SonderausgabeRechtsextremer Terror bedroht uns alle

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In der Keupstraße in Köln zündete der NSU 2004 eine Nagelbombe. 

Köln – Sie sind Politikerinnen, Journalisten, Wissenschaftlerinnen, Künstler, Anwältinnen, Lehrer, Karnevalisten. Christen, Juden, Muslime, Nicht-gläubige. Prominent und gar nicht bekannt. Mit Migrationshintergrund und ohne. Jung und alt. Frauen und Männer. Aus der Stadt und vom Dorf. Menschen wie Sie und wir.

Mehr als 20 000 Personen stehen deutschlandweit auf sogenannten Feindeslisten von Rechtsextremisten. So markieren Rechte ihre „Gegner“, schon der NSU tat das. Was all diese Menschen eint: Sie stehen für eine freie, offene Gesellschaft. Rechtsextremisten wollen das Bild dieser Gesellschaft auslöschen, weil es nicht in ihre menschenverachtende Weltsicht passt. Die rassistischen Morde des NSU, die rechten Anschläge in München, Halle und Hanau, der Mord an Walter Lübcke – das waren Anschläge, die sich direkt gegen Einzelne richteten. Indirekt aber gegen uns alle. Diese Anschläge sind düstere Erinnerungen für das kollektive Gedächtnis unserer Republik.

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Es wachzuhalten, ist das Anliegen dieser besonderen Ausgabe des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Unter Leitung des gemeinnützigen Recherchezentrums „Correctiv“ haben wir – zusammen mit dem „Weißen Ring“ und zehn weiteren Regionalmedien – die Geschichten von Menschen recherchiert, die auf rechten Feindeslisten stehen. Entstanden ist das Projekt „Menschen – Im Fadenkreuz des rechten Terrors“. Von diesem Dienstag bis Freitag zeigen wir in einer Ausstellung am Ebertplatz 57 Porträts von Betroffenen. Neun aus unserer Region stellen wir in dieser Ausgabe vor. Auch als Warnung: Unsere Gesellschaft muss Wege finden, dem Rechtsextremismus entschlossen entgegenzutreten. Er bedroht die Gesellschaft im Kern – die Freiheit jedes Einzelnen und unser Zusammenleben.

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