Tore, Vorlagen und weiße WestenSo läuft es bei den fünf verliehenen FC-Spielern

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Fürths Simon Asta und FC-Leihgabe Tim Lemperle (r) jubeln.

Fürths Simon Asta und FC-Leihgabe Tim Lemperle (r) jubeln.

Auch in dieser Saison sind wieder einige Talente des 1. FC Köln in untere Spielklassen verliehen worden. Die Bilanz ist bisher durchaus erfreulich.

Der 1. FC Köln steckt seit Wochen in einer Krise. Mit sechs Punkten und nur neun Toren gehen die Domstädter als Tabellensiebzehnter in die letzte Länderspielpause des Jahres. Ein von Fans häufig genannter Kritikpunkt an Trainer Steffen Baumgart ist die mangelnde Einbindung von Talenten aus der eigenen Jugend. Max Finkgräfe und Damion Downs feierten diese Saison zwar beide ihr Bundesligadebüt, durften aber insgesamt nur 77  und 21 Minuten auf dem Feld stehen. Anders sieht das bei den fünf Talenten aus, die im Sommer den Verein per Leihe verließen.

Tim Lemperle (Greuther Fürth)

Bei der SpVgg Greuther Fürth sind mit Stürmer Tim Lemperle und Torhüter Jonas Urbig direkt zwei vom FC ausgeliehene Spieler im Kader. Lemperle stand in jedem Spiel der 2. Bundesliga für die Franken in der Startelf, nur bei Fürths Ausscheiden im DFB-Pokal in Homburg musste der 21-Jährige zunächst von der Bank zusehen. Insgesamt stehen für den gebürtigen Frankfurter drei Treffer und drei Vorlagen nach 15 Pflichtspielen zu Buche. In der Regel läuft das Kleeblatt dabei in einem 5-3-2-System auf, in dem Lemperle, mit wechselnden Partnern, als einer der beiden Stürmer im Zentrum agiert.

Jonas Urbig (Greuther Fürth)

Einige Reihen hinter Lemperle hütet Jonas Urbig das Tor der Fürther. Urbig ist Stammkeeper der Spielvereinigung und absolvierte mit Ausnahme des Derbys gegen Nürnberg, das er aufgrund einer Erkrankung verpasste, jedes Spiel der 2. Bundesliga über 90 Minuten. In diesen zwölf Spielen kassierte der 20-Jährige nur 16 Tore und hielt sechsmal die Null, was ligaweit Bestwert ist. Im Pokal stand er beim 1:0-Erfolg in der ersten Runde gegen Halle im Tor, beim Ausscheiden in Homburg verfolgte Urbig das Spiel von der Bank. Doch der gebürtige Euskirchener verteidigt nicht nur sein Tor, sondern ist als erster Aufbauspieler auch mit dem Ball viel in das Spiel seiner Mannschaft eingebunden. In der Tabelle steht Fürth aktuell auf dem sechsten Tabellenplatz, nur zwei Punkte hinter dem Relegationsplatz.

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Nikola Soldo (1. FC Kaiserslautern)

In die 2. Bundesliga ist in Nikola Soldo noch ein weiterer Kölner verliehen. Der 22-Jährige absolvierte bislang zehn Spiele für den 1. FC Kaiserslautern, unter anderem beim Pokal-Aus des 1. FC Köln auf dem Betzenberg. Nach anfänglichen Kurzeinsätzen ist Soldo inzwischen fester Bestandteil der Dreierkette der Roten Teufel, rückte aber auch zeitweise in Paderborn ins defensive Mittelfeld vor und in Karlsruhe auf die rechte Außenbahn. Seit seiner Beförderung in die Startelf gegen Hannover Anfang Oktober feierte der 1. FC Kaiserslautern in der Liga allerdings nur einen Sieg und ist seit vier Spielen sieglos, dafür aber im Pokal im Achtelfinale. Die Pfälzer stehen derzeit auf dem zehnten Platz, mit jeweils fünf Punkten Abstand zum Aufstiegs- und Abstiegsrelegationsplatz.

Marvin Obuz (Rot-Weiss Essen)

Eine Liga tiefer, in der 3. Liga, ist in Marvin Obuz ebenfalls eine Kölner Leihgabe unterwegs. Der 21-Jährige mischt mit Rot-Weiss Essen die Liga auf und steht auf einem überraschend starken dritten Platz, der am Saisonende zur Aufstiegsrelegation berechtigen würde. Der gebürtige Kölner absolvierte in Liga, DFB-Pokal und Niederrheinpokal insgesamt 19 Spiele und konnte dabei fünf Tore und vier Vorlagen beisteuern. In der Liga feierte RWE zuletzt fünf Siege in Folge, Obuz traf in den vergangenen drei Spielen je einmal. Meistens agieren die Essener in einem 4-2-3-1-System, mit Obuz auf einer der beiden Flügelpositionen, er tauchte aber bereits auch im Zentrum auf. Im DFB-Pokal scheiterte RWE in der ersten Runde am Hamburger SV, im Niederrheinpokal wartet im Viertelfinale Fünftligist KFC Uerdingen.

Maximilian Schmid (Roda Kerkrade)

Mit Maximilian Schmid hat es einen Leihspieler ins Ausland verschlagen. Der 20-Jährige spielt derzeit bei Roda JC Kerkrade in der zweiten niederländischen Liga. Mit seiner Mannschaft befindet Schmid sich im Aufstiegsrennen, steht aktuell auf Platz zwei der Liga, der den direkten Aufstieg garantieren würde. Mit Ausnahme des Spiels gegen die Zweitvertretung von Ajax Amsterdam, bei dem er aufgrund einer Krankheit fehlte, startete der Mittelstürmer in jeder Ligapartie und erzielte dabei bis dato drei Tore und legte zwei weitere vor. Nach einem starken Saisonstart blieb der gebürtige Hanauer allerdings in den vergangenen sechs Spielen ohne Torbeteiligung. Im 4-3-3 beziehungsweise 4-2-3-1-System von Kerkrade ist Schmid der zentrale Stürmer.

Fazit

Die Leihen scheinen bis hier hin voll aufzugehen, jeder Spieler gehört zum Stammpersonal seiner Mannschaft und sammelt die nötige Spielzeit, die er in der Bundesliga unter Steffen Baumgart wohl nicht bekommen hätte. Dieser setzt in der aktuellen Situation laut eigener Aussage lieber auf die „dicken Strohhalme“ mit Erfahrung, als auf die Talente aus der eigenen Jugend.

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