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Ambitioniertes RepertoireTroisdorfer Frauenchor mit pompösen Hymnen und zarten Melodien von der Insel

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Konzert „Very british“ des Frauenchors Furore.

Konzert „Very british“ des Frauenchors Furore.

Der Troisdorfer Frauenchor Furore hatte für sein Konzert „Very british“ ein ambitioniertes Programm zusammengestellt.

Es ist erstaunlich, welch eine Leistung von einem Chor abzurufen Wolfram Kastorp imstande ist. Dabei setzte der Dirigent für das Konzert des Troisdorfer Frauenchors Furore eben nicht auf Gassenhauer. Beim Programm „Very british – auf der Insel“ griff er zu ambitioniertem Repertoire.

Das einzustudieren, war anscheinend fordernd, wie das fünfköpfige Leitungsteam bei der Begrüßung verriet. Dass sie dennoch dieses in der Tat „anspruchsvolle Programm mit Fleiß und Engagement erarbeitet“ haben, bewiesen 30 Sängerinnen und Kastorp in zwei kurzweiligen Stunden mit Bravour.

Troisdorfer Frauenchor macht Folksong swingend

Neben blitzsauberem Gesang rundete die wohldosierte Beschallung durch Tim Gijbels und optische Dreingaben das Konzert ab. So wechselte etwa das Bühnenlicht entsprechend der besungenen britisch-irischen Örtlichkeiten vom Blau-Weiß-Rot des Vereinigten Königreich, zum schottischen Blau-Weiß oder zum irischen Grün.

Eine Seltenheit indes war Kastorps Arrangement des eröffnenden Stücks „Klänge der Freude“. Dabei berücksichtigte er die Einleitung des zugrundeliegenden Originals und ließ sie in Gänze spielen. Zwar nicht vom üblichen Orchester, aber von Pianist Frank Hoppe, so eindringlich, wie man es vom „Pomp and Circumstances“ gewöhnt ist.

Ein scheinbar einfacher Folksong wie „My Bonnie Is Over The Ocean“ hat es in sich, wenn ein Hermannjosef Rübben (1928 - 2017) die Finger im Spiel hatte. Der Siegburger hatte die Volksweise leicht swingend angelegt und so den Damen auf den Leib geschneidert. Das gelang auch Kastorp beim rhythmisch vertrackten „Kann es wirklich Liebe sein“ aus „König der Löwen“.

Beatles und Dudelsack„Yesterday“ der Beatles oder das bekannte Stück „You'll Never walk Alone“ waren weitere Konzerthöhepunkte. Vielen dürfte das Chorlied „Nur die Zeit“ unter die Haut gegangen sein, dessen Original „Only Time“ nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 durch eines der ersten viralen Internet-Videos berühmt wurde. Mit Sebastian Hartgenbusch und Juliane Bischoff traten zwei Stimmen an, die eher im Musical- und Popgenre zu Hause sind. Bei den gemeinsamen Volksweisen „Falling Slow“ und „Scarborough Fair“ begeisterten sie indes mit irischer Folklore und schottischer Ballade.

Sebastian Hartgenbusch und Juliane Bischoff als Gäste beim Frauenchor.

Sebastian Hartgenbusch und Juliane Bischoff als Gäste beim Frauenchor.

Alleine bestach Hartgenbusch bei Robbie Williams „Angels“ oder Stings „Fields Of Gold“, wo dem er satte Belting-Höhen dem sonorem Schmelz entgegenstellte. Mit klasse Popstimme gewann Bischoff die Sympathien für „Mama“ der Spice Girls oder „I See Fire“ von Ed Sheeran. Spektakulär mit satten schottischen Klängen (Frank Kessel, Dudelsack; Cedric Rexforth, Trommel) endete der Abend. Zunächst im Duo mit „The Sixth Of June“ und dann bei „Auld Lang Syne“ an der Seite des Chors.