GroßübungJugendfeuerwehr Troisdorf probt im Feld den Ernstfall

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Kinder in blauen Overalls und mit orangefarbenen Helmen richten Löschschläuche auf einen Güllewagen.

Die Jugendfeuerwehren der Troisdorfer Feuerwehr probten bei einer Großübung den Ernstfall. Hier löschen sie einen Anhänger, der in Flammen steht.

Rund 100 Nachwuchsfeuerwehrleute simulieren einen Flächen- und Waldbrand. Sie legen eine rund 600 Meter lange Wasserversorgung.

„Das hat er gut gemacht“, stolz hat Dietmar Klein, ehemaliger Troisdorfer Feuerwehrchef, seinen Enkel Nico beobachtet. Der 13-Jährige war im ersten Angriffstrupp, um den Brand eines Traktors zu löschen. Die Flammen schlugen unbeeindruckt immer weiter in die Höhe. Denn es waren bemalte Tafeln, die an einem Güllefass lehnten.

Das Szenario eines ausgedehnten Flächenbrandes, das von einem Trecker ausging und in angrenzende Waldflächen überschlug, hatte sich Kreisjugendfeuerwehrwart Andre Dekleermaeker mit „seiner“ Jugendfeuerwehrgruppe Altenrath ausgedacht.

Es war die Jahres-Großübung aller Jugendfeuerwehrgruppen im Stadtgebiet. Rund 100 Jugendliche wurden um 14.30 Uhr alarmiert. Viele Eltern und Großeltern waren live dabei und beobachteten, was ihre Kinder gelernt haben. Und das ließ sich sehen. In ihrem Gebiet waren natürlich die Altenrather zuerst da. Sie erkundeten und stellten fest, dass es an mehreren Stellen brannte. Weitere Einheiten wurden alarmiert.

Die Jugendlichen verlegten eine etwa 600 Meter lange Schlauchleitung

Ein Feuerwehrauto ist über einen Schlauch mit einem schwarzen Faltbecken für Wasser verbunden. Links sind Strohballen unter einem Dach aufgestapelt.

Die Jugendfeuerwehren der Troisdorfer Feuerwehr probten bei einer Großübung den Ernstfall und die Wasserversorgung über lange Wegstrecken. Ein Faltbehälter diente als Puffer.

Die große Herausforderung war die Löschwasserversorgung. Auf dem offenen Feld gab es keine Hydranten, absehbar war, dass die Tanks der Löschfahrzeuge bald leer gezogen sein würden. Also musste von der nahe gelegenen Agger eine Leitung gelegt werden.

Etwa 30 B-Schläuche á 20 Meter Länge, zusammen 600 Meter, verlegten die Jugendlichen. An der Agger brachten sie noch eine Saugleitung zu Wasser. Fünf Pumpen auf fünf Fahrzeugen, verteilt über die Strecke, sorgten für den nötigen Druck.

Es war cool, mal mit D-Schläuchen zu arbeiten.
Nico (13), Jugendfeuerwehrmann

So gab es nahezu ununterbrochen ausreichend Flüssiges in den Tanks und dem Faltbehälter, der als Puffer vor einer Scheune stand. Selbst der Wasserwerfer konnte in Betrieb genommen werden. „Es war cool, mal mit D-Schläuchen zu arbeiten“, erklärte Nico. Die sind kleiner und leichter, es kommt weniger Wasser heraus. Sie eignen sich aber hervorragend bei Flächen- und Waldbränden, weil die Einsatzkräfte flexibler agieren können und beweglicher bleiben.

Die Jugendfeuerwehren der Troisdorfer Feuerwehr probten bei einer Großübung den Ernstfall und die Wasserversorgung über lange Wegstrecken. Viele Eltern und Großeltern beobachteten voller Stolz die Übung.

Die Jugendfeuerwehren der Troisdorfer Feuerwehr probten bei einer Großübung den Ernstfall und die Wasserversorgung über lange Wegstrecken.

Insgesamt zwölf dieser D-Rohre waren an den drei „offenen“ Feuern in Betrieb. Hand in Hand ergänzten sich die Mädchen und Jungen, bei Auf- genauso wie später beim Abbau. „Ich war sehr aufgeregt am Anfang“, sagte die zehn Jahre alte Sophia, „das war meine erste Großübung.“ Sie war Gruppenführerin und musste die Ansagen machen. „Manche haben erst gar nicht gehört, denen habe ich Bescheid gesagt, dann ging's.“

Ihre Mutter war Melanie Viehöver begeistert: „Das fand ich super. Ich finde, diesen Zusammenhalt müssen die Kinder lernen.“ Wehrleiter Lars Gödel stieß ins gleiche Horn: „Jetzt schon dieses große, soziale Engagement zu sehen, das finde ich super.“

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