Stationen im Rhein-Sieg-Kreis, etwa in Wachtberg-Niederbachem, stiegen die Temperaturen auf 40,7 Grad. In Troisdorf auf 39,8 Grad.

Die Gefahr, dass Glühwein auf den Hängen der Winzer im Siebengebirge heranwächst, besteht zurzeit nicht. Wetterexperte Karsten Brandt notierte an der geeichten Messstelle beim Weingut Pieper am Mittwoch, 2. Juli 2025,  39,6 Grad, Felix Pieper las auf seiner Messstation am Hang unterhalb der Drachenburg 39,2 Grad als Höchsttemperatur. „Einzelne Hitzespitzen können die Pflanzen gut vertragen“, so Pieper. Kritisch seien lang anhaltende, heiße Temperaturperioden.   

An der Wetterstation in Troisdorf am Rotter See wurden am 2. Juli als Höchstwert 39,8 Grad gemessen

Brandt erklärt, wieso es zu dem Hitze-Rekord für den Rhein-Sieg-Kreis im Vergleich zu anderen Kommunen in NRW kam. Von Köln-Zündorf in Nordrhein-Westfalen bis nach Boppard in Rheinland-Pfalz hätte sich eine Hitze-Insel im Mittelrheintal gebildet, die erst in den Abendstunden wieder abgeflaut sei. An der geeichten Station in Troisdorf am Rotter See wurden am Mittwoch, 2. Juli, um 15.30 Uhr 39,8 Grad gemessen.

Die Mess-Station von Karsten Brandt in Troisdorf am Rotter See.

Die Mess-Station von Karsten Brandt in Troisdorf am Rotter See.

„Dieser Wert ist sehr wichtig, da auf einem Gartengelände gemessen wird, fernab von Straßen, die sich erhitzt haben“, so Brandt. In der Station befinde sich ein Quecksilberthermostat sowie zwei elektronische Thermometer. Somit würden drei Werte an einer Stelle ermittelt.

Die Hitze-Insel im Mittelrheintal wird sehr wahrscheinlich keine Ausnahme sein. „In den nächsten Jahren werden die Temperaturen weiter steigen“, so Brandt. Das könnte Folgen für die Winzer haben. „Die Reben sind auf Wasser angewiesen“, berichtet Karl-Heinz Broel, der das Weingut seiner Familie in Rhöndorf seit 44 Jahren führt. Die Trauben müssten wachsen. Zurzeit sind sie noch so groß wie Erbsen.

Die Weintrauben an den Hängen des Siebengebirges sind Anfang Juli so groß wie Erbsen.

Die Weintrauben an den Hängen des Siebengebirges sind Anfang Juli so groß wie Erbsen.

Ende Juli sei dann der Traubenschluss. „Damit bezeichnen die Winzer den Zustand, dass keine Lücke mehr zwischen den einzelnen Beeren besteht“, erklärt Broel. Lange Hitzeperioden ohne Regen würden dazu führen, dass die Trauben kleiner wüchsen und somit der Ertrag nach der Ernte geringer sei. Soweit sei es zurzeit allerdings noch nicht. Der Sommer fange gerade erst an. „Bei meinen alten Reben mit den langen Wurzeln sehe ich zurzeit noch keine Probleme.“