MedienberichtSchröder soll auch Putins Berater in Moskau gesprochen haben

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Gerhard Schröder 120322

Gerhard Schröder (Archivbild)

Köln – Der ehemalige SPD-Kanzler und heutige Gaslobbyist Gerhard Schröder ist jüngst zu einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gereist. Schröder und Putin gelten als befreundet. Viel ist über die Reise bislang jedoch nicht bekannt: Kremlsprecher Dmitiri Peskow hatte die Berichte am Freitag zunächst nicht bestätigt.

Wie die „Bild am Sonntag“ berichtet, soll sich Schröder nach seinem Treffen mit Putin am Donnerstag zudem am Freitagabend mit einem der engsten Berater des russischen Staatschefs getroffen haben. Die Rede ist von einem „längeren Gespräch“.

Dem Bericht zufolge sind Schröder und seine Frau, die südkoreanische Wirtschaftsmanagerin Soyeon Schröder-Kim, im Anschluss am Samstagmorgen mit einem Flugzeug wieder aus Moskau abgereist und nach Istanbul geflogen.

Ukrainischer Botschafter: Initiative ging von Schröder aus

Nach Angaben des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, ging die Initiative zu der Reise von Schröder selbst aus. „Ich darf im Moment noch keine Einzelheiten verraten“, sagte Melnyk am Freitagabend in der „Bild“-Sendung „Viertel nach Acht“. Aber der Vorschlag zu dieser Initiative sei in den vergangenen Tagen von Schröder gekommen, sie sei nicht auf Bitten der Ukraine erfolgt. Schröder habe sich indirekt gemeldet, „über gewisse Kontakte, die auch Kontakte zur Ukraine haben“. Dem Botschafter zufolge lief dies über den schweizerischen Ringier-Verlag.

Schröder war am Mittwoch nach Moskau gereist, um mit Putin Gespräche über den russischen Krieg gegen die Ukraine zu führen. Entsprechende Berichte des Nachrichtenportals „Politico“ und der „Bild“-Zeitung wurden der Deutschen Presse-Agentur bestätigt.

Schröder hatte zuvor ukrainische Delegation getroffen

Schröder hatte seine Reise nach Moskau nicht mit der Bundesregierung abgestimmt. Er reiste nach dpa-Informationen über Istanbul nach Moskau. In der türkischen Metropole habe er zuvor eine ukrainische Delegation getroffen, ehe er am Mittwoch von einem russischen Flugzeug abgeholt worden und nach Moskau geflogen sei.

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Bundeskanzler Olaf Scholz will bei seinen Bemühungen um ein Ende des Krieges auch die Gespräche berücksichtigen, die Schröder in Moskau führt. „Wir werden sicherlich die Ergebnisse zur Kenntnis nehmen können und auch einbeziehen können in all das, was wir an eigenen Anstrengungen unternommen haben“, sagte Scholz nach dem EU-Gipfel im französischen Versailles. Weiter wollte er sich zu der Initiative Schröders aber nicht äußern. (rnd mit dpa)

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