DM-Silber über 1500 MeterVera Coutellier vom ASV Köln zeigt große Gefühle

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Vera Coutellier (l.) lief in Leipzig persönliche Bestzeit.

Köln – Nachdem Vera Coutellier die Ziellinie überquert hatte, sank die Athletin des ASV Köln erschöpft zu Boden. Erschöpft von den körperlichen und ganz sicher auch von den mentalen Strapazen. Auf dem Rücken liegend schloss die 1500-Meter-Läuferin sekundenlang die Augen und dachte in diesen Momenten vor allem an eine Person, nämlich an Henning von Papen.

Ihr vor wenigen Wochen und im Alter von nur 69 Jahren verstorbener Trainer und Mentor hätte an diesem Nachmittag einmal mehr Grund gehabt, stolz zu sein auf seinen Schützling, schließlich holte Coutellier nicht nur die Silbermedaille bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig. In 4:13,83 Minuten stellte die 26-Jährige auch noch eine persönliche Bestleistung auf und verwies somit ihre hartnäckige Verfolgerin Verena Meisl (LG Dortmund/4:14,70 Minuten) auf Rang drei.

„Ich habe versucht, die Gedanken an Henning in positive Energie umzuwandeln und bin froh, dass es mir so gut gelungen ist“, sagte Coutellier. „Unmittelbar nach dem Zieleinlauf kommen die Emotionen zwangsläufig hoch, denn natürlich fehlt er uns allen sehr.“

Lea Meyer vom ASV Köln holt Silber über 3000 Meter

Tröstende und mitfühlende Worte gab es hinterher auch von der Konkurrenz. So adelte die souveräne Goldmedaillengewinnerin Katharina Trost (LG München/4:10,06 Minuten) von Papen in einem bewegenden Interview als „großen deutschen Trainer“.

Auch Coutelliers Teamkolleginnen Carla Schiffer (1500 m/4:39,51), Terjung Inken (800 m/2:12,02) und Lea Meyer erlebten emotionale Wettkämpfe. Für letztere sollten sie sogar auf dem Podium enden: Über 3000 Meter musste sich die Kölnerin in 9:09,64 Minuten nur der haushohen Favoritin Hanna Klein (LAV Tübingen/8:51,18) geschlagen geben. So widmete auch Meyer ihre Silbermedaille hinterher von Papen – und damit „jenem Trainer, der mich erst zur Olympionikin gemacht hat“.

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Das LT DSHS Köln stellte indes zwei von insgesamt zehn Frauen-Staffeln über 4x200 Meter. Dabei musste sich das Quartett um Laura Großhaus, Elena Kelety, Sophie Gesche und Jana Radke mit Platz acht (1:40,50 Minuten) und die zweite Staffel um Clara Rentz, Elena Decker, Laura Gesche und Nora Rühmkorb mit Rang zehn (1:43,66 Minuten) begnügen.

„Leider sind beide Teams unter ihren Möglichkeiten geblieben“, urteilte LT-Trainer Sebastian Fiene – und begründete dies nicht zuletzt mit dem kurzfristigen Ausfall von Greta Heine und Karen Rückert. „Dadurch mussten wir spontan Umstellungen vornehmen. Der Kampfgeist hat aber gestimmt. Die Mädels haben wirklich alles gegeben.“

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