Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

FC-Wahlarena mit HectorVorstandskandidaten wollen Kessler befördern – Buhrufe nach Quiz-Blamage

3 min
Jonas Hector und Fabian Köster stellen den Kandidaten Fragen.

Der frühere FC-Kapitän Jonas Hector und Fabian Köster führten durch die FC-Wahlarena.

Bei der Wahlarena des 1. FC Köln fühlten Jonas Hector und Fabian Köster den Vorstandskandidaten auf den Zahn. Ein Quiz sorgte für Unmut.

Rund 1000 Fans besuchten am Montagabend (15. September 2025) um 19 Uhr die Wahlarena des 1. FC Köln in der Halle Tor 2. Im Vorfeld der Mitgliederversammlung am 27. September 2025 stellten sich die Vorstandskandidaten den Fragen von Jonas Hector und Fabian Köster.

Auf dem Podium saßen die Kandidaten Jörn Stobbe, Wilke Stroman und Sven Adenauer. Ihre jeweiligen Teammitglieder Jörg Alvermann und Ulf Sobek (Team Stobbe), Carsten Wettich und Tugba Tekkal (Team Stromann) sowie Thorsten Kiesewetter und Martin Hollweck (Team Adenauer) saßen abseits und konnten bei Fragen als Joker hinzugezogen werden.

Debatte über Gesellschaftsform und sportliche Führung

Der Abend war in vier Themenblöcke gegliedert. Ein Thema war die mögliche Änderung der Gesellschaftsform, wie EXPRESS.de berichtete. Wilke Stroman erklärte: „Das hat sicherlich nicht Priorität Nummer 1, aber es gibt sehr viele Gremien. Es geht einfacher, wenn wir das KGaA wegschneiden und nur eine GmbH sind. Das verschlankt.“

Sven Adenauer äußerte sich bedachter: „Ob man die Rechtsform ändert, muss man sich gut überlegen. Was gar nicht geht, ist die Rückführung in den e.V. Das würde den Verein gefährden.“

Jörn Stobbe betonte die Sicherheit des Vereins: „Der FC darf nie gefährdet werden. Wir brauchen eine Struktur, die absolut sicher ist. Wir wollen nach der Wahl eine Satzungskommission installieren. Wir wollen die Markenrechte wieder im e.V. haben. Das Finanzamt darf auf keinen Fall was bekommen.“

Diskutiert wurde ebenfalls, ob wieder ein dritter Geschäftsführer für den Bereich Sport installiert werden soll. Bislang ist Thomas Kessler lediglich Sportdirektor. Alle drei Kandidaten sprachen sich dafür aus, Kessler in die Geschäftsführung zu befördern. Stroman nannte die gute Tabellenposition auch einen „Verdienst von Thomas Kessler“, während Adenauer ergänzte, man müsse als Arbeitgeber so attraktiv werden, „dass die guten Leute bleiben“.

Jonas Hector deutete eine mögliche zukünftige Rolle beim FC an mit den Worten: „Was nicht ist, kann ja noch werden.“

Nach Diskussionen über weitere Themen wie die Förderung des Frauenfußballs folgte ein Quiz. Dieses verlief für die Anwärter auf den Vorstandsposten jedoch enttäuschend. Weder das Gründungsdatum des 1. FC Köln am 13. Februar 1948 noch die beiden Fusionsvereine Kölner BC 1901 und SpVgg Sülz 07 waren den Kandidaten bekannt. Die Wissenslücken quittierten die Fans mit Buhrufen und ironischen „Vorstand raus“-Rufen. Lediglich Wilke Stroman kannte bei einer späteren Frage die korrekte Anzahl der Kölner Stadtteile (86).

Stadionfrage und Sponsoren-Debatte

Für seine Aussage, notfalls ein Stadion außerhalb von Köln zu bauen, erntete Sven Adenauer Pfiffe, auch wenn er dies als „allerletzte Lösung“ bezeichnete. Brisant wurde die Debatte bei der Frage nach potenziellen Sponsoren wie dem Rüstungsunternehmen Rheinmetall. Während Stobbe und Stroman dies ablehnten, da es nicht zu den Werten des FC passe, zeigte sich Adenauer offener und argumentierte, dass solche Unternehmen helfen, Freiheit und Demokratie zu verteidigen.

Für Applaus sorgte hingegen Carsten Wettich aus dem Team Stroman mit seiner Traum-Vision für das Jahr 2028: „Wir fahren mit 200.000 Mitgliedern nach Berlin zum Pokalfinale. Said El Mala schießt das entscheidende Tor und wechselt danach für 150 Millionen Euro zum FC Liverpool.“

Nach rund zweieinhalb Stunden endete die Veranstaltung. Die Mitglieder des Vereins stehen nun vor der Wahl, die am 27. September stattfinden wird. (red)