Leverkusens Trainer Kasper Hjulmand ist beeindruckt vom FC und warnt vor der Kölner Offensive, insbesondere vor El Mala und Kaminski.
„Es ist natürlich ein Derby“Bayer 04 Leverkusen zollt dem 1. FC Köln großen Respekt

Transparent der Leverkusener Fans: Holt den Derbysieg.
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In den vergangenen Jahren versprach das Duell zwischen dem 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen immer einen großen Unterhaltungswert. Für die einen ein „Nachbarschaftduell“, für die anderen ein klassisches „Derby“. Für Kasper Hjulmand ist die Sache eindeutig: „Gegen Köln ist es natürlich ein Derby.“ Der Trainer, der am Mittwoch gegen Newcastle United aus persönlichen Gründen nicht an der Seitenlinie stand, schildert die ungewohnte Situation knapp: „Es war schwierig, nicht dabei zu sein. Seit 27 Jahren habe ich nur ein weiteres Spiel wegen Corona verpasst. Ich musste zurück nach Dänemark.“ Umso größer sei „die Vorfreude“ auf Samstagabend (Bay-Arena, 18.30 Uhr).
Ein Sieg gegen den FC ist fast Pflicht
Vor der Partie bewegt sich Leverkusen in einer merkwürdigen Zwischenwelt. In der Champions League holte die Mannschaft mit dem Sieg bei Manchester City (2:0) und dem Remis gegen Newcastle United (2:2) wertvolle Punkte, in der Bundesliga gingen die vergangenen beiden Spiele gegen Dortmund (1:2) und Augsburg (0:2) verloren. Die Folge: ein Tabellenrutsch, während sich die Konkurrenten RB Leipzig sowie der BVB weiter absetzen konnten.
Der Erfolg im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Dortmund hält immerhin die Chance auf einen Titel am Leben. Eine verlässliche Linie fehlt jedoch, was auch daran liegt, dass mehrere Neuzugänge ihre erste Saison auf höchstem Niveau absolvieren. Gegen den FC, der als Aufsteiger bisher in der Bundesliga solide Leistungen zeigt, geht Leverkusen dennoch als Favorit in die Partie. Hjulmand hebt jedoch warnend den Finger: „Wir haben noch zwei Spiele vor der Pause, wir wollen unbedingt beide gewinnen. Für einen Aufsteiger spielt der FC extrem offensiv, hat viel Ballbesitz.“
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Einer der Treiber der Spielweise ist vor allem Kölns Flügelstürmer Said El Mala. Der 19-Jährige wechselte im Sommer von Viktoria Köln zum FC und avancierte sofort zum neuen Hoffnungsträger der Kölner. Tempo, Dribbling, Mut – El Mala ist die ständige Unruhe im Offensivspiel des FC. „Er ist ein super Spieler, der es sehr gut macht“, sagt Hjulmand. Zudem verweist er auf die Qualität drumherum: „Sie haben auch Jakub Kaminski, der top ist. Allgemein sind es alles tolle Offensivspieler, die mit langen Bällen hinter die Kette gefährlich werden. Ihr Umschaltspiel ist schnell. Wir müssen defensiv aufmerksam sein, unser Gegenpressing nach Ballverlusten wird unglaublich wichtig.“
Damit rückt die Frage in den Fokus, wer El Mala und Kaminski auf den Flügeln einbremsen soll. Nach den intensiven Wochen blieb Leverkusen zuletzt spürbar Körner schuldig, nicht jeder konnte in Augsburg oder Newcastle an seine Grenze gehen. Nathan Tella und Ernest Poku wären die logischsten Gegenspieler, weil sie das Tempo der Kölner aufnehmen können. Jonas Hofmann, nach einer Woche Pause wieder verfügbar, zählt schließlich nicht zur Kategorie Tempobeschleuniger, könnte dem erwartet hitzigen Spiel aber eine gewisse Ruhe verleihen. Auch Martin Terrier, der wie Hofmann aufgrund seiner Nichtberücksichtigung im Champions League-Kader gegen Newcastle nicht spielen konnte, könnte in die Startelf rücken.
Fraglich bleibt der Einsatz von Patrik Schick. Der Stürmer musste gegen Newcastle zur Pause vom Feld, nachdem Malik Thiaw ihn an der Strafraumgrenze abgeräumt hatte. „Der Kaderstand ist so weit gut. Bei Schick müssen wir schauen, wir haben am Samstag noch einen medizinischen Check. Aber wir denken, dass er bereit ist“, sagt Hjulmand – und lässt die Tür somit offen für einen Einsatz am Samstag.

