Fernando Carro ist nicht gewillt, den Verlauf der vergangenen Saison einfach abzuhaken. Der Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen möchte stattdessen Finger in Wunden legen. „Wir lehnen uns nicht erleichtert zurück, wir werden unsere Lehren ziehen“, sagte er im KStA-Interview.

Und weiter: „Wenn wir ehrlich miteinander sind: Wir können und müssen uns in puncto absoluter Professionalität auf dem Platz, aber auch in der und um die Kabine herum noch weiterentwickeln. Disziplin, volle Hingabe für den Beruf, Zielstrebigkeit – diese Tugenden müssen wir als Verantwortliche vorleben, die Spieler müssen sich damit identifizieren und sie umsetzen, Tag für Tag.“

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Patrick Scherer

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Einer, der nun Verantwortung dafür trägt, dieses Vorhaben umzusetzen, ist Simon Rolfes. Der Geschäftsführer Sport ist gerade dabei, den Kader gehörig umzukrempeln. Dabei wird es darauf ankommen, die richtigen Charaktere zu finden, um in der Bundesliga und der Europa League eine Saison ohne böse Überraschungen abzuliefern.

„Wir haben auch junge Spieler, die beim Thema Professionalität sogar Vorbild sind für die älteren Spieler. Manchmal kann ein 22-Jähriger deutlich professioneller sein als ein 30-Jähriger, aber eigentlich sollten die älteren Spieler Vorbilder sein für die jungen“, sagt Rolfes: „Das war bei uns nicht immer so. In dem Bereich so ab 27 Jahren geht es schon besser von den Spielern, da haben wir Potenzial. Da hatten wir Spieler, die nicht die Professionalität und das Commitment an den Tag gelegt haben. Deswegen ist es wichtig, dass wir neue Reize im Kader setzen.“

Soll heißen: Rolfes will nicht nur Rohdiamanten nach Leverkusen lotsen, sondern auch schon geschliffene Exemplare. Da ist zum Beispiel Granit Xhaka. Mit dem 30-Jährigen soll sich Bayer 04 weitgehend einig sein, es hängt dem Vernehmen nach nur noch am abgebenden Verein FC Arsenal, der zunächst einen Ersatz für den Schweizer Nationalspieler präsentieren möchte. Declan Rice von West Ham United soll es werden laut „Daily Telegraph“.

Granit Xhaka ist ein echter Führungsspieler

Xhaka gilt als Leader, der beim FC Basel, Borussia Mönchengladbach und dem FC Arsenal gereift ist, reichlich internationale Erfahrung gesammelt hat und seine teils jähzornige Art mehr und mehr abgelegt hat – ein echter Führungsspieler. Doch Rolfes will noch nicht über Xhaka sprechen, solange die Tinte nicht trocken ist.

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Patrick Scherer

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Der 41-Jährige spricht stattdessen lieber über einen Spieler, den die Werkself bereits unter Vertrag genommen hat: Alejandro Grimaldo. Der linke Außenverteidiger kommt ablösefrei von Benfica Lissabon, dem Klub, der von Bayer-04-Ex-Coach Roger Schmitt trainiert wird. Für Rolfes ist der 27-Jährige genau einer dieser Spieler, der in der kommenden Saison vorangehen und die jüngeren Akteure führen soll: „Der hat sieben Jahre durchgespielt. Wenn du sieben Jahre durchspielst, musst du ein Top-Profi sein – und das ist er.“

Grimaldo und Xhaka sollen also vorangehen, damit sich Carro und Rolfes nach der kommenden Spielzeit vielleicht doch mal erleichtert zurücklehnen können.