Der 1. FC Köln will Said El Mala halten, der Jungstar plant keinen Weggang – doch immer mehr Klubs buhlen mit dem großen Geld um ihn.
Neue Offerte von BrightonEin vorzeitiger Verkauf von Said El Mala ist beim FC nicht grundsätzlich tabu

Kölns Ausnahmetalent Said El Mala nach seinem Treffer zum 1:1-Endstand in Bremen
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Es ist vielleicht keine Geschichte mit großem Nachrichtengehalt, aber auch sie dokumentiert, welch rasanten Aufstieg Said El Mala hingelegt hat. Vom Ausnahmetalent des 1. FC Köln wird es demnächst sogar eine Playmobil-Figur geben. Deutschlands Traditionsmarke für Spielfiguren wird ab der Saison 2026/27 offizieller Lizenznehmer der Deutsche Fußball Liga (DFL). Um den Fans einen Vorgeschmack auf die vollständige Kollektion zu geben, wird es bereits im März 2026 eine exklusive Auswahl von sechs Figuren geben. Und neben Harry Kane oder Mario Götze wird eben auch dem 19-jährigen El Mala diese Ehre zuteil.
Der sorgt in seiner ersten Bundesliga-Saison weiterhin für Furore. Beim 1:1 in Bremen erzielte der Jungstar in seinem ersten Bundesligaspiel über 90 Minuten bereits sein fünftes Saisontor und rettete dem FC kurz vor Schluss einen Punkt. Dazu bereitete er bereits drei weitere Treffer vor. Seine Quote wäre vielleicht noch besser, hätte er bei Trainer Lukas Kwasniok noch öfter in der Startelf gestanden, was in fünf von zwölf Bundesligaspielen bis dato der Fall war.
Die Einsatzminuten reichten El Mala, um derartig auf sich aufmerksam zu machen, so dass er jüngst erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen wurde. Auch wenn Bundestrainer Julian Nagelsmann dem Kölner wider Erwarten doch noch nicht zu seinem DFB-Debüt verhalf, so bleibt der WM-Traum des 19-Jährigen real. Vorausgesetzt natürlich, der FC-Angreifer bietet weiterhin derart starke Leistungen.
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Beim 1. FC Köln steht El Mala bis 2030 unter Vertrag. Und zwar ohne Ausstiegsklausel. Ein Fakt, vielmehr ein Coup aus FC-Sicht, der nur möglich war, weil die Kölner mit Sportdirektor Thomas Kessler an der Spitze und die Spieler-Seite ein hervorragendes und offenes Verhältnis pflegen. Alleingänge gibt es nicht. Auch aktuell steht man im regelmäßigen Austausch, die Familie ist dabei stets eingebunden.
Said El Mala: Echte Interessenten, viele Spekulationen, haltlose Gerüchte
Doch die FC-Verantwortlichen wissen auch, dass es dennoch wohl nur eine Frage der Zeit ist, wann El Mala den nächsten Schritt gehen wird, die Kölner dann aber auch entsprechend kassieren könnten. Denn Top-Klubs aus ganz Europa sollen den jungen Offensivspieler längst im Visier haben. Fast täglich gibt es neue Transfer-Gerüchte. So sollen neben Bayern München, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart auch internationale Schwergewichte wie der FC Barcelona, Paris St. Germain, Inter und AC Mailand, Juventus Turin, Manchester City und weitere Premier-League-Klubs ihr Interesse angemeldet haben.
Allerdings, so war zu erfahren, entbehren auch viele dieser Spekulationen ihrer Grundlage. Aus mehren Gründen. So können beispielsweise viele englische Erstliga-Klubs wegen der Einhaltung der Rentabilitäts- und Nachhaltigkeitsregeln (PSR) – das nationale Financial Fairplay – derzeit nicht im großen Stil auf dem Transfermarkt tätig werden, sind zudem bereits personell opulent besetzt oder können derzeit keine weiteren ausländischen Spieler mehr unter Vertrag nehmen, da sie bereits mehr als die maximal 17 nicht in England ausgebildete Spieler in ihren 25-Mann-Kader aufweisen. In Deutschland ist es hingegen so, dass der Spieler vor seiner Zeit in Köln gleich mehreren Top-Klubs angeboten worden war, diese aber seinerzeit stets abgelehnt hatten.
