1:1 dank starker DefensiveBayer 04 besteht Härtetest in München

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Kerem Demirbay (M.) nach seiner Vorlage zum 1:1, dem Eigentor von Thomas Müller

München – Bayer 04 Leverkusen darf sich nach dem 25. Spieltag als Etappensieger im Kampf um die Champions League fühlen – obwohl die Werkself nur einen Punkt sammelte. Wobei es „nur“ im anspruchsvollsten Spiel der Bundesliga-Saison nicht trifft. Das 1:1 (1:1) beim FC Bayern München am Samstagnachmittag war der Lohn für eine harte Defensivarbeit gegen eine der besten Offensiven der Welt. Weiter aufgewertet wurde es durch das Unentschieden im Verfolgerduell zwischen RB Leipzig und dem SC Freiburg. „Kompliment an die Mannschaft, sie hat solidarisch gekämpft und war sehr leidensfähig“, sagte Leverkusens Trainer Gerardo Seoane.

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Der Schweizer hatte die Werkself für das Spiel in München in ein defensiveres Korsett geschnürt und auf Mittelstürmer Lucas Alario verzichtet. Dafür rückte ein weiterer Verteidiger ins Team. Der Plan war denkbar einfach: Die fünf Abwehrspieler und das Duo im defensiven Mittelfeld sollten Bälle gewinnen und sie möglichst direkt in Richtung des verbliebenen Offensiv-Trios Moussa Diaby, Florian Wirtz und Amine Adli schlagen. Die Tempovorteile der Angreifer gegenüber den Münchener Abwehr-Türmen sollten dann für Torgefahr sorgen. „Ich glaube, das ist im Moment die einzige Möglichkeit, um den Bayern auswärts richtig gefährlich zu werden“, erläuterte Seoane seine taktische Umstellung.

Eigentor von Thomas Müller

Zunächst ging der Plan nicht auf. Bayern war in jeder Hinsicht dominant und Leverkusen konnte sich mangels ordentlicher Zweikampfführung kaum aus der eigenen Hälfte befreien. Nach einem Irrlauf von Lukas Hradecky im Anschluss an einen Eckball traf Niklas Süle in der 18. Minute zum verdienten 1:0. „Die erste halbe Stunde war schwach, wir haben etwas gebraucht, um uns im neuen System zurechtzufinden“, kritisierte Seoane. Doch seine Mannschaft zeigte sich abermals lernfähig und biss sich ins Spiel hinein. „Wir sind durch den Trainer gewachsen. Das war ein Prozess über Monate“, sagte Kerem Demirbay, Vorbereiter des Ausgleichs. Ein Eigentor von Thomas Müller, der ohne Bedrängnis eine schwache Freistoß-Flanke von Leverkusens Mittelfeldspieler ins eigene Netz gegrätscht hatte, sorgte in der 36. Minute für das 1:1.

Es wäre sogar noch deutlich mehr möglich gewesen. Die Bayern-Defensive um den indisponierten Dayot Upamecano lud die Leverkusener Angreifer mehrfach zum Toreschießen ein. Doch blieben beste Möglichkeiten ungenutzt. Besonders Adli tat sich kurz vor der Pause beim Vergeben von Möglichkeiten hervor. „Da dachte ich, wir gehen in Führung. Das war ein sehr gutes Gefühl. Ich habe Energie gespürt, den Drang nach vorne und den Drang, mit der gesamten Mannschaft verteidigen zu wollen. Das war gut. Aber wir haben leider kein Tor gemacht“, sagte Demirbay.

Selbstvertrauen vor der Europa League

In der zweiten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams weitgehend. Die Bayern, offenbar zufrieden mit dem Punkt, kamen nur noch selten gefährlich vor das Tor von Hradecky. Bayer 04 verteidige weiter wacker und vergab seine wenigen Konterchancen. „Wenn man in München punktet, darf man nicht unzufrieden sein. Obwohl wir die Mannschaft mit den besseren und gefährlicheren Chancen waren“, resümierte Kapitän Hradecky. „Das verspricht viel Gutes für die geilen Wochen, die vor uns liegen.“ Am Donnerstag (21 Uhr/RTL) tritt Bayer 04 zum Hinspiel des Europa-League-Achtelfinals beim italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo an. Am Sonntag (15.30 Uhr/Dazn) gastiert der 1. FC Köln zum Derby in der Bay-Arena.

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