FC-Doku 24/7Baumgart wirft Hoffenheim Verantwortungslosigkeit vor

Lesezeit 3 Minuten
FC-Trainer Steffen Baumgart

FC-Trainer Steffen Baumgart beim 1:1-Erfolg gegen die TSG 1899 Hoffenheim.

Der 1. FC Köln überwintert nach drei Niederlagen in Folge auf Platz 13. Beim letzten Punktgewinn gegen die TSG 1899 Hoffenheim (1:1) am 12. Spieltag stand im Vorfeld der Partie eine Verschiebung zur Debatte. FC-Trainer Steffen Baumgart kritisierte die Kraichgauer nun scharf.

Ausgeschieden in der Conference-League und drei Pleiten in Folge. Die Zeit vor der WM-Winterpause war für den 1.FC Köln zäh und unbefriedigend. Noch ist das Team von Trainer Steffen Baumgart aber drei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt.

Bevor es am 20. Januar 2023 gegen Werder Bremen weitergeht, nimmt sich der FC auf einer Reise in die USA Zeit, um nach den anstrengenden Wochen mit Bundesliga und Conference League wieder Kraft zu schöpfen.

In der FC-Dokureihe „24/7“ kommentierte Baumgart nun erstmals, wie die Geißböcke in den Spielen vor der Winterpause so ins Straucheln geraten konnten.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Hoffenheim zeigte sich zunächst kompromissbereit

Besonders im Fokus steht dabei die Partie gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Sonntag, 30. Oktober (12. Spieltag). Nur 52 Stunden zuvor war der FC noch auf Conference-League-Mission in Tschechien beim 1. FC Slovacko. Das Spiel war am Donnerstagabend wegen anhaltend dichten Nebels abgebrochen worden und wurde am Freitagnachmittag fortgesetzt.

Auf der Pressekonferenz nach dem 1:0-Sieg am Freitag ging es jedoch hauptsächlich um die anstehende Partie gegen Hoffenheim. „Es haben sich sehr viele Menschen bemüht, damit das Spiel verlegt wird. Wird es aber nicht. Ob das eine Benachteiligung wird, dass wir am Sonntag schon wieder spielen, sehen wir, wenn die Partie vorbei ist“, sagte Baumgart im Anschluss an das Nachholspiel gegen den 1. FC Slovacko.

Dabei hatte die TSG im Vorfeld der Entscheidung eine Verschiebung der Partie begrüßt. Hoffenheims Trainer André Breitenreiter hatte damals „absolutes Verständnis für die Situation der Kölner“ geäußert. „Köln ist völlig unverschuldet in eine Notsituation geraten“, erklärte er und ergänzte: „Wir möchten ja alle, dass der Wettkampf fair abläuft.“

Baumgart:„Das ist aus meiner Sicht bewusst verantwortungslos“

Nun legen aktuelle Aussagen von Baumgart nahe, dass die Verschiebung auf einen Ausweichtermin im Januar offenbar von Hoffenheim abgelehnt wurde. In der FC-Doku „24/7“ sagte er: „Da geht es oft auch um den Gegner, der zwar solidarisch tut, im letzten Moment dann aber den Schritt zurück macht, weil es ihm nicht hilft.“ Hoffenheim habe „bewusst“ verantwortungslos gehandelt, beschwerte sich Baumgart. „Warum ist es nicht möglich, in Deutschland ein Spiel einfach zu verlegen? Slovacko konnte sein Spiel verlegen. Fehervar hat vor unserem Spiel ihr Spiel verlegt. Wir sind die einzigen, die es nicht hinkriegen.“

Das 1:1 gegen Hoffenheim bezahlte der FC mit einem Kreuzbandriss von Florian Dietz nach Foul von Hoffenheims Ozan Kabak. „Die Jungs haben alles rausgehauen. Das können wir mit Stolz sagen. Trotzdem hing uns dieses Spiel anschließend nach.“, sagte Baumgart.

48-Stunden-Regel der DFL galt nicht für Köln

In einem ähnlichen Fall hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) ein Spiel verlegt: Im Februar 2020 wurde ein Europa-League-Spiel von Eintracht Frankfurt in Salzburg wegen eines Unwetters von Donnerstag auf Freitag verschoben. Die DFL reagierte und terminierte das für den folgenden Sonntag angesetzte Spiel der Eintracht neu.

Die DFL folgte damit ihrem Grundsatz, Bundesliga-Klubs nach Einsätzen in der Europa League möglichst mindestens zwei volle Tage Regenerationszeit vor dem darauffolgenden Bundesliga-Spiel einzuräumen.

Im Falle von Eintracht Frankfurt lagen allerdings weniger als 48 Stunden zwischen den beiden Spielen, bei den Kölnern waren es aufgrund des Anstoßes am Freitagmittag 52 Stunden, also 4 Stunden zu viel.

KStA abonnieren