Konkret war bisher jedenfalls nur die Offerte von Brighton & Hove Albion an den 1. FC Köln. Der Klub um Eigentümer und Vereinschef Tony Bloom, der für innovative Scouting-Methoden und effektive Spieler- und Marktwertentwicklung bekannt ist, war bereits an El Mala interessiert, als dieser noch in der 3. Liga für Viktoria Köln auflief. Wie berichtet, lag dem FC im Sommer ein Angebot der „Seagulls“ für El Mala in Höhe von 15 Millionen Euro (zwölf Millionen fix, drei Millionen Boni) vor, zudem war in diesem eine 20-prozentige Weiterverkaufsklausel enthalten. Der FC lehnte aus guten Gründen ab. Und El Mala bekannte sich wie sein Bruder Malek (20) mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung ohne Ausstiegsklausel eindeutig zum Bundesliga-Aufsteiger.
Brighton plant erneuten Anlauf bei Kölner Ausnahmetalent
Doch wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, kämpft Brighton weiter um El Mala, startet einen erneuten Anlauf und soll eine neue Winter-Offerte vorbereiten, die deutlich höher als die letzte liegen und dem deutlich gestiegenen Marktwert des Spielers entsprechen dürfte und ebenfalls eine Weiterverkaufsbeteiligung beinhalten soll. Der Spieler sei in diesem Winter unverkäuflich, hieß es zuletzt aus den Gremien. FC-Vizepräsident Ulf Sobek wollte von einer Absprache jedoch nichts wissen. Und sagte am Montag öffentlich nur: „Wir freuen uns, dass Said so gut performt. Trainer und Sportdirektor machen es sehr gut. Wie sie sich um ihn kümmern, wie sie ihn aufbauen. Wir haben viel Freude an ihm und hoffen, dass er uns noch eine Weile erhalten bleibt.“ Sobek verwies zudem auf die Verantwortlichen im operativen Geschäft: „Das müsste man die Geschäftsführung fragen, ob da interne Sachen abgesprochen sind.“
Es gibt überhaupt keine Bestrebungen, einen Verkauf des Spielers in der Winter-Transferperiode auch nur zu erwägen. Was in Zukunft ist, müssen wir möglicherweise zu gegebener Zeit neu bewerten
Genau das tat der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Dienstag. Geschäftsführer Philipp Türoff wurde in seiner Antwort konkreter, doch einen vorzeitigen Verkauf wollte oder konnte der Finanzfachmann ebenfalls nicht gänzlich ausschließen: „Es gibt überhaupt keine Bestrebungen und auch keinen Grund, einen Verkauf des Spielers in der Winter-Transferperiode auch nur zu erwägen. Für uns als Aufsteiger hat der Klassenerhalt die oberste Priorität, ihm ist alles untergeordnet. Und wir hoffen, dass Said mit seiner Klasse seinen Teil dazu beitragen kann, dass wir das Ziel erreichen“, sagte Türoff.
Der FC habe mit El Mala bereits vor der Saison ganz bewusst den Vertrag verlängert, weil die Verantwortlichen von dem Spieler und dessen Potenzial schon damals absolut überzeugt gewesen seien. Jetzt freuten sich alle ungemein über seine Entwicklung. Türoff ergänzte: „Wir wissen natürlich auch um den Hype, der um Said aufgrund seiner Leistungen und seines Vermögens entstanden ist. Von uns erhält der Spieler alle Unterstützung. Was in Zukunft ist, müssen wir möglicherweise zu gegebener Zeit neu bewerten. Doch der 1. FC Köln hat sich mittlerweile eine Position erarbeitet, in der wir andere finanzielle Handlungsspielräume haben, als dies noch vor nicht allzu langer Zeit der Fall war. Wir sind nicht auf Gedeih und Verderb auf bestimmte Transfereinnahmen angewiesen. Und das ist doch die beste Nachricht.“
Einigkeit nach Treffen zwischen FC-Verantwortlichen und Spieler-Seite
Heißt: Forcieren will der konsolidierte FC einen vorzeitigen Verkauf des Jungstars keinesfalls, erst recht nicht in einem möglichen Kampf um den Klassenerhalt, doch bei einer sagenhaften Offerte muss man offenbar neu denken und abwägen. Die aus Brighton dürfte diese jedenfalls nicht sein. Die sportliche Führung will den Ausnahmefußballer ohnehin weiter in ihren Reihen wissen. Und auch der Spieler hegt aktuell keinen Gedanken, den FC bereits Anfang 2026 zu verlassen.
Wie diese Zeitung erfuhr, kam es vor anderthalb Wochen zu einem Gespräch zwischen El Mala und seinem Berater auf der einen sowie Sportdirektor Kessler und Lukas Berg (Technischer Direktor) auf der anderen Seite. Man war sich offenbar einig, dass ein Winter-Wechsel keine Option ist und man zumindest einen „direkten Verkauf“ im Januar ausschließt – was wiederum Interpretationsspielraum lässt.

