Bayer in NotSardar Azmoun soll Leverkusens Tor-Problem beheben

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Azmounbild

Sardar Azmoun

Leverkusen – Als Bayer 04 Leverkusen in den letzten Tagen des Winter-Transferfensters rund 2,5 Millionen Euro für den Torjäger Sardar Azmoun nach St. Petersburg überwies, obwohl der ablösefreie Wechsel im Sommer bereits feststand, verband sich damit die vage Hoffnung, dass der Torjäger noch in dieser Saison etwas zum Gesamterfolg des Werksklubs beitragen würde. Vier Spieltage vor Ende darf man festhalten: Das ist noch nicht geschehen. 127 Minuten hat der Angreifer, verteilt auf fünf Spielen, in der Bundesliga für den neuen Klub absolviert. Verzeichnet sind weder ein Tor, noch ein Assist. Die Gelegenheit wäre günstig, das zu ändern. Am Samstag spielt Bayer 04 beim hoffnungslos abgeschlagenen Tabellenletzten Greuther Fürth.

Nach zwei Spielen ohne eigenes Tor (0:0 in Bochum, 0:1 gegen Hoffenheim) werden in Leverkusen Impulse in der Offensive dringender benötigt denn je. Azmoun könnte sie liefern. Dass der Iraner so schwer in Tritt kommt, lässt sich erklären. Im Dezember und Januar laborierte er 40 Tage lang an einer Muskelverletzung, danach kam Corona. „Das war unglücklich, das war wie zweimal Sommerpause hintereinander“, sagt Trainer Gerardo Seoane, der den 27-Jährigen mit der beeindruckenden Torquote aus Russland erst einmal aufpäppeln musste.

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Im Derby gegen Köln (0:1) deutete Azmoun durch das Herausspielen von drei Großchancen sein Potenzial an. Dass er diese Chancen vergab, wurde als Problem der Eingewöhnung identifiziert. Danach erwischte ihn jedoch eine schwere Atemwegsinfektion, die nur mit Antibiotika kuriert werden konnte. Gegen Leipzig, als er drei Minuten spielte, war Azmoun noch nicht fit. In Fürth könnte das anders sein.

Bei Bayer 04 schätzt man sein Spielverständnis und die Fähigkeit, Chancen aus der Tiefe kreieren zu können. „Er kann durchaus auf der Zehnerposition spielen“, sagt Seoane. Seit der Kreuzbandverletzung von Florian Wirtz gibt es hier eine Not, die durch das Fehlen der verletzten Außenspieler verstärkt wird. Der Zweimannsturm Diaby/Schick wirkte zuletzt wie vom Rest des Teams abgetrennt, kam kaum zu Chancen. Azmoun wäre viel mehr der Mann, der diese Verbindung herstellen könnte als Lucas Alario. „Lucas kann schwierige Situationen im Strafraum lösen, ist aber nicht so der Mann fürs Kombinationsspiel“, sagt Seoane über den Argentinier. Und begründet quasi im Voraus, warum Azmoun für den Rest der Saison im Kampf um Champions-League-Platz vier die erste Alternative hinter oder neben Patrik Schick bleibt.

Der Stürmer selbst schweigt noch. Er will Tore sprechen lassen. In Fürth, wo für den Tabellenvierten im Fernduell mit Freiburg und Leipzig trotz der extremen Personalnot nur ein Sieg zählt, werden sie dringender denn je benötigt.

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