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Trainerfrage bei Bayer 04Xabi Alonso in Wartestellung – was läuft mit Fabregas?

Lesezeit 4 Minuten
Geht er oder nicht? Leverkusens Trainer Xabi Alonso.

Geht er oder nicht? Leverkusens Trainer Xabi Alonso.

Alle warten auf den nächsten Schachzug bei Real Madrid. Xabi Alonso äußert sich erstmals über seinen Ex-Klub.

Auf seine voraussichtlich letzten Tage bei Bayer 04 Leverkusen mutiert Xabi Alonso immer mehr zum Entertainer. Am Freitag kam auch der Sicherheitschef des Klubs, Ayhan Goevercin, mit zur Pressekonferenz vor der Bundesligapartie beim SC Freiburg am Sonntag (17.30 Uhr, Dazn). Der Trainer schaute erst hinüber zum Bodyguard, dann zu den Journalisten und „drohte“: „Passt auf mit den Fragen heute.“ Ein launiger Ton für die Runde war gesetzt.

Viel Neues konnte oder wollte der Coach zu den Diskussionen um seine Zukunft aber trotz hartnäckiger Nachfragen nicht sagen. Allerdings bestätigte der Spanier indirekt erstmals den Kontakt zu Real Madrid, als er ausführlich auf die aktuelle Situation bei den Königlichen antwortete: „Ich verstehe alles im Fußball und respektiere, was in anderen Vereinen passiert. Sie sind in einem wichtigen Moment und können noch die Meisterschaft gewinnen. Die Saison ist noch nicht vorbei. Wir müssen warten.“ Dass Alonso bei seinem Ex-Klub als Nachfolger für Carlo Ancelotti in den Startlöchern steht, war aber schon zuvor ein offenes Geheimnis.

Doch bei Real kommt aller Voraussicht nach frühestens in der kommenden Woche, eher aber noch nach dem für den Meisterschaftskampf womöglich vorentscheidenden Clasico beim FC Barcelona am 11. Mai Bewegung in die Trainerfrage. Der Abschied von Ancelotti (Vertrag bis 2026) gilt weiterhin als beschlossen – ist aber eben noch nicht kommuniziert. Was genau in der spanischen Hauptstadt vor sich geht, wissen die Leverkusener Verantwortlichen nicht. Dem Vernehmen nach weiß es nicht mal Alonso ganz genau. „Es gibt keinen neuen Stand. Es gibt Gerüchte und Spekulationen, damit müssen wir umgehen können. Wir sind Profis. Ich bleibe ruhig“, sagte der 43-Jährige. Somit ist ein Verbleib Alonsos in Leverkusen (Vertrag ebenfalls bis 2026) zwar sehr unwahrscheinlich, aber weiterhin möglich.

Erik ten Hag nicht im Favoritenkreis

Alle warten weiter auf den nächsten Schachzug bei Real, ehe die Dominosteine fallen. Im Hintergrund wird bei Bayer weiter fleißig am Szenario für einen Alonso-Abgang gearbeitet. Berichte, nach denen bei einem Wechsel des Meistertrainers der Niederländer Erik ten Hag (zuletzt Manchester United) in den Startlöchern stehen würde, entsprechen nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ nicht der Wahrheit. Zu ten Hag und seinem Berater gab es zwar Kontakt. Der Niederländer gehört aber nicht zum engeren Favoritenkreis auf den Trainerposten. Stattdessen haben die Geschäftsführer Fernando Carro und Simon Rolfes weiterhin intensiv den Markt spanischer Trainer im Auge.

Cesc Fabregas (37) ist dabei ein hoch gehandelter Kandidat. Der aktuelle Trainer von Como Calcio und sein Berater halten sich aber bedeckt. Nach Informationen der italienischen Tageszeitung „La Provincia di Como“ hatte es zuletzt bereits ein zweistündiges Treffen zwischen Fabregas und Bayer-Vertretern in einem Comer Hotel gegeben. „Es ist normal, dass der deutsche Verein den Weg eines iberischen Trainers aus derselben Schule fortsetzen möchte. Aus genau diesem Grund könnte die Nachfolge von Alonso für Fabregas seinerseits ein zusätzlicher Anreiz sein. Für diese Arbeitsweise und diese Art von Philosophie wäre der fruchtbare Boden bereitet“, heißt es in dem Artikel. Die „Bild“ berichtete zuerst.

Cesc Fabregas als Trainer von Como Calcio in Italien

Cesc Fabregas als Trainer von Como Calcio in Italien

Nationalspieler Robert Andrich hatte nach dem Leverkusener 2:0-Erfolg gegen Augsburg am vergangenen Wochenende gesagt, dass die Gerüchte um Alonso, aber auch um einen möglichen Abgang von Starspieler Florian Wirtz, sehr wohl auch Thema in der Bayer-Kabine sind. „Unsere Stimmung ist gut im Training. Die Situation ist klar in der Tabelle. Wir kämpfen und wir spielen nur für uns. Ich spreche mit den Spielern. Die Zukunft ist kein großes Thema bei uns – wirklich“, erklärte Alonso, der sich mit seiner Mannschaft ein neues Ziel gesteckt hat: die zweitbeste Saison der Klubgeschichte.

Die beste Runde lieferte Bayer natürlich mit der Meisterschaft im vergangenen Jahr ab, als die Werkself ungeschlagen mit 90 Punkten den Titel holte. Das bisher zweitbeste Ergebnis erzielte Leverkusen in der Saison 1999/2000, als der Verein mit Trainer Christoph Daum mit 73 Punkten am letzten Spieltag in Unterhaching den Titelgewinn verspielte. Zum jetzigen Zeitpunkt hat Bayer 67 Zähler gesammelt, es fehlen somit noch sieben Punkte aus den letzten drei Spielen. Am Sonntag in Freiburg soll der erste Dreier her. Ob Victor Boniface im Kader stehen wird, ist fraglich. Den Nigerianer plagen seit Donnerstag Oberschenkelprobleme.

Freiburg: Atubolu - Rosenfelder, Ginter, Lienhart, Makengo - Eggestein, Osterhage - Doan, Höler, Grifo – Adamu; Leverkusen: Kovar – Tapsoba, Tah, Hincapie – Frimpong, Palacios, Xhaka, Grimaldo – Tella, Wirtz - Schick