Deutschlandticket startet am 1. MaiKVB gewinnt mehr als 15.000 neue Kunden

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Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) an der
Haltestelle Barbarossaplatz.

15.000 neue Kunden hat die KVB durch das neue Deutschlandticket bereits gewonnen.

Bundesweit haben sich bisher 750.000 neue Kunden für das 49 Euro teure Deutschlandticket entschieden.

Fünf Tage vor dem Start des Deutschlandtickets am 1. Mai zeichnet sich eine hohe Nachfrage ab. Vertreter aus der Verkehrsbranche sprechen von einem erfolgreichen Auftakt.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe haben nach eigenen Angaben 15.180 Deutschlandtickets an Kunden verkauft, die bisher kein Dauer-Abonnement hatten. Das ist ein Plus von 14 Prozent im Verhältnis zu allen bisherigen Dauerabo-Kunden.

Rund 93.500 Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs sind bei der KVB von ihren bestehenden Abos auf das neue Ticket umgestiegen. Es kostet 49 Euro, ist monatlich kündbar und erlaubt die unbegrenzte bundesweite Nutzung von Bahnen und Bussen im Nah- und Regionalverkehr.

Beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), dem größten in Nordrhein-Westfalen, spricht man von 90.000 neuen Nutzern und einem erfolgreichen Start. „Das ist aus unserer Sicht erfreulich. Wir gehen davon aus, dass sich in den nächsten Tagen und Wochen noch einiges bewegen wird“, sagte VRR-Vorstand José Luis Castrillo. „Bei den Firmentickets ist der Umstellungsprozess noch nicht abgeschlossen.“ Am Ende rechne man mit insgesamt 700.000 Deutschlandticket-Kunden.

VRS hält sich mit Zahlen noch zurück

Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), zu dem auch die KVB und die Stadtwerke Bonn gehören, hält sich mit Zahlen über neue Kunden zurück. „Wir rechnen mit zusätzlichen Abos im fünfstelligen Bereich“, sagte Sprecher Holger Klein auf Anfrage. Noch seien die Zahlen zu vage, weil die Verkehrsunternehmen sie häufig mit großer Verzögerung liefern. „Deshalb werden wir uns erst Ende Mai äußern, wenn die Datenbasis gesichert ist.“

Auch bei der KVB spricht man nur von einem Zwischenstand. Kurzentschlossene, die das Deutschlandticket noch ab 1. Mai nutzen möchten, können es nur noch in einem der Kundencenter kaufen. Wer jetzt noch ein Abo online abschließt, kann es erst ab 1. Juni nutzen.

Tickets, die in der KVB-App gekauft werden, sind zwar ab 1. Mai freigeschaltet, haben aber einen Nachteil. Sie bieten KVB-Kunden keinen Zusatzvorteil, wie die kostenfreie Nutzung von KVB-Rädern und den Lastenrädern. Auch der Rabatt für das Car-Sharing bei Cambio wird nur gewährt, wenn das Deutschlandticket als Chipkarte gekauft wird.

Bundesweit rund 750.000 neue Tickets verkauft

Bundesweit sind bisher nach Angaben des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) rund 750.000 neue Deutschlandtickets verkauft worden. Das sind im Vergleich zu den elf Millionen Stammkunden, die laut VDV-Prognose von ihren aktuellen Abos zum neuen Ticket wechseln werden, rund 6,8 Prozent. Man gehe davon aus, dass sich in den kommenden Monaten zwischen fünf und sechs Millionen neue Fahrgäste für ein Deutschland-Ticket entscheiden werden.

„Aus Branchensicht ist der Vorverkauf gut angelaufen“, sagt VDV-Präsident Ingo Wortmann. Für die Deutsche Bahn ist das neue Angebot laut Evelyn Palla, Vorständin für den Regionalverkehr, „schon jetzt ein voller Erfolg.“ 

„Wir haben es in einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Bund, Ländern, Kommunen, Verkehrsunternehmen und Unternehmen geschafft, diese Tarifrevolution in einer Rekordzeit umzusetzen“, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne). „Die Arbeiten an diesem Rekordprojekt sind mit der Einführung des Deutschlandtickets nicht beendet. Wir wollen eine weitere Vereinheitlichung bei Zusatztickets erreichen.“ Für Studierende müsse es ein einheitliches Solidarmodell für das Deutschlandticket geben.

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