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„In der Seele wehgetan“Kosta Pentazidis verlässt den TSV Wolsdorf

Lesezeit 3 Minuten
Kosta Pentazidis

Voller Einsatz an der Seitenlinie: Kosta Pentazidis hat noch vier Spiele als Trainer des TSV Wolsdorf vor der Brust.

Der Aufstiegstrainer des Fußball-A-Ligisten erklärt, wieso er geht und warum er am Sonntag keine Rücksicht auf seinen Ex-Klub Bröltaler SC nehmen kann. 

Diese Personalie sorgt für Aufsehen. Kosta Pentazidis legt am Saisonende sein Amt als Chefcoach des Fußball-A-Ligisten TSV Wolsdorf nieder. Nach sechsjähriger Tätigkeit und 145 Spielen auf der Trainerbank wird er mit dem Heimmatch am 15. Juni gegen den SV Leuscheid sein zweites Engagement in Wolsdorf beenden.

Bereits in der Saison 2007/08 hatte er als Spielertrainer beim TSV übernommen, in der Kreisliga B. Nach vier Jahren in dieser Funktion folgten die Engagements beim Bröltaler SC und SV Eitorf 09, ehe er im Sommer 2020 nach Wolsdorf zurückwechselte. Anschließend wurde er sogar prompt Herbstmeister, was durch den Corona-bedingten Abbruch der Saison den Aufstieg ins Kreisliga-Oberhaus zur Folge hatte. „Das war schon ein komisches Gefühl“, sagt Pentazidis über den „Aufstieg auf dem Sofa. Natürlich wäre uns damals lieber gewesen, am Ende der Saison ganz oben zu stehen.“ Gefeiert wurde schließlich trotzdem: „Das war eine Riesensause, aber eben mit Maske.“ Auch die anschließenden Platzierungen konnten sich sehen lassen (6., 6., 5., 4.).

Es hat mir in der Seele wehgetan, den Jungs meine Entscheidung mitzuteilen
Kosta Pentazidis, Trainer des TSV Wolsdorf

Die meisten Spieler waren zu Beginn seines Engagements noch Teenager. „Sie sind unter mir zu jungen Männern gereift: auf und neben dem Platz. Wir haben eine tiefe Verbundenheit und sehr emotionale Bindung.“ Entsprechend geschockt zeigte sich die Mannschaft, als Pentazidis seinen Abgang verkündete: „Es hat mir in der Seele wehgetan, den Jungs meine Entscheidung mitzuteilen. Einige haben sogar versucht, mich umzustimmen. Aber ich glaube, dass sie einen neuen Impuls benötigen. Letztendlich haben die Jungs bislang nur ihren Jugendtrainer und mich kennengelernt.“

Geschäftsführer Jürgen Mohr bedauert den Entschluss des Coaches, hält die Gründe aber für „nachvollziehbar. Jetzt werden wir zeitnah einen Nachfolger präsentieren.“ Bezüglich seiner Zukunft hat der Coach bereits klare Pläne: „Ich will wieder eine Mannschaft übernehmen, die ich über einen längeren Zeitraum entwickeln kann. Dabei spielt die Liga keine Rolle.“

Bröltaler SC droht erneuter Abstieg

Seinen Fokus will er allerdings auf die letzten vier Saisonspiele legen, zumal sein Team aktuell nur auf dem zehnten Rang liegt. Trotz des jüngsten Last-Minute-Erfolgs beim Spitzenreiter 1. FC Spich II (2:1), wohlgemerkt. „Wir benötigen noch Punkte für den Klassenerhalt. Dass die Saison nach dem Abgang von Fabian Goller und der schweren Verletzung von Luis Dräger (Kreuzbandriss seit Saisonbeginn, Anm. d. Red.) schwer werden würde, war uns allen klar gewesen. Wir haben aber die Qualität, die noch fehlenden Punkte zu holen.“

Am Sonntag wartet in doppelter Hinsicht ein emotionales Duell auf Pentazidis, schließlich geht es gegen den stark abstiegsbedrohten Bröltaler SC. Einen Verein, den er vier Jahre lang coachte und dank zweier Aufstiege in die Bezirksliga führte. Die alte Verbundenheit blendet er jedoch aus: „Mein Herz hängt am TSV Wolsdorf. Ich habe diesem Verein so viel zu verdanken und will mich mit einer ordentlichen Platzierung verabschieden. Wir haben in dieser Saison leider nicht gut performt – das wollen wir aber im Saisonendspurt nachholen.“

Der BSC steht angesichts eines Fünf-Punkte-Rückstands auf einen Nicht-Abstiegsplatz indes mit dem Rücken zur Wand; dem Absteiger droht also auch in dieser Saison der Gang nach unten.


Weitere Spiele: So., 12.30 Uhr: Niederkassel II – Allner-Bödingen. 15 Uhr: Troisdorf 05 – Inter Troisdorf, Umutspor Troisdorf – Hellas Troisdorf, SV Bergheim – TuS 07 Oberlar, RW Hütte – TuS Mondorf II. 15.15 Uhr: TuS Birk – 1. FC Spich II, SV Leuscheid – FC Kosova.