VerkehrDeutschlandticket ohne Sofortwirkung – lange Staus in NRW

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Ein Hinweis für das Deutschlandticket steht auf einem Fahrkartenautomat.

Ein Hinweis für das Deutschlandticket steht auf einem Fahrkartenautomat.

Dienstag war der erste Werktag mit dem neuen Deutschlandticket – ein Umstieg erfolge aber nur nach und nach, sagt ein Bahnsprecher.

Das Deutschlandticket hat am Dienstagmorgen bei seinem ersten Einsatz an einem Werktag in Nordrhein-Westfalen nicht zu deutlicher Entlastung im Straßenverkehr geführt. Zwischen 6.00 und 9.00 Uhr morgens zählte der ADAC auf den Autobahnen in NRW knapp 700 Staumeldungen mit einer Gesamtlänge von rund 860 Kilometern. „Es war wieder sehr voll“, sagte ein ADAC-Sprecher. „Einen Ad-hoc-Effekt des Tickets haben wir jedenfalls nicht gespürt.“

„Das geht nur sukzessive“, sagte ein Bahn-Sprecher. Die Leute kauften das Ticket für 49 Euro nach und nach - und würden es dann auch einsetzen.

49-Euro-Ticket bereits über drei Millionen mal verkauft

„Niemand hat am ersten Werktag nach Ticketstart staufreie Autobahnen erwartet. Das Deutschlandticket braucht logischerweise ein bisschen Anlaufzeit, hat aber Potenzial“, sagte der Mobilitätsexperte des ADAC in NRW, Prof. Roman Suthold. Es könne mittelfristig dazu beitragen, dass zumindest ein Teil der Berufspendler auf Strecken mit gutem ÖPNV-Angebot vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen.

Nach einer Hochrechnung des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) haben weit mehr als drei Millionen Menschen schon für den Mai den neuen Fahrschein gelöst, der bundesweit im öffentlichen Personennahverkehr gilt. Darunter sind dem Verband zufolge 750.000 Menschen, die bisher kein Nahverkehrs-Abo besaßen. (dpa)

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