Kommentar zum WM-FinaleMessi siegt mit seinem Team der Leidenschaft – und macht sich zur Legende

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Argentiniens Superstar Lionel Messi jubelt im gewonnenen WM-Finale gegen Frankreich, er streckt die Arme in die Luft.

Argentiniens Superstar Lionel Messi jubelt im gewonnenen WM-Finale gegen Frankreich.

Argentinien ging im Turnier und im WM-Finale durch Himmel und Hölle. Ihr Anführer sichert sich seinen Platz bei den Legenden des Sports.

Hat jemals eine Mannschaft auf dem Weg zum Titel so sehr leiden müssen wie Argentinien in diesem historischen Endspiel? Zweimal hatten die Südamerikaner die Partie am Sonntag scheinbar gewonnen. Zunächst waren sie einmal 2:0 in Führung gegangen. Doch nach Frankreichs Ausgleich war selbst Messis Treffer in der Verlängerung nicht genug.

Lionel Messi und Lautaro Martinez jubeln im WM-Finale.

Lionel Messi und Lautaro Martinez jubeln im WM-Finale

Argentinien hatte ins Elfmeterschießen gemusst – und war durch die Hölle in den Himmel gegangen. Wie Frankreichs Mbappé hatte Lionel Messi im Elfmeterschießen den ersten Schuss genommen, die Partie war bereits zuvor zum Duell der Superstars unserer Zeit geworden.

WM-Sieg in Katar: Messis Platz ist bei den Legenden des Sports

Indem Messi das Finale für sich und Argentinien entschied, erfüllte er sein Schicksal: Mit dem WM-Titel ist er endgültig der größte Spieler seiner Epoche. Ob er der Größte aller Zeiten ist, wird niemand final entscheiden können. Künstler unterschiedlicher Zeitalter entziehen sich jeglichen Vergleichs. Doch Messis Platz ist bei den Legenden des Sports.

Superstar Kilian Mbappé tröstet Kingsley Coman nach dem verlorenen WM-Finale.

Enttäuschung beim französischen Team: Superstar Kilian Mbappé tröstet Kingsley Coman

Für Argentinien hatte die K.-o.-Phase bereits mit dem zweiten Gruppenspiel begonnen: Nach der Auftaktpleite gegen Saudi-Arabien hatten Messi und seine Gefährten ihre Karten vollständig auf den Tisch gelegt: Eine verschworene Mannschaft, getragen von den Fans daheim wie im Stadion – und von Messi. Mehr hatte Argentinien nicht, und es stellte sich früh die Frage: Würde das reichen, um den ganzen Weg zu gehen?

Frankreich dagegen hatte ein Mysterium aus sich gemacht. Der Weltmeister war ins Finale marschiert, ohne ins Schwitzen zu geraten. Gegen England und Marokko hatte die Mannschaft zwar Phasen geboten, in denen sie kaum im Spiel war. Doch Frankreich schien immer einen Gang mehr zu haben. Auch im Finale nahm Frankreich zunächst die Beobachterrolle ein. Doch während der Weltmeister noch auf der Lauer lag, hatte Argentinien bereits zwei Tore geschossen.

Frankreich schien sich in den Untergang beruhigt zu haben. Deschamps drastische Wechsel noch vor der Pause sollten seine Mannschaft aufwecken, und es war tatsächlich nicht zu spät: Argentinien war müde geworden. So zeigte der Weltmeister noch einmal seine Kraft. Doch den Titel gewann letztlich die Mannschaft mit der größten Leidenschaft. Und das war Argentinien – nicht nur in diesem gewaltigen Finale. Sondern im gesamten Turnier.

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