Er wollte eigentlich nur eine „Party im kleineren Kreis“ zu seinem 75. Geburtstag ausrichten, seinen 70. hatte er schließlich schon im großen Stil im Phantasialand in Brühl gefeiert. Doch was heißt das schon bei Reiner „Calli“ Calmund, der auch im besten Rentenalter noch reichlich präsent ist? Und der vor allem Gott und die Welt kennt – und umgekehrt die Welt ihn natürlich auch.

Der langjährige Manager von Bayer 04 Leverkusen hatte geladen – und seiner Einladung ins Hotel Dorint an der Messe in Köln folgten rund 300 Gäste. Es kamen viele Promis und vor allem langjährige Weggefährten des heutigen Fußballexperten, Autoren und TV-Omnipräsenten.

Ein Auszug aus der Gästeliste: Die DFB-Spitze mit Bernd Neuendorf, Rudi Völler und Andreas Rettig war ebenso da wie die Bayer-04-Führung um Fernando Carro und Simon Rolfes. Auch Gäste des langjährigen Bayer-Rivalen 1. FC Köln durften nicht fehlen, die FC-Vereinslegenden Wolfgang Overath, Toni Schumacher und Stephan Engels waren genauso anwesend wie Werner Wolf. Der Präsident des Tabellenletzten der Bundesliga saß am Tisch mit dem langjährigen FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle, der sich als Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart aktuell über einen dritten Tabellenplatz freuen darf.

Berti Vogts, Christoph Daum, Oliver Mintzlaff, Clemens Tönnies, Bernd Schneider, Ulf Kirsten, Ansgar Brinkmann, Wolfgang Bosbach, Hermann Bühlbecker, Johann Lafer, Jana Ina Zarrella, Laura Wontorra oder Matze Knop: Die bunte Liste der Promis war lang.

Reiner Calmund freut sich über Spenden und findet emotionale Worte 

Moderiert wurde der Abend von Ulrike von der Groeben, der allerdings auch ganz klar im Dienst der guten Sache stand. Der Verein „Mutige Kinder“, dessen Schirmherrin Jana Ina Zarella ist und den Calmund als Ehrenschirmherr schon lange unterstützt, feierte fünfjähriges Bestehen. Das Motto hieß „Kinderlächeln statt Geschenke“, mehr als 150.000 Euro an Spenden kamen zusammen.

Als Calmund von dieser Summe erfuhr, wirkte er sichtlich gerührt. In seiner Rede zuvor hatte er insbesondere an seine Familie gedacht: „Meine Frau Sylvia ist mein ganz großes Glück. Und meine Prinzessin Nicha ist das schönste Geschenk. Dass die ganze Familie hier, samt Enkeln und auch meiner Ex-Frau Gabi, zusammen feiert, macht mich stolz wie Bolle.“ Dass Calmund auch abschweifte und plötzlich von der WM 1950 in Brasilien mit dem Überraschungssieger Uruguay sprach – geschenkt, das gehört bei „Calli“ eben dazu.

Die Interpreten auf der Bühne waren auch nach Calmunds Gusto. Es sangen die Lucky Kids, Julius Sadr („The Voice Kids“) und gegen Ende auch die Höhner, die mit ihren kölschen Klassikern für Party-Stimmung sorgen. Überraschungsgast war Joey Kelly. Der Jubilar war eigentlich von einer terminlich bedingten Absage seines Freundes ausgegangen, doch dann stand der erstmals mit seinen Kindern Luke und Lilian doch auf der Bühne. „Eigentlich machen wir das nicht, aber bei Calli konnten wir nicht Nein sagen“, sagte das Mitglied der Kelly Family. Die Überraschung war gelungen, und Calmund umarmte Kelly nach dem Auftritt herzlich.

Heiter bis munter wurde es, als die jungen Musiker Mitchy und André Katawazi die Bühne enterten. Calmund hatte das Brüder-Duo im Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff kennengelernt – und er war angetan von dessen Auftritten auf den Meeren. Und plötzlich kam es zu einer Gesangseinlage, die dann eine weitere Premiere war. Rudi Völler, Ex-DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, Matze Knop und Calmund sangen zusammen mit den Katawazis voller Inbrunst die Gassenhauer „Rote Lippen soll man küssen“ und „Marmor, Stein und Eisen bricht.“ Sicherlich ein Höhepunkt des Abends – wenn auch kein phonetischer.

Aber das war auch nicht wichtig, denn neben Calmunds Ehrentag stand etwas anderes im Vordergrund: die Hilfe für Kinder, die von Armut betroffen sind. Und von denen gibt es in Deutschland 2,5 Millionen . „Wenn es Kindern schlecht geht, tut es Calli weh“, sagte Moderatorin von der Groeben und spielte auf Calmunds Gewichtsabnahme nach der Magen-OP an. Auch wenn aus dem einstigen XXL-Manager mittlerweile ein M-Manager geworden sei, so „bleibt sein Herz riesengroß“.