Trikots, Autos, ImageDer 1. FC Köln wird nachhaltiger – FC-Tafeln in Vierteln

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Axel Kölle, ZNU-Zentrumsleiter, FC-Vizepräsident Eckhard Sauren und FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (v.l.) präsentieren das Zertifikat für nachhaltigeres Wirtschaften.

  • Der 1. FC Köln hat sich als erster Bundesligaverein als ganzheitlich wirtschaftlich nachhaltig zertifizieren lassen.
  • Zu 44 Zielen verpflichtet sich der Verein, um ein sozialeres, ökologischeres und ökonomischeres Unternehmen zu werden.
  • Die Maßnahmen reichen von Trikots aus recyclebarem Material, über eine neue Hybridauto-Flotte und Klimanuetralität ab 2021 bis zu sechs Essensausgabestellen in Kölner Vierteln.
  • Der FC will aber vor allem ein neues Bewusstsein schaffen. Was bedeutet das für die Ausbaupläne an der Gleueler Wiese?

Köln – Der 1. FC Köln will nachhaltiger werden. Das Unternehmen hat in den vergangenen sieben Monaten investiert, um klimafreundlicher und fairer zu werden und wurde nun für nachhaltigeres Wirtschaften zertifiziert. Nach eigenen Angaben ist der FC somit der erste Bundesligaverein, der alle drei Säulen der Nachhaltigkeit abdeckt: Wirtschaft, Soziales und Umwelt. 44 Kriterien hat der FC erfüllen müssen, um das Zertifikat zu erhalten. Einige Beispiele für die neue FC-Kultur sind etwa eine neue Flotte an Elektro- und Hybridautos - auch für die FC-Profis, ein Trikot aus recycletem Polyester und sichere Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern und Partnern.

Wehrle: „Soziales und ökologisches Bewusstsein ins Herz der Kölnerinnen und Kölner bringen“

„Wir wollen soziales und ökologisches Bewusstsein ins Herz der Kölnerinnen und Kölner bringen“, sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle am Dienstagvormittag. Das Unternehmen verpflichte sich zur Weiterentwicklung, mehr noch, man wolle Impulsgeber für den deutschen Fußball sein. Der FC wolle als Vorbild vorangehen, so dass sich auch andere Vereine der Prüfung stellen und künftig nachhaltiger wirtschaften.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zertifiziert wird der FC durch das Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung (ZNU), ein wirtschaftwissenschaftliches Projekt der Uni Witten. Auch Marken wie beispielsweise Rittersport, Kerrygold oder Bitburger haben sich bereits vom ZNU zertifizieren lassen. Die Kriterien, die die Firmen erfüllen müssen, basieren ebenfalls auf den Säulen Soziales, Wirtschaft und Umwelt. Die Umsetzung liegt am jeweiligen Unternehmen. Die Einhaltung der Ziele wird jährlich vom Tüv Rheinland überprüft. Zunächst hat der FC eine fünfstellige Summe investiert, jedes weitere Jahr soll das Projekt weiterentwickelt werden.

Die Liste der Maßnahmen beim 1. FC Köln ist lang - FC-Tafeln in den Kölner Veedeln

Der 1. FC Köln will mit dem Projekt eine ganzheitliche Nachhaltigkeit schaffen. Profi-Spieler sollen mit dem Zug fahren statt zu fliegen, man will ein transparentes Gehaltssystem unter den Mitarbeitern, einen Verhaltenskodex für Zulieferer und Partner schaffen - die Liste der Maßnahmen ist lang.

Ein Projekt betonte Wehrle bei der Vorstellung besonders: Der 1. FC Köln will künftig sechs Essensausgabestellen betreiben, FC-Tafeln in den Kölner Vierteln. Das Projekt soll bereits im späten Herbst starten. „Wir wollen keinen Hunger mehr in Köln“, so Wehrle zu dem ambitionierten Ziel.

Dem Image des Vereins hilft das Zertifikat. Doch hilft es auch, Kritiker etwa beim Ausbau der Trainingsgelände an der Gleueler Wiese zu besänftigen? Dem Vorwurf des sogenannten Greenwashings, also dem Vortäuschen von Nachhaltigkeit aus Image-Zwecken, will sich der FC nicht aussetzen. „Wir stellen alle Ziele und Maßnahmen des Projekts transparent dar“, erklärte FC-Vorstand Eckhard Sauren. So solle deutlich werden, dass sich der FC wirklich weiterentwickeln und die formulierten Ziele erreichen will.

„Wir verpflichten uns zur Weiterentwicklung“, sagte Alexander Werle. Ob der FC seine Ziele erreicht und auch nachhaltig sein Image weiterentwickeln kann, werden der Tüv, aber auch die Fans bewerten.  

KStA abonnieren