Bayer 04 LeverkusenDer Werksklub schaltet in den Angriffsmodus

Lesezeit 3 Minuten
AFP_1GL9XT

Leverkusens Trainer Peter Bosz

Leverkusen – Die einzig sichtbare Geschäftigkeit rund um die BayArena findet auf dem Platz vor  ihrer Westtribüne statt. Das Ulrich-Haberland-Stadion wird umgestaltet und bekommt einen neuen Rasen. Sonst herrscht Ruhe. Auch im Innenleben der Arena, das im Bundesliga-Alltag vom Fußball-Bundesliga Bayer 04 beherrscht wird, geht es gemächlicher zu.

Verlust von Brandt eins zu eins kaum aufzufangen

Alle Spieler, Trainer und Betreuer sind weg; die meisten  davon in Urlaub, genau ein Dutzend werden sich nach ein paar Tagen Pause auf den Weg zu diversen Auswahlmannschaften machen wie die deutschen Nationalspieler Kai Havertz und Jonathan Tah. Julian Brandt ist zwar auf dem Papier noch bis 30. Juni  Leverkusener, aber nach Bekanntgabe des Wechsel nach Dortmund schon gedachter Borusse. Dennoch  befindet sich der Klub im Stadium reger Aktivität, denn  für die kommende Saison muss der Kader verbreitert und verbessert  werden. „Wir werden das brauchen“, sagt Trainer Peter Bosz, der am letzten Spieltag mit dem  5:1-Sieg bei Hertha BSC Berlin den Sprung in die Champions League schaffte.

Der Verlust von Brandt, dem eine 25-Millionen-Euro-Klausel den Wechsel erlaubte, ist eins zu eins kaum aufzufangen. Aber mit Kerem Demirbay aus Hoffenheim hat die Werkself  einen der spielstärksten Mittelfeldmänner der Bundesliga  verpflichtet, allerdings für viel Geld. Mit mehr als 30 Millionen Euro Ablöse ist er der teuerste Spieler, den Bayer 04 jemals verpflichtet hat. Geschätzte fünf Millionen Euro Jahresgage machen ihn auf Anhieb zu einem der Top-Verdiener. Geschäftsführer Rudi Völler bezeichnete den Transfer als „Ausdruck unserer Ambitionen“.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Aber damit ist es nicht getan. Verbesserungsbedarf besteht nach wie vor auf beiden defensiven Außenpositionen, in der Innenverteidigung und im Mittelfeld.  Namen wie Martin Ödegaard (20, von Real Madrid ausgeliehen nach Arnheim), Nadiem Amiri (22, TSG Hoffenheim) und Laurent Koscielny (33, FC Arsenal, ablösefrei) machen die Runde. Finanzsorgen hat der Werksklub nicht. Nach Jahren mit positiver Transferbilanz muss man nicht geizen. Und für 2020 zeichnet sich das Jahrhundertgeschäft mit Kai Havertz ab, der als Spieler aus der eigenen Jugend dann dem Ruf der ganz großen Klubs folgen  dürfte. Ein dreistelliger Millionenbetrag ist bei normaler Weiterentwicklung des Ballgenies als Ablöse realistisch.

Trainer Peter Bosz, der sein offensives Spielsystem innerhalb weniger Monate mit Erfolg in Leverkusen installiert hat, will sich nicht mit dem Bestehenden zufriedengeben. „Ich habe direkt nach dem letzten Spiel meinen Spielern in der Kabine gesagt: ,Wenn du einen Erfolg wiederholen willst, musst du im nächsten Jahr härter dafür arbeiten’“, erklärte der Holländer, bevor auch er in den Urlaub fuhr.  Am 1. Juli werden sie sich alle wieder treffen. Mit hohen Zielen und neuen Spielern.  

KStA abonnieren