Troisdorfer eröffnen BrauhausEschmar hat nach langer Zeit wieder eine Kneipe

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An traditionsreicher Stelle haben Monika Fennel und Olaf Piprek das Brauhaus eröffnet.

Troisdorf – Im April 2017 floss nach rund 140 Jahren das letzte Bier aus dem Hahn der Gaststätte „Zur gemütlichen Ecke“ in Eschmar. Die Pächter Helmut und Renate Scherck gingen in den Ruhestand, aber auch für das alte Gasthaus endete damals die Geschichte. Seit einigen Wochen hat Eschmar wieder eine Kneipe: Eigentümer Olaf Piprek und seine Partnerin Monika Fennel haben das „Eschmarer Brauhaus“ eröffnet.

Es habe schon ein wenig Mut gebraucht, um mitten in der Pandemie am 6. November zu eröffnen, räumt Fennel ein. Aber: „Wir mussten aufmachen, der Bau war ja fertig.“ Den harten Lockdown hatten Piprek und Fennel noch abgewartet. Die gelernte Restaurantfachfrau hatte zuvor in der Weinbar auf Schloss Burg gearbeitet und war „auf der Suche nach etwas Neuem“, als diese wegen Umbauarbeiten geschlossen wurde.

Neubau am alten Standort

An der Stelle des alten Gasthauses hat Olaf Piprek, Zimmerermeister und Hochbautechniker, den modernen Neubau errichtet. Jeden Stein habe er selbst in die Hand genommen, erzählt er. Lediglich ein Arbeiter stand ihm zur Seite bei dem Projekt, das mit dem Gießen der Bodenplatte im Dezember 2018 begann. Zwei Außenwände konnten stehen bleiben und erinnern mit alten Ziegeln im Innenraum an das historische Gasthaus, alles andere genügte nicht mehr den statischen Anforderungen.

Brauhaustypische Speisekarte

Schlichte Wirtshaustische und -stühle kontrastieren mit einer zurückhaltend modernen Einrichtung. Gebraut wird hier, anders als der Name vermuten lässt, nicht. „Es ist kein geschützter Begriff“, stellt Piprek klar. Außer dem Mobiliar ist vor allem die Speisenkarte brauhaustypisch – und erfolgreich.

60 bis 90 Essen täglich bereiten im Wochendurchschnitt Koch Roman Behrens und eine ebenfalls fest angestellte Hilfsköchin zu; ohne Reservierung müsse man freitags und am Wochenende schon Glück haben, noch einen Tisch zu bekommen, berichten die beiden Betreiber.

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Viele der früheren Gäste kommen heute auch ins Brauhaus, junge Leute treffen sich zum Bier und Knobeln; der gebürtige Sieglarer Piprek ist das „Gesicht“ der Dorfkneipe: „Es ist erstaunlich, wie viele mich mit Namen rufen.“ Aus dem Dorf kommen auch etliche der Lebensmittel. Gemüse und Salate liefert regelmäßig der Bauernhof Fritzen, das Brot kommt aus der Bäckerei Bröhl mit Stammsitz in Sieglar.

Im Januar kommt zweiter Koch

Der Jahreswechsel bringt im Eschmarer Brauhaus nicht nur einen Silvesterabend ohne Tanz anstelle der geplanten Party, sondern auch personelle Verstärkung. Mit einem zweiten Koch hoffen Monika Fennel und Olaf Piprek, ihre Öffnungszeiten ausweiten zu können: Noch ist am Dienstag Ruhetag und an den anderen Wochentagen erst ab 17 Uhr geöffnet, am Sonntag von 10 bis 23 Uhr. 

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