„Sehr hartes Pflaster“Mark Uth ist rechtzeitig in Bestform und warnt vor Augsburg

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Mark Uth feiert seinen Treffer im Spiel gegen Bielefeld. 

Köln – Mark Uth wirkt deutlich erleichtert in diesen Tagen, sein Tor bereits in der dritten Minute des Spiels gegen Arminia Bielefeld (3:1) am Samstag war der erste Treffer des Angreifers in diesem Kalenderjahr. Uths 1:0 war keine Befreiung von schwerster Last; er war zuletzt zu gut, um sich allzu sehr an sich zu zweifeln. Bereits zu den Siegen über Mainz und Mönchengladbach hatte Uth große Beiträge geleistet und drei Vorlagen in zwei Spielen verbucht. Doch Offensivspieler wollen Tore schießen, und nach vier Monaten Flaute bedeutete Uths Linksschuss ins lange Eck einen ersehnten Moment der Freude. „Das war schon schön, muss ich sagen. Es war sehr lange her, für mein Gefühl einige Spiele zu lange“, sagte Uth am Mittwoch.

„Drei Spiele gewinnen“

Mit dem Sieg über Bielefeld festigten die Kölner ihre Position für das Saisonfinale: Die Aussichten auf einen internationalen Wettbewerb sind drei Spieltage vor Schluss hervorragend, den Punkterekord aus der Saison 2017/17 hat der FC bereits eingestellt. Nun will Uth auch den letzten Schritt gehen. „Wir müssen unsere Arbeit machen und am besten die nächsten drei Spiele gewinnen, was sehr schwierig wird. Aber unsere Konkurrenten spielen noch gegeneinander. Wir müssen im Training die Sinne schärfen. Ich bin fit, aber ich merke, dass es ordentlich schlaucht. Jetzt noch zweieinhalb Wochen Vollgas, dann können wir uns in die Sonne legen.“

Lust auf die Conference League

Die Teilnahme am internationalen Wettbewerb hieße für die Kölner grundsätzlich eine Gruppenphase mit ausverkauften Heimspielen und Auswärtsreisen, anlässlich derer die Fans wohl den Versuch unternähmen, ihren legendären Auftritt in London beim Gastspiel gegen Arsenal im September 2017 in den Schatten zu stellen. Zumindest für den Fall, dass der FC die Playoff-Runde übersteht. „Unsere Fans sind verrückt genug, um überall mit hinzufahren. Darum würde ich mich auch über die Conference League freuen“, sagt Uth. Für den Porzer wäre es im Alter von dann 31 Jahren eine Erfüllung. Zwar hat Uth bereits in der Champions League gespielt und sogar ein Länderspiel für Deutschland absolviert. Doch mit dem 1. FC Köln hat er noch Ziele. „Man freut sich auf das, was hoffentlich kommen wird. Für den Verein europäisch zu spielen, bei dem man großgeworden ist, wäre noch einmal etwas ganz Besonderes“, sagt er.

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Nun geht es ums Durchhalten, zuletzt spielte die Kölner Mannschaft am oberen Rand ihrer Möglichkeiten. „Im Training verändern wir jetzt nichts mehr, es läuft ja wie ein Schweizer Uhrwerk“, sagt Uth und grinst. Der Feingeist aus der Kölner Angriffsmitte weiß, dass noch drei schwere Prüfungen vor ihm und seiner Mannschaft liegen. Die erste stellt am Samstag (15.30 Uhr) der FC Augsburg dar, Uth seufzt bereits beim Gedanken an das Spiel bei den bayrischen Schwaben. „Ich spiele ja jetzt schon ein paar Jahre in der Bundesliga, und ich muss sagen: Es war dort leider immer sehr schwierig. Es ist ein sehr hartes Pflaster.“

Nach den jüngsten 0:1-Niederlagen gegen die Bayern und Hertha BSC entledigte sich der FCA am vergangenen Wochenende beim 2:0 über allerdings offensiv erneut lausige Bochumer seiner größten Abstiegssorgen, mit nun 35 Punkten steht die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl sieben Zähler vor dem Relegationsrang.

Uth als Schleicher zwischen den Linien

Uth wird am Samstag eine wichtige Rolle zukommen, denn seine große Qualität ist das Finden von Räumen in engen Spielen. Augsburg ist herausragend darin, dem Gegner den Tag zu verderben. Keine Mannschaft der Liga blockt so viele Bälle wie Augsburg, nur Bielefeld hat weniger Ballbesitz. Man kann nicht behaupten, dass der FCA einen klassisch-ästhetischen Ansatz verfolgt. 0:2 verlor der FC das Heimspiel im Dezember – bei 65 Prozent Ballbesitz, 80 Prozent Passquote und 9:4 Ecken. Uth fehlte damals krank, diesmal soll er helfen, dass Augsburger Bollwerk zu überwinden.

Uths Leistungen lassen hoffen. Zwar verzeichnen die Kölner noch immer den höchsten Anteil an Kopfballtoren der Liga, wie Freiburg kommt der FC auf eine Quote von 30 Prozent, allein neun der 14 Kopfballtore erzielte Anthony Modeste. Doch nur noch eines der jüngsten zehn Tore erzielte Köln per Kopf. Zwei von diesen steuerte Modeste bei, es gibt beim FC also auch noch andere Torschützen. Der FC wird für die robusten Augsburger Verteidiger also schwieriger auszurechnen sein als im Dezember. Mark Uth wird gern seinen Beitrag dazu leisten.

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