Baumgart gibt EntwarnungFC-Kapitän Jonas Hector soll bald ins Training zurückkehren

Lesezeit 4 Minuten
Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, und sein Schalker Kollege Thomas Reis erlebten am Samstagabend in der Veltins-Arena auf Schalke einen intensiven Kampf.

Steffen Baumgart und sein Schalker Trainerkollege Thomas Reis erlebten am Samstagabend auf Schalke einen intensiven Kampf.

Nach den erste drei Spielen im neuen Jahr zieht FC-Trainer Steffen Baumgart eine positive Zwischenbilanz

Steffen Baumgart erschien am Montagmorgen nicht zum Spiel-Ersatztraining für jene FC-Profis, die beim 0:0 gegen Schalke 04 nicht oder nur kurz auf dem Platz gestanden hatten. Das ist unüblich, Baumgart ist kein Chefcoach, der seine Assistenten mit der Arbeit alleinlässt. Als er zum Ende der Einheit dann doch noch aus dem Spielertrakt am Geißbockheim schritt, hatte Baumgart allerdings eine gute Entschuldigung: Der Trainer hatte sich am Rücken behandeln lassen. Doch Baumgart gab gleich Entwarnung: „Ich kann am Mittwoch wieder auf dem Trainingsplatz stehen, alles gut“, sagte Baumgart. Und stellte klar: „Das hat schon Gründe, wenn ich nicht zum Training rausgehe. Wenn man dann die Möglichkeit hat, sollte man sich behandeln lassen.“

Zwei frühe Wechsel stören den Ablauf

Baumgart hatte damit allerdings noch nicht alle Fragen zum Krankenstand beim 1. FC Köln beantwortet. Zweimal hatte er am Samstag in der Veltins-Arena früh wechseln müssen. Davie Selke war nach einem Luftduell umgeknickt und noch vor dem Seitenwechsel vom Feld gehumpelt. Am Montag begab sich der Mittelstürmer zur MRT-Untersuchung, allerdings verließ er das Geißbockheim nicht an Krücken, sondern ging halbwegs rund. Immerhin.

Jonas Hector hatte bei einem Zweikampf einen Schlag auf das Ohr bekommen und sich anschließend in der Kabine übergeben. Der Kapitän klagte über Schwindel, doch Baumgart konnte am Montag beruhigen. „Bei Jonas gehen wir davon aus, dass es nicht so gravierend ist. Es war ein Schlag aufs Ohr, er hat also keine Gehirnerschütterung. Das Gleichgewichtsorgan hat etwas abbekommen, daher gehen wir davon aus, dass sich das jetzt normalisieren wird, und zwar schnell. Wenn alles normal läuft, wird er am Mittwoch trainieren.“

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Da kommt die nächste Personalie, die wir weiter aufbauen können
Steffen Baumgart über Dimitrios Limnios

Es gab sogar richtig erfreuliche Nachrichten aus dem Kölner Lazarett: Dimitrios Limnios wird nach dem freien Dienstag ebenfalls wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Der griechische A-Nationalspieler hat das Aufbauprogramm nach seinem im Juni erlittenen Kreuzbandriss abgeschlossen. Baumgart ist entschlossen, Limnios für seine Mannschaft nutzbar zu machen. Der 24-Jährige war 2020 für viel Geld nach Köln gewechselt und nach einer eher trüben ersten Saison beim FC an Twente Enschede ausgeliehen worden. Es war eine Leihe mit Wirkung; im Sommer 2022 kehrte Limnios zurück ins griechische Aufgebot, doch im Duell mit Zypern erlitt er die Verletzung im rechten Knie. „Da kommt die nächste Personalie, die wir weiter aufbauen können“, sagt Baumgart.

Kein Grund also für die Kölner, vor dem Ende der Transferfrist am Dienstag um 18 Uhr noch einmal tätig zu werden. Zumal sich auch keine Abgänge abzeichnen – auch Ellyes Skhiri wird trotz zuletzt herausragender Leistungen nicht gehen. „Ellyes ist da – und er wird auch dableiben“, sagte Baumgart am Montag.

Baumgart sieht seine Mannschaft auf dem Weg zurück zu alter Stärke

Nach den ersten drei Spielen des neuen Jahres zog der Trainer zufrieden Bilanz. „Wir haben zu Hause gewonnen und auswärts zweimal gepunktet. Schalke ist keine Mannschaft, wo man einfach so hinfährt und gewinnt. Deswegen bin ich froh, dass wir den Abstand halten konnten“, beschrieb er. Nach der langen Winterpause und zuvor drei Bundesliga-Niederlagen war nicht ganz klar, wo die Kölner standen. Nach fünf Punkten aus den Spielen gegen Bremen (7:1) sowie in München (1:1) und Schalke (0:0) ist für Baumgart der Beweis erbracht, dass die Novemberdelle überwunden ist. „Mir gibt ein gutes Gefühl, dass wir da wieder hinkommen, wo wir lange Zeit waren. Dass wir guten Fußball spielen, aber auch sehr gut verteidigen können“, befand der Trainer. „Wir schaffen es zwar selten, zu null zu spielen. Aber wir lassen wenig zu, auch bei Standards. Die Mannschaft entwickelt sich weiter.“

Daher sorgt sich Baumgart auch nicht vor den anstehenden Aufgaben, obgleich die es in sich haben. Am Samstag (15.30 Uhr) stellt sich RB Leipzig im Rhein-Energie-Stadion vor, am Sonntag darauf kommt Eintracht Frankfurt nach Köln. „Zwei Champions-League-Teilnehmer, die zum Besten gehören, was wir in Deutschland haben“, kommentiert Baumgart. Doch die jüngsten Auftritte haben die Überzeugung des Trainers gestärkt, die großen Namen bereiten ihm keine Sorgen. „Wir machen es ohnehin nicht vom Gegner abhängig, sondern bleiben bei uns. Dass wir jedes Wochenende zu kämpfen haben, haben wir gestern wieder gesehen.“ Die Kölner hatten gegen verzweifelt kämpfende Schalker kaum etwas zugelassen und mit kleinen Ausnahmen souverän verteidigt. So soll es weitergehen. „Alle wissen, mit welcher Intensität hier gespielt wird. Die Gegner haben großen Respekt vor unserer Spielweise. Wer hier gewinnen will, weiß, dass er an die Grenze gehen muss“, sagt Baumgart.

KStA abonnieren