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FC-AufstiegsgarantMaina ist in der Bundesliga noch kein Faktor

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1. FC Köln vs. VFB Stuttgart, 5. Spieltag, 28.09.2025, 17.30 Uhr, Linton Maina (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco

Linton Maina zuletzt nach seiner Einwechslung bei der Kölner 1:2-Heimniederlage gegen Stuttgart

Kölns Offensivspieler Linton Maina kommt im Oberhaus bis dato nicht in Fahrt, wurde zuletzt aber auch auf einer für ihn ungewohnten Position eingesetzt.

Nach zuvor nur insgesamt 32 Einsatz-Minuten in vier Bundesligaspielen durfte Linton Maina im Heimspiel des 1. FC Köln gegen den VfB Stuttgart nicht nur wieder deutlich länger auf dem Rasen stehen, sondern der Offensivspieler kam am Sonntagabend auch zu seiner Startelf-Premiere in dieser Erstliga-Spielzeit.

Es war keine gelungene. Seine Mannschaft unterlag dem VfB durch einen späten Treffer von Josha Vagnoman (81.) unglücklich mit 1:2, und für Maina war bereits nach 64 für ihn unbefriedigend verlaufenden Minuten Schluss. Bis zu seiner Auswechslung konnte der 26-Jährige keine Akzente setzen, er hatte nur 24 Ballkontakte, auf einen Torschuss oder eine ernsthaft gefährliche Offensivaktion wartete man vergebens.

Sein Trainer führte allerdings auch mildernde Umstände an. Lukas Kwasniok hatte den Offensivspieler in der 3:4:2:1-Grundordnung als Schienenspieler auf die linke Defensiv-Seite beordert, eine ungewohnte für Maina, der dort vor allem im Rückwärtsgang gegen Tiago Tomas sichtlich Probleme hatte und die Seite auch nicht dicht bekam. „Der VfB hat die rechte Seite überladen, Vagnoman hat oft das Spiel mitangetrieben. Dadurch hatten wir oft eine Zwei-gegen-drei-Konstellation. Das hat Linton zu sehr herausgefordert. Er ist kein linksdefensiver Schienenspieler. Wir haben gewusst, dass so etwas passieren kann“, erklärte Kwasniok im Anschluss.

Zur zweiten Hälfte stellte der Coach dann um, zog 1:0-Torschütze Jakub Kaminski nach hinten und beorderte Maina nach vorne. Aber auch der Plan ging nicht auf, da der bis dato gefährliche Pole nicht mehr offensiv in Aktion kam und auch Maina nicht mehr den Schalter umlegen konnte.

Natürlich, die Saison ist noch jung, doch bis dato ist sie nicht die von Linton Maina, der in der 2. Bundesliga noch unumstrittener Leistungsträger und ein Aufstiegsgarant des FC war. Und der mitten während der Feierlichkeiten zur Zweitliga-Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bundesliga seine Vertragsverlängerung beim FC bekanntgegeben hatte.

Sein ursprünglicher Kontrakt am Geißbockheim wäre bereits nach der vergangenen Saison ausgelaufen, zudem gab es nicht nur mehrere Transfer-Gerüchte um ihn, sondern sicherlich auch andere Optionen für den gebürtigen Berliner, der im Sommer 2022 von Hannover 96 ans Geißbockheim gewechselt war. So sollen Borussia Mönchengladbach, der FSV Mainz 05, der Hamburger SV und der von seinem ehemaligen FC-Coach Steffen Baumgart trainierte 1. FC Union Berlin zu den Interessenten gezählt haben. Doch Maina entschied sich für einen Verbleib beim FC, den zwei mit ihm befreundete Teamkollegen verließen: Tim Lemperle schloss sich ablösefrei der TSG Hoffenheim an, der in Köln aussortierte Leart Pacarada wechselte kurz vor Ende der Transferperiode zum 1. FC Heidenheim.

1. FC Köln: Linton Maina wartet noch auf eine Torbeteiligung

Für Maina läuft es allerdings noch nicht wie gewünscht und erhofft. In 68 Einsatzminuten im Pokal in Regensburg (2:1) und 95 in der Bundesliga konnte er noch kein Tor und keine Torvorlage beisteuern. In der vergangenen Spielzeit war er noch in der 2. Bundesliga und im Pokal auf 18 Scorerpunkte gekommen (fünf Tore, 13 Vorlagen). Doch Maina weiß auch: zweite Liga ist eben keine Bundesliga, die Intensität und vor allem auch die individuelle Klasse seiner Gegenspieler ist im Oberhaus eine andere. Und auch der Konkurrenzkampf im deutlich verstärkten Kölner Kader ist nicht vergleichbar.

Doch Maina gab auf dem Trainingsplatz Gas. Nachdem ihn Kwasniok vor der Partie in Wolfsburg (3:3) aus dem Kader gestrichen hatte, zeigte sich Maina angestachelt, überzeugte darauf mit guten Trainingsleistungen und empfahl sich wieder. In Leipzig kam er dann als Joker in die Partie und hinterließ einen guten Eindruck. „Mein Verhältnis zu Linton ist sehr warmherzig, weil er ein guter Mensch ist. Linton musst du mal in den Arm nehmen, ein bisschen kitzeln und anstacheln. Tief im Inneren dankt er das einem, weil er jemand ist, der zu seinen Höchstleistungen angetrieben werden muss“, hatte Kwasniok vor dem Heimspiel gegen Stuttgart erklärt. Maina sei wieder auf einem „sehr guten Weg“, befand der FC-Coach vor dem VfB-Spiel und sagte voraus: „Wir werden noch sehr viel Spaß an ihm haben.“

Gegen Stuttgart und bisher war das allerdings noch nicht der Fall. Bereits am Freitag (20.30 Uhr), im Auswärtsspiel der Kölner bei der TSG Hoffenheim, könnte sich für Maina die nächste Chance bieten und es zu einem schnellen Wiedersehen mit Kumpel Lemperle kommen. Voraussetzung ist aber, dass der Flügelspieler zumindest seinen Kaderplatz behält.