Ex-Kölner Rexhbecaj„Wir erhalten in Augsburg gerade sehr viel Zuspruch“

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Elvis Rexhbecaj, Mittelfeldspieler des FC Augsburg, jubelt nach dem Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim.

Jubel vor den heimischen Fans: Elvis Rexhbecaj hofft am Samstag gegen seinen Ex-Klub Köln auf den nächsten Augsburger Heimsieg.

Bis Juni 2021 trug Elvis Rexhbecaj das Trikot des 1. FC Köln. Augsburgs Mittelfeldspieler blickt auf das Duell gegen seinen Ex-Klub.

Zwar gab der FC Augsburg zuletzt gegen Schalke (1:1) und in Wolfsburg (2:2) zwei schon sicher geglaubte Siege tief in der Nachspielzeit noch aus der Hand, dennoch hat das der guten Stimmung im Klub und Umfeld keinen Abbruch getan. Das sagt Elvis Rexhbecaj, Mittelfeldspieler des Bundesliga-Zwölften.

Vor allem zu Hause lief es bei den Fuggerstädtern gut, in der heimischen WWK Arena holten sie zuletzt 13 von 15 möglichen Punkten. Diese Serie wollen die Augsburger nun am Samstag (15.30 Uhr) im Duell gegen den Tabellennachbarn 1. FC Köln ausbauen und sich weiter Luft im Abstiegskampf verschaffen. Für beide Klubs steht viel auf dem Spiel, für Rexhbecaj ist es zudem ein besonderes. Schließlich trug der 25-Jährige bis zum Sommer 2021 noch das Trikot des 1. FC Köln.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ sprach mit Elvis Rexhbecaj über…

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…die späten Gegentore des FC Augsburg zuletzt gegen Schalke und in Wolfsburg und das Keller-Duell am Samstag gegen den FC:

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nach den beiden Spielen richtig gut geschlafen hätte. Die späten Gegentore waren sehr ärgerlich und taten weh. Doch das ist abgehakt, wir trauern dieser Chance nicht mehr hinterher. Wir stehen in der Tabelle gut da. Unsere Leistungen stimmen, und das honorieren auch unsere Fans. Wir erhalten gerade sehr viel Unterstützung und Zuspruch, das merkt man nicht nur bei den Spielen, sondern auch bei Terminen für den Verein oder beim Bummel durch die Stadt. Ich denke, wir haben den Fußballfans in und um Augsburg zuletzt viel Freude bereitet. Am Samstag gegen den 1. FC Köln wollen wir unsere gute Form bestätigen und einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Wir wissen auch, dass der FC derzeit ein paar Probleme und zuletzt wenige Punkte geholt hat, aber das wird am Samstag im direkten Duell keine Rolle spielen.

…seine Zeit beim 1. FC Köln von Januar 2020 bis Juni 2021, der ihn vom VfL Wolfsburg ausgeliehen hatte:

Es war eine schöne, für mich erfolgreiche, aber auch etwas seltsame Zeit. Ich bin in der Winterpause im Januar 2020 nach Köln gewechselt. Anfangs stand ich noch nicht im Kader, dann durfte ich noch drei, vier Spiele vor Fans machen. Ich erinnere mich noch gut an den 3:0-Heimsieg gegen Schalke, das Stadion war ausverkauft. Es war das letzte Heimspiel des FC mit Fans vor der langen Corona-Pause. Kurz danach folgte das Geisterspiel - ausgerechnet im Derby in Gladbach. Es war skurril und traurig zugleich. Keiner hätte damals erwartet, dass die Pandemie so lange andauern würde.

Sportlich lief es für mich aber gut, ich kam regelmäßig zum Einsatz und habe immerhin auch sieben Pflichtspieltore für den FC erzielt. Aber es war auch eine turbulente Zeit. Mit den Fans im Rücken hatten wir bis zur Corona-Pause einen Lauf, doch danach ging für uns fast nichts mehr und wir rutschten immer weiter ab. Erst musste Markus Gisdol gehen, dann übernahm in der Endphase Friedhelm Funkel und schaffte mit uns in der Relegation noch den Klassenerhalt. Einen Tag nach dem Spiel in Kiel war dann auch Sportchef Horst Heldt plötzlich weg.

Elvis Rexhbecaj hat letzten Treffer für den 1. FC Köln gegen Gladbach erzielt

…seine eigene Saison mit 23 Spielen (22 davon in der Startelf) und dem Warten auf einen eigenen Torerfolg in der Bundesliga seit über zwei Jahren:

Mit meinen Einsatzzeiten bin ich absolut zufrieden, es macht Spaß, hier zu spielen. Dass ich schon länger auf ein eigenes Tor warten muss, ist keine Last für mich. So abgedroschen es auch klingt: Wer bei uns trifft, ist letztlich egal. Hauptsache ist, dass wir Tore erzielen. Meine letzten Treffer habe ich noch für den 1. FC Köln im Derby in Gladbach erzielt, das war natürlich speziell und bleibt in der Erinnerung. Aber beim FC Augsburg ist meine Rolle auch eine andere, in Köln habe offensiver gespielt und kam häufiger in Abschlusspositionen.

…den Umstand, dass ihn der FC Augsburg im vergangenen Sommer fest unter Vertrag genommen hat, nachdem er zuvor zweimal von Wolfsburg an Köln und Bochum ausgeliehen war:

Für mich war es nicht schwierig, dass ich an Köln und Bochum nur ausgeliehen war. Ich bin nicht der Typ, der sich darüber groß einen Kopf macht. Dazu kommt, dass ich beim FC und auch beim VfL eine schöne Zeit hatte. Dass ich nicht fest verpflichtet wurde, lag ja vor allem an finanziellen Gründen. Doch ich bin jetzt 25 und somit in einem Alter, da freut man sich schon, dass man jetzt eine längerfristige Perspektive bei einem Bundesliga-Klub hat.

…seinen Teamkollegen und Neu-Nationalspieler Mergim Berisha:

Mergim hat eine tolle Entwicklung genommen und sich die Berufung in die Nationalmannschaft auch absolut verdient. Er hat starke Abschlussqualitäten und bringt seinen Körper gut ins Spiel ein. Es ist kein Zufall, dass er in der Saison schon neun Tore erzielt hat. In Deutschland gibt es aktuell nicht so viele gute Mittelstürmer, sodass seine Berufung jetzt auch keine allzu große Überraschung war.

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