Vier Tore in sechs SpielenDavid Philipp ist bei Viktoria Köln der Mann der Stunde

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David Philipp und Simon Handle

David Philipp (r.) feiert mit Simon Handle sein Tor gegen Osnabrück.

Köln – Es war wahrhaftig ein Coup, der David Philipp nach genau einer halben Stunde gelungen war: Ein Schritt Anlauf, kurzer Blick zum Ball und hinein ins Glück.

Der Offensivspieler des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln hatte einen Freistoß aus 18 Metern perfekt über die Osnabrücker Mauer hinweg zur Kölner Führung ins Tor gehoben; der 21-Jährige Hamburger gab sich nach seinem Traumtor beim 1:1 am Montagabend gegen den VfL Osnabrück dennoch bescheiden: „Mit ein bisschen Glück geht so einer auch schon mal rein“, analysierte Philipp, beschrieb seinen Geniestreich damit aber völlig unzureichend.

Timmy Thiele gegen Osnabrück

Timmy Thiele (r.) sorgte zuletzt für Qualität von der Bank.

Der in der Jugend bei Werder Bremen ausgebildete Techniker ist der Mann der Stunde in Höhenberg, erzielte in den vergangenen sechs Partien vier Tore und scheint seinen im Oktober erlittenen Außenmeniskusriss endgültig auskuriert zu haben.

Auch Viktorias Trainer Olaf Janßen ist glücklich, personell beinahe wieder aus dem Vollen schöpfen zu können: „Endlich haben wir den Kader zusammen, den wir uns schon am ersten Spieltag gewünscht hätten“, meinte der Fußballlehrer, der aktuell lediglich die Ausfälle von Patrick Koronkiewicz und Lenn Jastremski zu beklagen hat.

Am Samstag geht es nach Saarbrücken

Tatsächlich klingt es schon beinahe absurd, dass Janßen nicht weniger als 26 Spieltage warten musste, ehe er fast alle Akteure beisammenhatte. „Die letzten Tage haben sich einfach anders angefühlt“, bemerkt der 55-Jährige fröhlich. „Alle Jungs waren zusammen und nicht, wie in den letzten Monaten, einer im Wald und der andere im Kraftraum. Das ist einfach schön.“

Hinzu kommt, dass der Coach nicht nur auf dem Feld, sondern auch auf der Bank Qualität hinzugewonnen hat: Gegen Osnabrück, Zweitliga-Absteiger und durchaus qualifiziert, der Dritten Liga alsbald wieder zu entschwinden, wechselte Olaf Janßen mit Timmy Thiele, Luca Marseiler, Youssef Amyn und Winter-Zugang Jamil Siebert gleich vier Spieler mit Startelf-Ambitionen ein – Kölns Trainer wird froh sein, auch in der Partie am Samstag (14 Uhr, Ludwigsparkstadion) beim 1.FC Saarbrücken wieder auf genügend und vor allem niveauvolles Personal zurückgreifen zu können.

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Binnen fünf Tagen bekommt es der FC Viktoria also mit dem nächsten Schwergewicht zu tun – und obendrein mit einem alten Bekannten: Die von Ex-Fortuna Köln-Coach Uwe Koschinat betreuten Saarbrücker belegen den dritten Rang, bewegen sich jedoch in einem Wellental und haben drei der letzten vier Auswärtsspiele verloren.

Dennoch warnt Olaf Janßen vor den giftigen Saarländern, die bis zu 8000 Zuschauer an diesem Wochenende in der heimischen Arena willkommen heißen dürfen: „Uns erwartet wie schon gegen Osnabrück ein intensives Spiel“, glaubt der Höhenberger Trainer. „Unser Gegner wird uns jagen und mit aller Wucht auf die zweiten Bälle gehen.“

Gut möglich, dass sich Janßen zu einem Wechsel entschließt: Stammkeeper Moritz Nicolas hat seine Muskelverletzung auskuriert und könnte Elias Bördner ablösen.

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