Der Norweger Sebastian Sebulonsen steht vor einem Wechsel zum 1. FC Köln. Viele Versuche hinten rechts scheiterten zuletzt.
Köln legt nachFC hofft mit Sebulonsen auf Ende des Rechtsverteidiger-Dilemmas

Sebastian Sebulonsen (hier im Trikot von Bröndby IF) steht unmittelbar vor einem Wechsel zum 1. FC Köln. Der Norweger soll mit ins Trainingslager reisen.
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Die Rechtsverteidiger-Position beim 1. FC Köln ist seit vielen Jahren eine neuralgische. Die Optimallösung wurde nie gefunden. Jetzt darf sich erneut ein neuer Spiele probieren und im Optimalfall bewähren: der Norweger Sebastian Sebulonsen, der unmittelbar vor einem Wechsel von Bröndby IF nach Köln steht.
Zwar hatte man beim FC zwischen Sommer 2018 und Sommer 2024 weitgehend Ruhe, als Benno Schmitz die rechte Abwehrseite beackerte. Schmitz war sicher nicht unumstritten, aber immerhin ein solider Vertreter. Und lange Stammspieler. In 142 Pflichtspielen kam der in der Jugend des FC Bayern und später in Salzburg und Leipzig ausgebildete Profi für den FC zum Einsatz. In der Ära von Trainer Steffen Baumgart wurde der eher stille Spieler, der aber dem Mannschaftsrat angehörte, kurzzeitig sogar in den Stand eines Kultspielers erhoben, auch die Vereinsmedien tauften den flankenfreudigen Profi gar zum „kölschen Cafu“.
1. FC Köln: Versuche und Experimente hinten rechts gingen nicht auf
Aber irgendwann war Schmitze Benno den damaligen FC-Verantwortlichen nicht mehr gut genug. Man probierte – und verpflichtete und experimentierte. Rasmus Carstensen kam im Sommer 2023 nach Köln, am Ende kostete er eine Ablöse von 1,5 Millionen Euro. Als dies mit dem Dänen auch nicht so recht funktionierte, wurde Offensivspieler Jan Thielmann zum Rechtsverteidiger umgeschult – oder je nach Sichtweise verschenkt. Der einstige Stammspieler Schmitz wurde fortan spärlicher eingesetzt.
Dann war der „kölsche Cafu“ plötzlich weg. Sein Vertrag war ausgelaufen und wurde nach dem Abstieg nicht verlängert – und dies trotz der Kölner Transfersperre. Der damals dienstälteste FC-Profi, heute 30, verließ den Verein ablösefrei in Richtung Grasshopper Club Zürich.
Als die Kölner dann wieder Spieler registrieren durften, kam Anfang Januar 2025 Jusuf Gazibegovic zum FC. Ablöse an Sturm Graz: rund zwei Millionen Euro. Der Bosnier hatte zu Beginn große Anpassungsprobleme, dann verletzte er sich Ende März schwer am Sprunggelenk.
Sebastian Sebulonsen soll bis zu drei Millionen Euro Ablöse kosten
Mittlerweile ist der 25-Jährige wieder fit und bekommt neue Konkurrenz: Sebulonsen wird von Bröndby aus Kopenhagen nach Köln ans Geißbockheim wechseln. Das dänische „Tipsbladet“ berichtete bereits, dass sich die Klubs weitgehend einig seien. Demnach habe der FC sein Angebot auf rund drei Millionen Euro (inklusive Boni) erhöht, Sebulonsen befinde sich bereits auf dem Weg zum Medizincheck nach Köln. Nach Informationen dieser Zeitung sind nur noch letzte Details zu klären, der 25-jährige Norweger soll bereits mit dem Kölner Tross am Samstag ins Trainingslager nach Bad Waltersdorf (südöstliche Steiermark, kurz vor Ungarn) aufbrechen.
Sebulonsen, der in der vergangenen Saison von 28 Punktspielen 24 von Beginn an bestritt und dessen ursprünglicher Vertrag bereits 2026 ausgelaufen wäre, eilt der Ruf voraus, ein auf der rechten Seite vielseitig einsetzbarer Spieler zu sein, der als Außenverteidiger oder Flügelspieler agieren könne. Und der 1. FC Köln hofft, mit Sebulonsens Verpflichtung hinten rechts endlich Abhilfe geschafft zu haben.